Forschung
- Galaxien,
Kosmologie, Gamma-Ray-Bursts, Sterne
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Ferne Welten
Gesammelte Artikel über die Suche nach extrasolaren Planeten,
außerirdischem Leben und der zweiten Erde |
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Forum
Was bringt eine bemannte Marsmission, sollen wir wieder zum Mond? Diskutieren Sie mit anderen Lesern im Forum! |
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Der
Tanz massereicher Sternpaare
Die meisten massereichen Sterne treten in engen Paaren auf, in denen
beide Sterne das gemeinsame Massenzentrum umkreisen. Doch wie wurden diese
Systeme zu dem, was sie heute sind? Ein Forschungsteam hat nun Hinweise darauf
gefunden, dass die Umlaufbahnen massereicher Doppelsterne nach ihrer
Entstehung schnell schrumpfen und sich beide Sterne dadurch einander nähern.
27.
Januar 2021
Ein
ungewöhnlich harmonisches Planetensystem
Mithilfe des Weltraumteleskops CHEOPS haben Astronominnen
und Astronomen sechs Planeten aufgespürt, die den über 200 Lichtjahre entfernten Stern TOI-178
umkreisen. Fünf der Planeten befinden sich trotz sehr unterschiedlicher
Zusammensetzungen in einem harmonischen Rhythmus – ein einzigartiges System
und eine Herausforderung für die aktuelle Theorie.
26.
Januar 2021
Naturkonstanten
bleiben konstant
Einige moderne Stringtheorien, die beispielweise eine Erklärung für
die Dunkle Materie liefern könnten, stellen die Konstanz von Naturkonstanten
infrage. Nun hat ein Forschungsteam mithilfe von hochgenauen Atomuhren
nachgemessen: Trotz einer 20-fach verbesserten Genauigkeit fanden sie keinen
Hinweis dafür, dass die Konstanten nicht konstant sind.
8.
Januar 2021
Weiter
Rätsel um Wert der Hubble-Konstante
Die langjährige Diskussion um den Wert der Hubble-Konstante
schien dank der Messungen des Weltraumteleskops Hubble eigentlich
beendet, bis Daten des Satelliten Planck einen Wert lieferten, der
deutlich unter dem bis dahin akzeptierten lag. Nun haben Astronominnen und
Astronomen mit den Daten eines Radioteleskops den Wert von Planck
bestätigt. 5.
Januar 2021
Kein
Signal und trotzdem erfolgreich
Das Team des GERDA-Experiments im Untergrundlabor Laboratori
Nazionali del Gran Sasso hat sein Endergebnis der Suche nach dem neutrinolosen
Doppelbetazerfall von Germanium-76 vorgestellt. Der gesuchte Zerfall, dessen
Nachweis einige kosmologische Rätsel lösen könnte, wurde zwar nicht entdeckt,
das Experiment gilt aber trotzdem als Erfolg, da es einige wichtige Ziele
erreichte. 4.
Januar 2021
Sternentstehung
in anderen Galaxien
Wie Sterne genau entstehen, ist nach wie vor eines der großen Rätsel
der Astrophysik. In einer Studie wurden nun Beobachtungsdaten neu analysiert.
Das Ergebnis: In nahegelegenen Galaxien bilden sich die Sterne typischerweise
proportional zur Menge des dort vorhandenen Gases. Die Netto-Gaszufuhr aus
kosmischen Entfernungen dürfte somit entscheidend für die Sternentstehung
sein. 28.
Dezember 2020
Neues
zu Neutronensternen und Hubble-Konstante
Ein internationales Wissenschaftsteam hat nicht nur die Größe eines
typischen Neutronensterns bestimmt, sondern auch die Ausdehnung des Universums
gemessen - und dies auf ganz besondere Weise: Die Forschenden kombinierten
Beobachtungsdaten von Neutronenstern-Kollisionen mit kernphysikalischen
Berechnungen. 22.
Dezember 2020
Ein
Doppelsystem mit Besonderheiten
Astronominnen und Astronomen haben ein exotisches System entdeckt,
das aus zwei jungen Braunen Zwergen besteht, die sich in sehr großer
Entfernung umkreisen. Obwohl sie wie riesige Exoplaneten aussehen, bildeten
sie sich auf die gleiche Weise wie Sterne. Dies zeigt, dass die Mechanismen,
die die Sternentstehung antreiben, offenbar auch ungewöhnliche Systeme ohne
Sonne hervorbringen können. 17.
Dezember 2020
Neue
Messung bremst Sauerstoffatome
Lange Zeit haben die gemessenen Geschwindigkeiten von interstellaren
Sauerstoffatomen Forschenden Kopfzerbrechen bereitet - sie waren nämlich so
hoch, dass dieses wichtige Element recht einfach die Milchstraße hätte
verlassen können. Nun hat ein Team die Messungen mit einem umfangreichen
Experiment neu kalibriert und den Sauerstoff so quasi ausgebremst. 15.
Dezember 2020
Elemententstehung
nach dem Urknall im Visier
Die nukleare Astrophysik versucht, die Entstehung der Elemente im
Universum seit Anbeginn der Zeit zu erklären und entwickelt dazu Modelle, die
auf bestimmten Kenngrößen basieren. Eine wichtige Rolle spielen hier die
Reaktionen leichter Atomkerne miteinander - unmittelbar nach dem Urknall.
Forschende haben nun eine der zentralen Reaktionen mit bisher unerreichter
Genauigkeit untersucht. 11.
Dezember 2020
Dritter
Datensatz veröffentlicht
Die Satellitenmission Gaia widmet sich einem Mammutprojekt:
Sie erstellt den bislang umfangreichsten und genauesten Sternkatalog. Heute
nun wurde der erste Teil des dritten Kataloges veröffentlicht. Aufgrund der
verbesserten Qualität der Daten werden weitere Fortschritte bei der
Erforschung der Struktur, Dynamik und Geschichte der Milchstraße und des
Universums erwartet.
3.
Dezember 2020
Möglicher
Hinweis auf neue Physik
Mithilfe des vom Satelliten Planck aufgenommenen kosmischen
Mikrowellenhintergrunds könnten Forschende jetzt einen Hinweis auf eine neue
Physik entdeckt haben: Sie wiesen in den Daten eine Verletzung der sogenannten
Paritätssymmetrie durch Dunkle Materie und Dunkle Energie nach. Um sicher zu
sein, müssen die Messungen allerdings noch genauer werden.
30.
November 2020
Wie
die Milchstraße aus Kollisionen entstand
Galaxien wie die Milchstraße sind durch das Verschmelzen von
kleineren Vorgängergalaxien entstanden. Einem Forschungsteam ist es nun
gelungen, die Verschmelzungsgeschichte unserer Heimatgalaxie anhand ihrer
Kugelsternhaufen zu rekonstruieren. Dabei entdeckten sie ein bislang
unbekanntes Kollisionsereignis, das das Aussehen der Milchstraße nachhaltig
verändert haben muss.
25.
November 2020
Die
ersten Sternparallaxen unter der Lupe
1838 gelang Friedrich Wilhelm Bessel die erste Entfernungsbestimmung
zu einem anderen Stern mithilfe der trigonometrischen Parallaxe. Zwei
Astronomen haben sich jetzt die Arbeit von Bessel noch einmal vorgenommen und
im Detail nachvollzogen. Was sie dabei entdeckten, veröffentlichten sie
nun in der gleichen Zeitschrift, in der schon Bessel publiziert hatte.
23.
November 2020
Wann
entsteht ein Schwarzes Loch?
Wann entsteht aus der Kollision von zwei Neutronensternen ein
Schwarzes Loch? Dieser Frage haben sich Forschende nun mithilfe von
Computersimulationen angenommen. Danach ist das Ergebnis der Kollision stark
vom Zustand der Materie in den Neutronensternen abhängig. Dies macht weitere
Beobachtungen von Gravitationswellen solcher Kollisionen noch interessanter.
19.
November 2020
Trauer
um Rudolf Kippenhahn
Er war einer der führenden Köpfe in der theoretischen
Astrophysik und in der bundesdeutschen Forschungspolitik: der Physiker Rudolf
Kippenhahn. Am vergangenen Sonntag ist der Wissenschaftler im Alter von 94
Jahren in Göttingen gestorben. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten zur
Entwicklung von Sternen und als Autor populärwissenschaftlicher Bücher.
18.
November 2020
Beschleunigte
Protonen und die Nukleosynthese
Riesige Mengen von Protonen auf kürzester Strecke und in
Sekundenbruchteilen auf Geschwindigkeit bringen – das funktioniert mit der
Technik der Laserbeschleunigung. Einem Forschungsteam gelang es nun,
beschleunigte Protonen zur Spaltung anderer Kerne einzusetzen und diese zu
analysieren. Die Ergebnisse könnten unter anderem neue Einblicke in
astrophysikalische Prozesse ermöglichen.
16.
November 2020
Himmelsscheibe
stammt aus der Bronzezeit
Die Himmelsscheibe von Nebra gilt als die älteste konkrete
astronomische Darstellung der Welt. Lange Zeit war sich die Fachwelt einig,
dass der Fund der Bronzezeit zugeordnet werden kann - bis in diesem Jahr zwei
deutsche Prähistoriker behaupteten, dass die Scheibe aus der Eisenzeit stammt.
Neue Untersuchungen haben jetzt gezeigt: Die Himmelsscheibe stammt eindeutig
aus der Bronzezeit.
13.
November 2020
Das
Universum wird heißer
Im Universum wird es heißer: Das ergab eine neue
Studie, in der mithilfe des Sunyaev-Zeldovich-Effekts und Daten des Satelliten
Planck und des Sloan Digital Sky Survey die Temperatur des Universums zu
verschiedenen Zeiten bestimmt wurde. Vor acht Milliarden Jahren war die mittlere
Temperatur danach über eine Millionen Grad geringer als heute.
11. November 2020
MADMAX
zieht ans CERN
Axionen könnten helfen, gleich zwei Rätsel der
Teilchenphysik zu lösen, unter anderem das um die Dunkle Materie. Allerdings
weiß man bis heute gar nicht, ob diese bislang nur theoretisch postulierten
Teilchen tatsächlich existieren. Mit dem Projekt MADMAX wollen Forschende dies herausfinden
und erhalten
dabei Unterstützung vom CERN.
10. November 2020
Galaxienentwicklung
und aktive Galaxienkerne
Aktive supermassereiche Schwarze Löcher können die Entwicklung einer
Galaxie entscheidend beeinflussen. Die physikalischen Prozesse, die dabei
ablaufen, sind für unser Verständnis der Galaxienentwicklung von
entscheidender Bedeutung und sollen in den kommenden sechs Jahren nun von
einer neuen Nachwuchsgruppe in Heidelberg genauer untersucht werden.
6. November 2020
Ultraleichte
Felder aus dem All
Gewaltige astrophysikalische Ereignisse wie die Verschmelzung
Schwarzer Löcher könnten Energie in unerwarteter Form freisetzen, nämlich als
exotische ultraleichte Felder. Diese wiederum könnten schwache Signale
verursachen, die mit Quantensensornetzwerken detektierbar wären. Besonders
interessant ist dieses Ergebnis mit Blick auf die Suche nach Dunkler Materie.
4. November 2020
Kleiner
Detektor für große Aufgaben
Mit dem CONUS-Neutrinodetektor wollen Forschende die kohärente
Streuung von Neutrinos an Atomkernen nachweisen und haben den Detektor dazu im
Kernkraftwerk Brokdorf installiert. Nun konnten sie erstmals eine Obergrenze
dafür bestimmen. Detektoren wie CONUS könnten künftig bei der Suche nach
Dunkler Materie und als Frühwarnsystem für Supernovae eine wichtige Rolle
spielen.
3. November 2020
Zahlreiche
neue Ereignisse in sechs Monaten
Gravitationswellenforscherinnen und -forscher haben einen
aktualisierten Katalog von Gravitationswellensignalen vorgestellt, der auch
Ereignisse enthält, die in den Daten des ersten Teils des dritten gemeinsamen
Beobachtungslaufs der Detektoren Virgo und LIGO entdeckt wurden. 39 neue Signale
sind hinzugekommen, insgesamt enthält der Katalog nun 50 Signale.
30. Oktober 2020
Was
atomares Wasserstoffgas verrät
Astronominnen und Astronomen haben ein komplexes Netzwerk aus
Filamenten aus atomarem Wasserstoffgas entdeckt, das die Milchstraße
durchdringt. Die Struktur stellt nach ihrer Ansicht einen Abdruck historischer
dynamischer Prozesse dar und ist durch die Rotation der galaktischen Scheibe
und durch Einflüsse von alten Supernova-Explosionen entstanden.
28. Oktober 2020
Der
Schweif der Quallen-Galaxien
In Galaxienhaufen finden sich mitunter Systeme, denen ein
Gasschweif ein quallenartiges Aussehen verleiht - die sogenannten Jellyfish-Galaxien.
In dem Gasschweif scheinen sich sogar Sterne zu bilden, doch waren die genauen
Umstände dafür bislang unklar. Nun hat ein internationales Forschungsteam den
Schweif einer dieser Galaxien genauer untersucht.
27. Oktober 2020
Kosmischer
Tanz eines ungleichen Paares
Dank der Rechenleistung von zahlreichen privaten Computern konnten
Astronominnen und Astronomen nun das Geheimnis um eine galaktische
Gammastrahlenquelle lüften: Offenbar handelt es sich um ein System aus einen
außergewöhnlich massereichen Neutronenstern und einem massearmen Begleiter.
Auch sonst weist das Paar einige Besonderheiten auf.
23. Oktober 2020
Von
wo die Erde vor der Sonne vorüberzieht
Mit der sogenannten Transitmethode wurden inzwischen
Tausende von extrasolaren Planeten entdeckt: Man sucht dabei nach Welten, die
- von der Erde aus betrachtet - regelmäßig vor ihrer Sonne vorüberziehen und diese
damit zeitweise verdunkeln. Doch von welchen extrasolaren Planeten wäre auch ein
Transit der Erde vor der Sonne sichtbar? Eine neue Studie liefert nun eine
Antwort. 22. Oktober 2020
Ein
Bodyguard für Gesteinsplaneten?
Die Anordnung von Gesteins-, Gas- und Eisplaneten in
Planetensystemen ist offenbar nicht zufällig und von nur wenigen
Anfangsbedingungen abhängig. Dies ergaben jetzt vorgestellte Simulationen, mit
denen die Entwicklung von Planetensystemen über mehrere Milliarden Jahre
verfolgt wurde. Überprüfen lässt sich die These aber wohl erst mit der kommenden
Teleskopgeneration. 15. Oktober 2020
Erforschung
von Schwarzen Löchern ausgezeichnet
Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr erneut an Forscherinnen und
Forscher, die sich mit einem astrophysikalischen Thema beschäftigt haben: mit
Schwarzen Löchern. Andrea Ghez und Reinhard Genzel wurden für den Nachweis des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße ausgezeichnet, Roger Penrose für seine theoretischen Arbeiten über Schwarze Löcher.
6. Oktober 2020
Das
Geheimnis des zentralen Sternhaufens
Das Zentrum unserer Heimatgalaxie gehört zu den sternreichsten
Gebieten des bekannten Universums. Innerhalb dieser Region wurde nun eine
bislang unbekannte, alte Sternpopulation mit überraschenden Eigenschaften
entdeckt. Ursprung dieser Sterne war offenbar ein Kugelsternhaufen, der vor
langer Zeit in das Zentrum der Galaxie gelangte.
30. September 2020
Ein
ungewöhnlich heißer extrasolarer Planet
Erste Messergebnisse des europäischen Weltraumteleskops CHEOPS zeigen,
dass der Riesenplanet WASP-189b in 326 Lichtjahre Entfernung so heiß glüht
wie ein kleiner Stern und sich im schnellen Umlauf um sein Zentralgestirn auf
einer ungewöhnlichen Bahn über dessen Pole bewegt. Mit 3200 Grad Celsius ist
er einer der heißesten extrasolaren Planeten überhaupt. 29. September 2020
Staub
und Eis im All vermischt
Im interstellaren Medium, also in dem Gas und Staub zwischen den
Sternen einer Galaxie, können spannende Prozesse ablaufen, die auch für die
Entstehung von Leben für Bedeutung sein könnten. Unklar war bislang allerdings
in welcher Verbindung Staub und Eis hier zueinander stehen. Eine neue
Untersuchung zeigte nun, dass sie offenbar miteinander vermischt sind. 25. September 2020
Wie
Fleckengruppen die Helligkeit beeinflussen
Warum zeigt die Sonne im Vergleich zu anderen Sternen nur relativ
geringe Helligkeitsschwankungen? Diese Frage haben Forschende nun mithilfe von
Computersimulationen zu klären versucht. Eine Erklärung könnten
Sternfleckengruppen sein, die bevorzugt in großen Clustern auftreten. Damit
würde sich unsere Sonne gar nicht so sehr von anderen Sternen unterscheiden
wie gedacht. 23. September 2020
Erschwerter
Blick durch Staub
Lange Zeit gab das Doppelsternsystem IGR J16318-4848 Astronominnen und
Astronomen Rätsel auf, passte doch die von diesem empfangene Röntgenstrahlung
nicht zu den Modellen, die solche Systeme sonst gut erklären können. Neue
Beobachtungen und Rechnungen lieferten nun eine Lösung: Das System ist von
einer kalten Staubhülle umgeben. 21. September 2020
Die
Astronomie und der Klimawandel
Der Klimawandel beeinflusst alle Bereiche des Lebens - auch
die wissenschaftliche Forschung in der Astronomie. Gleichzeitig wird aber auch
durch die Arbeit der Astronominnen und Astronomen Kohlendioxid freigesetzt.
Auf einer virtuellen Fachtagung entschied sich ein Team daher, dieses Thema
näher zu untersuchen. Nun wurden die Ergebnisse vorgestellt. 11. September 2020
Blick
ins Innere der Sterne
Am Heidelberger Institut für Theoretische Studien gibt es seit
Monatsbeginn eine neue Forschungsgruppe, die aus den Oberflächenschwingungen
von Sternen mehr über den inneren Aufbau von sonnenähnlichen Sternen und Roten
Riesen ableiten und die entsprechenden theoretischen Modell so verfeinern
möchte. In Heidelberg freut man sich über noch mehr Kompetenz im Bereich der
Sternentwicklung. 10. September 2020
Dunkle
Materie auf verschiedenen Skalen
Was Dunkle Materie ist, weiß man bislang nicht - man kann allerdings
beobachten, was Dunkle Materie bewirkt und dies auch in Simulationen
entsprechend nachbilden. Nun hat ein internationales Forschungsteam neue
Simulationen vorgestellt, die einen Zoom auf Dunkle-Materie-Halos in dem
virtuellen Universum erlauben. Dabei zeigten sich überraschend wenig
Unterschiede zwischen den Halos verschiedener Größen.
4. September 2020
Ein
Schwarzes Loch, das es nicht geben dürfte
Die Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo haben eine
bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sie registrierten ein Ereignis, das auf die
Verschmelzung von zwei vergleichsweise massereichen Schwarzen Löchern
hindeutet und zur Entstehung eines Objekte mit der 142-fachen Masse der Sonne
führte. Einer der Partner war dabei allerdings massereicher, als er eigentlich
sein dürfte. 3. September 2020
Teleskope
über das Internet nutzen
Ein Studium ohne normalen Vorlesungsbetrieb, Praktika und Seminare -
mit dieser neuen Situation müssen sich Universitäten seit dem Frühjahr
beschäftigen und nach neuen Wegen zur Ausbildung ihrer Studierenden suchen.
Die Universität Würzburg setzt dabei, zusammen mit der RWTH Aachen, auf
Multi-Messenger-Astronomie in der Cloud - und dies sehr erfolgreich.
1. September 2020
Rätsel
um zentralen Balken gelöst?
Die genaue Struktur der Milchstraße stellt die Astronomie noch immer
vor Rätsel: Hauptproblem ist, dass wir uns selbst mitten in der Milchstraße
befinden, was die Beobachtungen erschwert. Widersprüchliche Daten gab es in
der Vergangenheit insbesondere über den zentralen Balken unserer
Heimatgalaxie. Neue Simulationen könnten nun helfen, dieses Rätsel zu lösen. 26. August 2020
Neues
Instrument zur Suche nach Leben
In Basel wurde jetzt ein neues Instrument vorgestellt, das
es ermöglichen soll, auf zukünftigen Weltraummissionen Kleinstmengen von Spuren
von Leben nachzuweisen. Zum Einsatz kommen könnte das Instrument ORIGIN zum
Beispiel auf den Eismonden Europa oder Enceladus. Die NASA hat jedenfalls schon
einmal ihr Interesse angemeldet. 20. August 2020
Universum
homogener als gedacht?
Die Materie im Universum könnte gleichmäßiger verteilt sein als vom
Standardmodell der Kosmologie vorhergesagt. Dies ergab jetzt die Analyse von
Daten des Kilo-Degree-Survey, der auf Beobachtungen mit dem VLT
Survey Telescope in Chile beruht. Die Himmelsdurchmusterung deckt fünf
Prozent des Himmels ab und umfasst 31 Millionen Galaxien.
3. August 2020
Die
Bewegung der Sterne der Milchstraße
Mehr als ein Jahrzehnt lang untersuchte RAVE, eine der ersten und
größten systematischen spektroskopischen Himmelsdurchmusterungen, die Bewegung
von Sternen in der Milchstraße. Für über eine halbe Million Beobachtungen hat
die RAVE-Kollaboration nun die Ergebnisse in ihrer sechsten und finalen
Datenveröffentlichung vorgestellt. 29. Juli 2020
Wachstum
in Schüben
Wie es massereichen Sternembryos gelingt, durch Aufnahme von Material
aus der sie umgebenden Scheibe aus Gas und Staub weiter zu wachsen, war lange
Zeit ein Rätsel. Nun hat ein internationales Forschungsteam eine verräterische
Spiralstruktur in einer Scheibe entdeckt, in derem Zentrum ein wachsender
Stern von etwa zwölf Sonnenmassen eine dramatische Helligkeitszunahme erfahren
hat. 16. Juli 2020
Auch
Rote Riesen können Flecken haben
Dunkle, zum Teil riesige Sternflecken an der Oberfläche sind unter
roten Riesensternen verbreiteter als bisher angenommen. Dies ergab eine neue,
jetzt veröffentlichte Studie, bei der rund 4500 Rote Riesen genauer unter die
Lupe genommen wurden. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Eigenrotation der
Riesensterne. 15. Juli 2020
Sternexplosionen
und starke Magnetfelder
Massereiche Sterne beenden ihr nukleares Leben in einer gewaltigen
Explosion - einer Supernova. Dabei sollte die Energie eigentlich in alle
Richtungen gleichmäßig ins All geschleudert werden, doch ist dies nicht das,
was man beobachtet: Viele Supernova-Überreste scheinen sich entlang einer
Achse auszubreiten. Nun haben Forschende in Paris eine Lösung für dieses
Rätsel gefunden. 9. Juli 2020
Wie
molekulares Gas in Galaxien strömt
Das molekulare Gas in Galaxien ist in einer hierarchischen Struktur
angeordnet. Das Material in riesigen Gaswolken bewegt sich in einem komplexen
Netzwerk aus Gasfilamenten zu den Orten, wo daraus dann Sterne und Planeten
entstehen. Eine neue Studie zeigt nun, dass das Gas durch alle
Hierarchieebenen dynamisch miteinander verbunden ist.
7. Juli 2020
Suche
nach blauen Erden wird fortgesetzt
Seit drei Jahren suchen Astronominnen und Astronomen im Rahmen einer
von der DFG geförderten Forschungsgruppe nach erdähnlichen Welten um rote
Zwergsterne. Die Gruppe nutzt dazu das 3,5-Meter-Teleskop auf dem Calar Alto
in Andalusien und hat bereits einige spannende Welten entdeckt. Die Suche kann
nun weitergehen, die DFG hat das Projekt um drei Jahre verlängert.
6. Juli 2020
Ein
freigelegter Planetenkern um TOI 849?
In den Daten des NASA-Satelliten TESS wurde jetzt ein ganz besonderer
Planet aufgespürt. Bei der etwa 730 Lichtjahre entfernten Welt dürfte es sich
um den freigelegten Kern eines extrasolaren Planeten handeln, der seine Sonne
in nur geringem Abstand umrundet. Der Fund bietet so einen bislang einmaligen
Blick ins Innere eines Planeten.
2. Juli 2020
Sternflecken
als Grund für Verdunkelung?
Der Stern Betelgeuse im Sternbild Orion sorgte in den Wintermonaten
für einige Diskussionen: Die gewaltige Sonne wurde nämlich merklich dunkler.
Manche spekulierten daher schon über eine unmittelbar bevorstehende
Supernova-Explosion des Riesensterns. Nun wurde der Helligkeitsabfall erneut
unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Schuld an der Verdunkelung könnten
gewaltige Sternflecken sein.
29. Juni 2020
Zwei
Supererden um Gliese 887
Gliese 887 ist der hellste rote Zwergstern am Himmel und mit einer
Entfernung von elf Lichtjahren der Erde vergleichsweise nahe. Nun wurden um
diesen Stern gleich zwei Supererden entdeckt, die sich nahe der habitablen
Zone des Roten Zwergs befinden. Der Stern scheint zudem wenig aktiv zu sein,
was für potentielle Atmosphären der Planeten eine gute Nachricht wäre.
26. Juni 2020
Schwarzes
Loch mit rätselhaftem Begleiter
Mitte August des vergangenen Jahres registrierten die
Gravitationswellendetektoren Ligo und Virgo ein weiteres faszinierendes Signal:
Es stammt von der Verschmelzung eines Schwarzen Lochs mit 23 Sonnenmassen mit
einem 9-mal leichteren Objekt. Nun rätselt das Team, um was es sich dabei
handeln könnte: um einen sehr schweren Neutronenstern oder um ein sehr
leichtes Schwarzes Loch. 24. Juni 2020
Ein
Hinweis auf solare Axionen?
In den Daten von XENON1T, dem weltweit empfindlichsten
Dunkle-Materie-Detektor, haben Mitglieder der XENON-Kollaboration ein bislang
ungekanntes Signal entdeckt. Jetzt rätseln sie über dessen Ursprung: Es könnte
sich schlicht um eine bislang unentdeckte Verunreinigung handeln oder aber um
etwas sehr viel Spannenderes - den Hinweis auf die Existenz neuer Teilchen.
18. Juni 2020
Die
Physik des Segelns mit Sonnenlicht
Auf den ersten Blick wirkt es verblüffend, doch man kann
tatsächlich mit Sonnenlicht segeln: Schuld sind die Lichtteilchen, die einen
Teil ihres Impulses bei einem Aufprall übertragen. Mit kleinen Raumsonden und
gewaltigen Sonnensegeln wurde das Konzept bereits mehrfach erfolgreich erprobt.
Nun haben Forschende einen genaueren Blick auf die physikalischen Grundlagen
werfen können.
17. Juni 2020
Das
Schicksal junger Exoplaneten
Manche extrasolare Planeten haben es schwer. Das zeigte wieder eine
jetzt vorgestellte Untersuchung über das Schicksal von vier jungen Welten um
den Stern V1298 Tau: Die Planeten werden von der intensiven Röntgenstrahlung
ihrer Sonne regelrecht geröstet, was zum Verlust ihrer Gashüllen führen
könnte. Nur der äußerste Planet in dem System dürfte diesem Schicksal sicher
entkommen.
12. Juni 2020
Die
Universalität des freien Falls
Mithilfe des Pulsars PSR J0337+1715 und von zwei Weißen Zwergen konnte
nun mit hoher Genauigkeit gezeigt werden, dass sich Neutronensterne und Weiße
Zwerge in einem Schwerefeld mit gleicher Beschleunigung bewegen. Dies
bestätigt eine fundamentale Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie und
macht es alternativen Gravitationstheorien deutlich schwerer.
11. Juni 2020
Vom
Staub zur Entstehung des Lebens
Eisbedeckte kosmische Staubkörner haben keine einfachen, regelmäßigen
Formen, sondern bilden lockere Verästelungen mit überraschend großer
Oberfläche und einer vergleichsweise dünnen Eisschicht. Diese neuen Ergebnisse
aus Laborversuchen dürften grundlegende Folgen für den Ablauf organischer
Reaktionen im All haben, durch die auch Bausteine des Lebens entstehen
könnten. 8. Juni 2020
Ein
System wie Sonne und Erde?
Durch eine Neuanalyse von Daten des Weltraumteleskops Kepler
wurde jetzt ein ganz besonderer extrasolarer Planet entdeckt: KOI-456.04. Die
Welt ist weniger als doppelt so groß wie die Erde, umkreist einen
sonnenähnlichen Stern und dies in einem Abstand, der lebensfreundliche
Temperaturen auf der Planetenoberfläche zulassen würde.
4. Juni 2020
Die
rätselhafte Emission von Eisenionen
Seit Jahrzehnten rätselt die Astrophysik über zwei markante
Röntgen-Emissionslinien von hochgeladenem Eisen: ihr gemessenes
Helligkeitsverhältnis stimmt nicht mit dem berechneten überein. Das
beeinträchtigt die Bestimmung der Temperatur und Dichte von Plasmen, wie sie
sich an vielen Stellen im Universum befinden. Neue Untersuchungen haben das
Problem nun noch größer gemacht. 2. Juni 2020
Kollisionen
in Sternhaufen sind anders
Heute nachweisbare Gravitationswellen können durch Kollision
und Verschmelzung von Schwarzen Löchern, Neutronensternen oder von einem
Schwarzen Loch mit einem Neutronenstern entstehen. Wie sich die Signale hierbei
unterscheiden, verraten Simulationen, die eine Auswertung der Beobachtungen erst
möglich machen. Die Unterschiede hängen aber offenbar auch von der Umgebung ab.
18. Mai 2020
Produktivste
Kooperation in der Kosmologie
Kosmologische Simulationen lassen ganze Universen im Computer
entstehen. Sie sind die einzige Möglichkeit, Annahmen über die Prozesse, die
zur Entstehung der heute sichtbaren Strukturen führten, zu überprüfen. Nun
sind zwei entscheidende Pioniere auf diesem Gebiet mit dem Gruber-Kosmologiepreis
ausgezeichnet worden. Er ist mit einer halben Millionen US-Dollar dotiert.
7. Mai 2020
Keine
nachweisbare Wirkung auf Atomkerne
Auch wenn der größte Teil des Universums aus Dunkler Materie besteht,
ist noch kaum etwas über sie bekannt. Physiker aus Düsseldorf haben nun
versucht, mit einem Hochpräzisionsexperiment etwas mehr über diese mysteriöse
Substanz zu erfahren und nach einer Wechselwirkung zwischen Dunkler Materie
und Atomkernen gesucht. Wenn es sie geben sollte, ist diese noch kleiner als
bislang angenommen. 6. Mai 2020
Das
Innere von Neutronensternen
Der modernen Teilchenphysik zufolge ist Materie im Inneren
verschmelzender Neutronensterne so dicht, dass sie aufgelöst in ihre
Elementarteilchen vorliegen könnte. Dieser Materiezustand, das sogenannte
Quark-Gluon-Plasma, könnte ein bestimmtes Muster in Gravitationswellen
hervorrufen. Dies ergaben jetzt Simulationen mithilfe von Supercomputern.
4. Mai 2020
Schwarze
Löcher haben keine Haare
Bei dem Quasar OJ 287 handelt es sich tatsächlich um eine
weit entfernte Galaxie, in deren Zentrum sich zwei supermassereiche Schwarze
Löcher umkreisen. Dies folgerte ein internationales Forschungsteam aus Daten des
Weltraumteleskops Spitzer und von erdgebundenen Teleskopen. Die
Bahn der beiden Schwarzen Löcher bestätigt zudem das sogenannte "No-Hair"-Theorem. 29. April 2020
Die
Jagd nach dem Z‘-Boson
Vor ziemlich genau einem Jahr ist in Japan das
Belle-II-Experiment angelaufen. In dessen Rahmen soll unter anderem
versucht werden, das Z‘-Boson nachzuweisen, das eine entscheidende Rolle
beim Verständnis der Dunklen Materie spielen könnte. In den ersten, jetzt
veröffentlichten Ergebnissen findet sich von dem gesuchten Teilchen aber noch
keine Spur. 22. April 2020
Besondere
Kollision zweier Schwarzer Löcher
In den Daten der Gravitationswellendetektoren wurden erstmals die
Signale der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher mit deutlich verschiedener
Masse nachgewiesen. Der Fund erlaubt nicht nur einen neuen Test von Einsteins
Allgemeiner Relativitätstheorie, sondern gewährt auch einen tieferen Einblick
auf die Natur der beteiligten Objekte. 21. April 2020
Exoplaneten-Charakterisierung
kann beginnen
Nächster Meilenstein für CHEOPS: Nach umfangreichen Tests in
der Erdumlaufbahn, die wegen der Covid-19-Pandemie vom Missionspersonal
teilweise vom Homeoffice aus durchgeführt werden mussten, wurde das
Weltraumteleskop Ende März für wissenschaftsreif erklärt. Mit CHEOPS sollen
extrasolare Planeten genauer untersucht werden, um etwa mehr über ihre
Lebensfreundlichkeit zu erfahren. 17. April 2020
Erstmals
kompletten Nova-Ausbruch beobachtet
Mithilfe der Satelliten der BRITE-Constellation ist es nun erstmals
gelungen, den kompletten Verlauf einer Nova zu verfolgen. Es handelt sich
dabei um die Explosion auf einem Weißen Zwerg, was auch die neuen Daten
bestätigten. Die Nova war dem Team zufällig ins Netz gegangen, als die
Satelliten gerade mehrere helle Sterne im Sternbild Kiel des Schiffs
beobachteten. 15. April 2020
Ist
das Weltall gar nicht isotrop?
Egal wohin wir schauen, im Weltall herrschen überall dieselben Regeln:
Auf dieser Grundthese fußen zahllose Berechnungen der Astrophysik. Eine
aktuelle Studie könnte diese Annahme nun infrage stellen. Sie basiert auf der
Auswertung von Beobachtungen von mehr als 800 Galaxienhaufen. Müssen nun viele
Eigenschaften des Universums neu überdacht werden?
9. April 2020
Größe
von Neutronensternen vermessen
Neutronensterne haben einen Durchmesser von 22 Kilometern.
Dies ergab jetzt die Auswertung des Gravitationswellensignals einer
Verschmelzung zweier Neutronensterne und anschließende Beobachtungen. Die
neuen Ergebnisse scheinen zudem dafür zu sprechen, dass Neutronensterne in der
Regel am Stück von Schwarzen Löchern verschluckt werden. 23. März 2020
Wie
entstehen Magnetare?
Magnetare sind Neutronensterne mit den stärksten Magnetfeldern, die im
Universum gemessen werden. Doch wie entstehen sie? Neue Simulationen zeigen,
dass sich diese gigantischen Felder durch Verstärkung anfänglich vorhandener,
schwacher Felder erklären lassen, wenn die Neutronensterne schnell rotieren.
Die Ergebnisse könnten auch helfen, gewaltige Sternexplosionen besser zu
verstehen. 20. März 2020
Erfolgreiche
Suche in öffentlichen Daten
Forscher in Hannover haben zusammen mit internationalen
Kolleginnen und Kollegen ihren zweiten offenen Gravitationswellenkatalog
veröffentlicht. Mit verbesserten Suchmethoden haben sie in öffentlichen Daten
des ersten und zweiten Beobachtungslaufs von LIGO und Virgo mit empfindlicheren
Methoden nach Signalen gesucht - und sind fündig geworden. 17. März 2020
Die
Rolle der Konvektion und Rotation
Die Aktivität verschiedener Sterne kann sehr unterschiedlich
stark ausgeprägt sein. Für die Aktivität sind die Magnetfelder, die im Innern
der Sterne in einem Dynamo-Prozess entstehen, verantwortlich. Die genaue
Funktionsweise des Dynamos ist noch unklar. Nun haben Forschende zahlreiche
Sterne in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung untersucht, um mehr über die
Vorgänge im Inneren zu erfahren. 11. März 2020
Zweifel
an einer Standardkerze
Supernovae vom Typ Ia könnten deutlich andere Eigenschaften haben als
bisher angenommen: Dies ergab eine detaillierte Rekonstruktion der
Manganproduktion in der Milchstraße. Die Analyse deutet darauf hin, dass die
Mehrheit dieser Sternexplosionen durch die Verschmelzung von zwei Weißen
Zwergen entsteht. Nun fragt man sich, ob sie trotzdem noch zur Bestimmung von
Entfernungen taugen. 5. März 2020
Auf
der Spur des Rätsels der Materie
Einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es
gelungen, den Wert für das elektrische Dipolmoment des Neutrons genauer
einzugrenzen als zuvor. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Wert wohl sehr
viel kleiner ist als man bisher angenommen hatte. Kann das Neutron also
nicht mehr helfen, den Materie-Überschuss im Universum zu erklären?
27. Februar 2020
Die
Hierarchie der Neutrinomassen
Neutrinos sind außerordentlich schwer zu messen und bergen noch immer
so manches Geheimnis. So weiß man etwa bislang nicht, welche der drei
bekannten Neutrinoarten eigentlich die größte Masse aufweist. Eine neue Studie
zeigt nun, dass die künftige Generation von Neutrino-Detektoren schon bald
eine eindeutige Antwort liefern könnte - wenn man ihre Messergebnisse
kombiniert.
27. Februar 2020
Ein
Jahr mit nur 18 Stunden
Mit den Teleskopen des Next-Generation Transit Survey in
Chile haben Astronominnen und Astronomen jetzt einen extrasolaren Planeten
entdeckt, der in einer Rekordzeit von nur 18 Stunden um seine Sonne kreist.
Der Gasriese ist seinem Stern so nahe, dass die Gezeitenkräfte ihn bald
zerreißen könnten. Das System ist rund 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
21. Februar 2020
Amateurastronom
entdeckt Doppelnukleus
Die Galaxie NGC 4490 im Sternbild Jagdhunde bildet zusammen mit NGC
4485 ein wechselwirkendes Galaxiensystem und wurde dank seiner Entfernung von
nur rund 30 Millionen Lichtjahren bereits gründlich untersucht. Doch offenbar
nicht gründlich genug: Ein Elektroingenieur im Ruhestand und Amateurastronom
stellte nun fest, dass NGC 4490 über zwei Kerne verfügt.
12. Februar 2020
Galaxienentstehung
ohne Dunkle Materie?
Für die meisten Astronomen ist Dunkle Materie ein sicherer Bestandteil
unseres Universums und durch zahlreiche, wenn auch indirekte Beobachtungen
belegt. Es gibt aber auch Forscher, die nach Alternativen suchen und etwa
einem veränderten Gravitationsgesetz den Vorzug vor Dunkler Materie geben. Nun
hat eine Gruppe ein Universum ohne Dunkle Materie simuliert.
11. Februar 2020
Das
Geheimnis der hellsten Sternexplosionen
Im Spektrum einer der hellsten jemals beobachteten Sternexplosionen,
der Supernova SN 2006gy, wurden Spektrallinien entdeckt, deren Herkunft man
sich bislang nicht erklären konnte. Nun wurden sie identifiziert: Sie stammen
von neutralem Eisen, was für eine derart energiereiche Sternexplosion sehr
ungewöhnlich ist.
29. Januar 2020
Ein
Schwarzes Loch, das vielleicht keines ist
Ein stellares Schwarzes Loch mit der fast siebzigfachen
Masse unserer Sonne? Mit dieser Nachricht überraschten chinesische Astronomen
unlängst ihre Kollegen. Nun haben andere Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler sich das ungewöhnliche System einmal genauer angeschaut und
festgestellt, dass es sich eventuell gar nicht um ein Schwarzes Loch handelt -
interessant ist es trotzdem.
23. Januar 2020
Explosion
oder Kollaps am Ende?
Wie sieht das Schicksal von Sternen mittlerer Masse aus? Einer
internationalen Forschungsgruppe ist es nun gelungen, experimentell die
Bedingungen von Kernprozessen in Materie zu bestimmen, die der im Inneren
solcher Sterne gleicht. Das Ergebnis: Sterne mittlerer Masse dürften sehr
wahrscheinlich explodieren und nicht kollabieren, wie bisher angenommen.
22. Januar 2020
Ein
Galaxiencrash wird datiert
Vor wahrscheinlich rund 11,5 Milliarden Jahren ist die Zwerggalaxie
Gaia-Enceladus mit der Milchstraße kollidiert. Dies ergab eine jetzt
vorgestellte Untersuchung, die für die zeitliche Einordnung erstmals auf einen
einzelnen Stern setzt, der von dieser Kollision betroffen war. Wichtige Daten
für die Studie lieferten zahlreiche Teleskope auf der Erde und im All.
17. Januar 2020
Zweite
Verschmelzung von Neutronensternen?
Mit zwei Gravitationswellen-Detektoren wurde vermutlich das zweite
Signal von verschmelzenden Neutronensternen beobachtet. Es wurde am 25. April 2019
registriert und stammt aus einer Entfernung von etwa 520 Millionen
Lichtjahren. Bei Nachbeobachtungen fand sich keine Quelle des Signals, was auch
an der großen Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Ursprungsregion liegen
dürfte.
10. Januar 2020
Diskrepanz
der Messwerte bestätigt
Die Frage nach dem Wert der Hubble-Konstanten schien schon geklärt zu
sein, bis der ESA-Satellit Planck aus der kosmischen
Hintergrundstrahlung einen deutlich niedrigeren Wert bestimmte, als mit
lokalen Verfahren gemessen wurde. Eine jetzt vorgestellte Analyse neuer
Beobachtungen bestätigt nun diese Diskrepanz. Könnte sie ein Hinweis auf eine
neue Physik sein? 9. Januar 2020
Das
Ende des Gouldschen Gürtels?
Als Gouldschen Gürtel bezeichnet man eine Ansammlung von
hellen Sternen und Sternentstehungsgebieten in der Sonnenumgebung. Um was es
sich dabei genau handelt, war bislang unklar. Eine neue Auswertung von Gaia-Daten
deutet nun darauf hin, dass der Gürtel nur ein Projektionseffekt sein könnte.
Stattdessen entdeckte man eine ausgedehnte Wellenstruktur aus Gas.
8. Januar 2020
Erdgroße
Welt in habitabler Zone entdeckt
Das Weltraumteleskop TESS der NASA hat den ersten erdgroßen Planeten
entdeckt, der in einer habitablen Zone um seine Sonne kreist. Die Bedingungen
auf der rund 100 Lichtjahre entfernten Welt könnten also die Existenz von
flüssigem Wasser erlauben. Erdähnlich dürfte es dort allerdings nicht sein.
Außerdem wurden um den Stern TOI 700 noch zwei weitere Planeten aufgespürt.
7. Januar 2020
Heizung
von Plasma im All
Der größte Teil der sichtbaren Materie im All liegt nicht in fester
oder in flüssiger Form oder als einfaches Gas vor, sondern als Plasma. Von
großem Interesse für die Astrophysik ist es daher, mehr über die Aufheizung
dieser Gase aus geladenen Ionen und Elektronen zu erfahren. Neue Simulationen
erlauben nun einen gründlicheren Einblick in diese Prozesse.
2. Januar 2020
Die
Geologie ferner Welten
Ein internationales Team von Astronominnen und Astronomen hat drei
neue Planetensysteme um andere Sterne entdeckt, deren Untersuchung auch
Rückschlüsse auf die geologische Zusammensetzung der Planeten erlaubt. Es
handelt sich dabei um Systeme, bei denen der Planet den Zentralstern in
äußerst geringem Abstand umrundet, so dass er ständig Material verliert.
27. Dezember 2019
Neutronensterne
genau vermessen
Durch Beobachtungen der NASA-Mission NICER gelangen nun ganz neue
Einsichten in den Aufbau von Pulsaren, also ultradichten Überbleibseln
explodierter Sterne. NICER ist ein Röntgeninstrument an Bord der
Internationalen Raumstation ISS und hat erstmals präzise und verlässliche
Größen- und Massenmessungen von Pulsaren ermöglicht.
16. Dezember 2019
Die
Überwindung der Kollisionsbarriere
Dass Planeten in Scheiben aus Gas und Staub um junge Sonnen entstehen,
gilt inzwischen als gesichert. Allerdings war bislang nicht klar, wie sich im
Detail aus Staubpartikeln große Gesteinsbrocken bilden können, sollten die
Partikel doch ab einer bestimmten Größe bei Kollisionen voneinander abprallen.
Jetzt gibt es eine Lösung für das Problem.
12. Dezember 2019
Gravitationswellenjagd
mit gequetschtem Licht
Wie lassen sich Gravitationswellendetektoren noch empfindlicher
machen, damit sie etwa noch mehr Signale entfernter kollidierender
Neutronensterne aufspüren? Die Antwort lautet, wie schon seit vielen Jahren
bei GEO600 erprobt: mit gequetschtem Licht. Jetzt wurde das Verfahren auch
erstmals erfolgreich bei einem großen Gravitationswellendetektor angewandt.
9. Dezember 2019
Planetenteleskop
soll Mitte Dezember starten
Das Weltraumteleskop CHEOPS wird voraussichtlich am Dienstag der
übernächsten Woche an Bord einer Sojus-Rakete vom europäischen
Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus seine Reise ins All
antreten. CHEOPS soll keine neuen extrasolaren Planeten aufspüren, sondern
bereits bekannte Systeme gründlich untersuchen, um mehr über ihre
Eigenschaften zu erfahren. 6. Dezember 2019
Neues
Fallturm-Konzept erfolgreich getestet
Vier Sekunden lang in Schwerelosigkeit experimentieren – und das 300
Mal pro Tag: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hannover Institutes
of Technology der Leibniz Universität Hannover realisieren Weltraumbedingungen
auf der Erde, die neue Möglichkeiten für Forschende weltweit eröffnen. Jetzt
wurde der neue Einstein-Elevator erstmals erfolgreich getestet.
28. November 2019
Mit
Kernspinresonanz auf Dunkelmaterie-Suche
Im Rahmen des CASPEr-Projekts suchen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler mithilfe der Kernspinresonanz nach Dunkler Materie. Mit
verschiedenen Methoden werden dabei unterschiedliche Frequenzbereiche
abgesucht, entsprechend verschiedener Massen der Dunklen Materie. Bislang
wurde das Team in Mainz allerdings noch nicht fündig.
25. November 2019
Mehrfach-Sternsysteme
im Visier
Anders als unsere Sonne haben viele Sterne noch einen oder sogar
mehrere Partner. Solche Mehrfach-Sternsysteme können Ausgangspunkt für
spannende Phänomene sein, etwa für spezielle Supernova-Explosionen, oder auch
Quelle von Gravitationswellen. Mit detaillierten Simulationen will ein Team
nun versuchen, mehr über solche Systeme herauszufinden.
20. November 2019
Mit
Antimaterie auf Dunkelmaterie-Jagd
Einen völlig neuen Ansatz bei der Suche nach Dunkler Materie hat ein
internationales Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit
der BASE-Kollaboration am europäischen Forschungszentrum CERN verfolgt:
Erstmals wurde der Einfluss von Dunkler Materie auf Antimaterie statt auf
gewöhnliche Materie untersucht.
14. November 2019
Doppelsterne
machen es Planeten schwer
Können Planeten ohne Weiteres auch in Mehrfachsternsystemen entstehen?
Dieser Frage ging ein Astronom nun auf besondere Weise nach: Mithilfe von
Daten des Astrometriesatelliten Gaia suchte er 1300 bekannte
Planetenmuttersterne nach eventuellen Begleitsternen ab. Dabei zeigte sich,
dass nur etwa 15 Prozent dieser Sterne mindestens einen Begleitstern haben.
13. November 2019
Dritter
Beobachtungslauf fortgesetzt
Seit dem 1. November suchen drei Gravitationswellendetektoren wieder
gemeinsam nach den Signalen entfernter Kollisionen von Neutronensternen und
Schwarzen Löchern. Zuvor war dieser dritte gemeinsame Beobachtungslauf für
Wartungsarbeiten einen Monat lang unterbrochen worden. Mehr als 30
Signalkandidaten werden von den Teams gegenwärtig genauer untersucht.
12. November 2019
Erster
Magnet für ALPS II installiert
Am 28. Oktober 2019 wurde der erste von 24 supraleitenden Magneten für
das internationale Forschungsprojekt ALPS II bei DESY in Hamburg in einem
ehemaligen Beschleunigertunnel installiert. Mit diesem Experiment soll nach
Antworten auf eine der größten Fragen der heutigen Physik gesucht werden: Was
sind die Eigenschaften von Dunkler Materie? 8. November 2019
Wie
aus Chaos Ordnung wurde
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben jetzt die Ergebnisse
der bisher detailreichsten kosmologischen Großsimulation vorgestellt. Sie
ermöglicht es im Detail zu untersuchen, wie sich Galaxien bilden und wie sie
sich von der Zeit kurz nach dem Urknall bis heute entwickelt haben. Dabei
zeigten sich auch einige unerwartete Phänomene. 7. November 2019
Die
Rolle der Synchrotronstrahlung
Durch eine neue und sehr viel detaillierte Analyse von Archivdaten des
NASA-Weltraumteleskops Fermi haben Astronominnen und Astronomen nun
neue Einblicke in die Prozesse gewonnen, die für die Entstehung der
energiereichsten Explosionen im Universum verantwortlich sind. Die
Synchrotronstrahlung, die man bislang ausgeschlossen hatte, spielt dabei
offenbar eine wichtige Rolle. 6. November 2019
Die
Zeit noch genauer messen
Unterstützt durch den europäischen Forschungsrat möchte ein
internationales Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine ganz
neue Atomuhr entwickeln, die eine noch genauere Zeitmessung erlaubt. Im
Gegensatz zu aktuellen Modellen nutzt diese Uhr das "Ticken" des Atomkerns.
Die erhöhte Genauigkeit könnte auch der physikalischen Grundlagenforschung
zugutekommen. 23. Oktober 2019
Einstein-Test
mit Atomfontäne
Albert Einsteins allgemeine und spezielle
Relativitätstheorie und seine grundlegenden Beiträge zur Quantenmechanik
beschäftigen die Physik bis heute. Anhand des berühmten Zwillingsparadoxons
wollen Physikerinnen und Physiker nun die Schnittstellen beider Theorien
untersuchen - mithilfe einer zehn Meter hohen Atomfontäne, wie sie gerade in
Hannover entsteht.
17. Oktober 2019
Mit
Cäsium-Dampf auf Dunkle-Materie-Jagd
Die Natur der Dunklen Materie, die einen großen Teil unseres
Universums ausmachen sollte, ist bislang noch völlig ungeklärt. Eine Vermutung
ist, dass es sich um bestimmte Partikel handelt, die sich aus
teilchenphysikalischen Theorien erklären. Die Suche nach ihnen ist sehr
aufwendig. Nun versucht es ein Team in Mainz mit einem weiteren Verfahren.
15. Oktober 2019
Geschmolzene
Gesteinsplaneten sind größer
Eine heiße, geschmolzene Erde wäre etwa fünf Prozent größer als ihr
festes Gegenstück. Dies ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten Studie. Der
Unterschied zwischen geschmolzenen und festen Gesteinsplaneten ist wichtig bei
der Suche nach erdähnlichen Welten jenseits unseres Sonnensystems und für das
Verständnis unseres eigenen Planeten.
14. Oktober 2019
Wie
die stärksten Magnete im All entstehen
Wie kommt es, dass manche Neutronensterne zu den stärksten Magneten im
Universum werden? Diese sogenannten Magnetare könnten etwa durch die
Verschmelzung von zwei Sternen entstehen. Explodieren solche Sterne dann in
einer Supernova, könnten daraus Magnetare werden. Mit umfangreichen
Simulationen wurde diese These nun getestet.
11. Oktober 2019
Kindersicherung
für planetare Babys
Junge Planetensysteme sorgen offenbar auf ganz natürliche Weise dafür,
dass gerade entstandene Planeten nicht in ihren Mutterstern stürzen. Dies
ergaben jetzt vorgestellte numerische Simulationen. Ähnliche Prozesse
ermöglichen die Geburt von Planeten in direkter Nähe von Sternen – aus kleinen
Felsbrocken, die sich in einer Region nahe dem Stern sammeln.
10. Oktober 2019
Exoplaneten
und die Physik nach dem Urknall
In Stockholm werden in dieser Woche wieder die Nobelpreise verliehen.
Der Preis für Physik ging heute an drei Astromomen: Eine Hälfte erhielt der
kanadische Kosmologe James Peebles, die andere die beiden schweizer
Exoplanetenforscher Michel Mayor und Didier Queloz. Alle drei wurden geehrt
für ihre Beiträge zum Verständnis der Entwicklung des Universums und der
Stellung der Erde darin. 8. Oktober 2019
Neutrinomasse
besser eingegrenzt
Neutrinos spielen durch ihre kleine, aber von Null verschiedene
Ruhemasse eine Schlüsselrolle in Kosmologie und Teilchenphysik. Der erlaubte
Bereich für ihre Masse ist nun durch die ersten Resultate des Karlsruher
Tritium Neutrino Experiments KATRIN am Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) deutlich eingegrenzt worden -und dies bereits nach einer ersten
mehrwöchigen Neutrino-Messphase. 30. September 2019
Ein
Planet, den es nicht geben sollte
Astronominnen und Astronomen des CARMENES-Konsortiums haben
einen neuen Exoplaneten entdeckt, der nach derzeitigem Wissensstand nicht
existieren dürfte: Die Forschungsgruppe fand einen Gasplaneten, dessen Masse im
Vergleich zu seinem Mutterstern GJ 3512 ungewöhnlich groß ist. Das lässt auf
eine überraschende Entstehungsgeschichte schließen. 27. September 2019
Forschung
mit künstlicher Intelligenz
Physiker und Informatiker machen in Zürich gemeinsame Sache, um dem
Geheimnis von Dunkler Materie und Dunkler Energie im Universum auf die Spur zu
kommen: Mit Hilfsmitteln des maschinellen Lernens programmierten sie Computer
so, dass diese sich selbst beibrachten, relevante Informationen aus
Himmelskarten zu gewinnen. Sie sind dabei offenbar besser als der Mensch. 23. September 2019
Preise,
Vorträge und immer wieder SOFIA
Das Flugzeug-Teleskop SOFIA war der unumstrittene Star der
diesjährigen Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft, die heute in
Stuttgart zu Ende gegangen ist. Die zum Infrarot-Teleskop umgebaute Boeing 747
hatte in der Tagungswoche am Stuttgarter Flughafen Station gemacht und Wissenschaft mit SOFIA war
Thema mehrerer Vorträge. 20. September 2019
Höherer
Wert für die Hubble-Konstante
Der Wert der Hubble-Konstante, also die aktuelle Expansionsrate des
Universums, galt eigentlich schon als sicher bestimmt. Doch dann zeigten sich
signifikante Unterschiede zwischen Messverfahren, die eigentlich das gleiche
Ergebnis liefern sollten. Auch eine neue Bestimmung mithilfe von
Gravitationslinsen lieferte jetzt einen Wert, der höher ist als aus der
Hintergrundstrahlung zu erwarten wäre.
13. September 2019
Neutrinos
und ihre Antiteilchen
Sind Neutrinos ihre eigenen Antiteilchen und kann Materie also auch
ohne Antimaterie erzeugt werden? Diese spannenden Fragen wollen
Teilchenphysiker im Rahmen des GERDA-Experiments im Gran-Sasso-Untergrundlabor
klären. Sie suchen dazu nach dem neutrinolosen doppelten Betazerfall.
Inzwischen arbeiten sie an dem Folgeprojekt LEGEND, das eine noch höhere
Genauigkeit erreichen soll.
11. September 2019
Kalium
bei heißem Jupiter nachgewiesen
Einem Team von Astronominnen und Astronomen ist es erstmals gelungen,
Kalium in der Atmosphäre eines Exoplaneten überzeugend nachzuweisen. Das
Vorhandensein des Elements war schon länger vermutet worden, es war aber
bislang nicht aufzuspüren gewesen. Für die Studie wurde das Instrument PEPSI
am Large Binocular Telescope in Arizona genutzt.
5. September 2019
Ein
Fingerabdruck der Erde
Aus den Daten eines Satelliten, der durch gezielte Messungen
Informationen über die Erdatmosphäre liefern sollte, haben Astronomen nun
einen Fingerabdruck der Erde rekonstruiert. Er zeigt, was Forscher auf einem
extrasolaren Planeten bei einem Transit der Erde vor der Sonne beobachten
würden. Dies könnte auch bei der Suche nach anderen, potentiell
lebensfreundlichen Planeten helfen. 2. September 2019
Hinweis
auf vulkanischen Exomond
Ein Mond aus Gestein und brodelnder Lava umkreist möglicherweise einen
Planeten 550 Lichtjahre von uns entfernt. Dies vermutet ein internationales
Forschungsteam aufgrund von theoretischen Vorhersagen und entsprechenden
Beobachtungen. Dieser Exo-Mond wäre eine extreme Version des Jupitermonds Io,
dem vulkanisch aktivsten Körper im Sonnensystem.
30. August 2019
Suche
nach den Gravitinos
Etwa ein Viertel des Universums liegt buchstäblich im Dunklen - es
besteht aus Dunkler Materie, die sich im Wesentlichen über die Gravitation
bemerkbar macht. Um was es sich bei diesem Stoff handelt, ist bisher
unbekannt. Zwei Astrophysiker schlagen nun einen neuen Kandidaten namens
Gravitino vor und machen auch einen Vorschlag, wie sich das Teilchen aufspüren
lassen sollte. 22. August 2019
Offene
Fragen der Kosmologie im Visier
Viele Wissenschaftsbereiche sind noch immer von
Männern dominiert, auch die Astrophysik. Mit dem Lise-Meitner-Programm fördert
die Max-Planck-Gesellschaft daher gezielt herausragende Wissenschaftlerinnen.
Eine dieser Wissenschaftlerinnen ist die Physikerin Anna Ijjas, die sich künftig
am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik mit den offenen Fragen der
Kosmologie befassen wird. 20. August 2019
Erdähnlicher
Planet um jede vierte Sonne?
Wie viele erdähnliche Planeten um sonnenähnliche Sterne gibt es in
unserer Milchstraße? Diese Frage ist nicht nur grundsätzlich interessant,
sondern auch von Bedeutung für die Planung künftiger Missionen. Jetzt haben
Astronominnen und Astronomen diese Anzahl mithilfe umfangreicher Simulationen
neu abgeschätzt: Um jeden vierten sonnenähnlichen Stern könnte danach ein
erdähnlicher Planet kreisen.
19. August 2019
Bald
Suche nach Signaturen einer neuen Physik?
Physiker haben mithilfe des neuen Alphatrap-Experiments den g-Faktor
eines gebundenen Elektrons in Argon-Ionen mit einer unerreichten Genauigkeit
gemessen. Der Wert stimmt hervorragend mit theoretischen Berechnungen überein.
Dies ebnet den Weg für empfindliche Tests der Quantenelektrodynamik in starken
Feldern und auch den Nachweis möglicher Signaturen einer neuen Physik.
16. August 2019
Ganz
unterschiedliche unendliche Weiten
Jeder Weltraumfan - oder zumindest jeder StarTrek-Fan -
kennt sie: die unendlichen Weiten. Doch was genau ist eigentlich Unendlichkeit?
Mit dieser Frage befassen sich Mathematiker und damit wird die Sache fast
unendlich komplex: Manche Unendlichkeiten sind nämlich größer als andere. Es
gibt sogar ein Diagramm, das Struktur in die Menge der Unendlichkeiten bringen
soll.
13. August 2019
Materiebausteine
bei 800 Milliarden Grad
Die Kollisionen von Neutronensternen gehören zu den heißesten Momenten
im Universum. Unter diesen extremen Bedingungen entstehen neue chemische
Elemente. Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker versuchen diese
Bedingungen in Beschleunigern nachzubilden. Nun gelang es ihnen erstmals die
dabei entstehende thermische Strahlung zu messen.
12. August 2019
Immer
genauere Messungen
Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, die quantenmechanische
Zustände ausnutzt, um zwei Messgrößen genauer bestimmen zu können, als es
klassische Zustände erlauben. Das ermöglicht hochpräzise spektroskopische
Untersuchungen an Molekülen, über die eine mögliche Wechselwirkungen zwischen
herkömmlicher und Dunkler Materie erforscht werden kann.
9. August 2019
Brücke
zwischen Raumzeit und Quantenphysik?
Weltweit suchen Physikerinnen und Physiker nach einer einheitlichen
Theorie, die die bislang noch getrennten Welten von Quantenphysik und
Gravitation in sich vereint. Forscherinnen und Forscher aus Österreich konnten
nun belegen, dass das quantenphysikalische Flächengesetz auch in der von
Einstein beschriebenen Raumzeit gültig ist. 7. August 2019
Neuer
Hochleistungsrechner für Simulationen
Ein neuer Hochleistungscomputer soll zum ersten Mal ermöglichen,
gleichzeitig Gravitationswellen, Magnetfelder und Neutrinophysik von
Neutronensternen zu simulieren. Auf diese Weise hoffen die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler beispielsweise die Signale besser vorhersagen und
analysieren zu können, die von solchen Objekten ausgehen können.
5. August 2019
Bewohnbarer
Planet um GJ 357?
Ein internationales Team aus Astronominnen und Astronomen hat um den
31 Lichtjahre entfernten Stern GJ 357 drei Planeten entdeckt - mithilfe von
Daten des NASA-Satelliten TESS und von Archivmaterial verschiedener
erdgebundener Teleskope. Bei einer der fernen Welten dürfte es sich um eine
sogenannte heiße Erde handeln, der äußerste Planet des Systems könnte
theoretisch bewohnbar sein. 1. August 2019
Neues
Planetenteleskop ist startbereit
Das Weltraumteleskop CHEOPS kann starten: Gestern hat die europäische
Weltraumagentur ESA bestätigt, dass der Satellit die letzten Tests für seinen
Start mit einer Sojus-Rakete erfolgreich bestanden hat. CHEOPS soll
Sterne beobachten, um die bereits ein extrasolarer Planet entdeckt wurde und
so helfen, die fernen Welten besser zu charakterisieren.
30. Juli 2019
Das
erste Molekül war häufiger als gedacht
Das Heliumhydrid-Ion war das erste Molekül, das sich im Universum
gebildet haben dürfte. Seine Entstehung markiert somit den Anfang der Chemie.
Nun ist es gelungen, Reaktionen von Elektronen mit Heliumhydrid-Ionen bei
tiefen Temperaturen zu verfolgen. Die Daten deuten auf eine deutlich größere
Häufigkeit dieses primordialen Moleküls hin, als bislang angenommen wurde.
26. Juli 2019
Das
Geheimnis des fehlenden Wasserstoffs
Die Galaxie NGC 1316 ist ein viel beobachtetes Objekt. Trotzdem gibt
sie der Forschung seit 20 Jahren Rätsel auf: Theoretische Berechnungen besagen
nämlich, dass sie viel Wasserstoff enthalten müsste, der bisher aber nicht
nachgewiesen werden konnte. Jetzt wurde der Wasserstoff gefunden - in zwei
langen Filamenten, die von der Galaxie ausgehen.
23. Juli 2019
Der
zentrale Balken der Milchstraße
Durch die Kombination der Ergebnisse der zweiten Datenveröffentlichung
der ESA-Mission Gaia mit ergänzenden Beobachtungen haben
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue Karte unserer Milchstraße
erstellt, die deren zentrale Balkenstruktur zeigt. Möglichst gemacht wurde
dies durch die neue Bestimmung der Entfernungen zu etwa 150 Millionen Sternen.
19. Juli 2019
Planetensuche
mit Gravitationswellen
Mit dem geplanten weltraumgestützte
Gravitationswellen-Observatorium LISA könnten sich auch Exoplaneten aufspüren
lassen. Nach einer neuen Studie sollte LISA nämlich in der Lage sein,
massereiche ferne Welten aufzuspüren, die um einen Weißen Zwerg kreisen.
Möglich würde dies durch die Auswertung der Dopplerverschiebung des
Gravitationswellensignals. 9. Juli 2019
Naturkonstante
mit höherer Präzision gemessen
Naturkonstanten, wie beispielsweise die Lichtgeschwindigkeit, spielen
in der Physik eine wichtige Rolle und ihre genaue Messung ist von großer
Bedeutung für eine ganze Reihe von Forschungsfeldern. Nun wurde eine für die
Teilchenphysik wichtige Naturkonstante neu gemessen – mit deutlich höherer
Präzision als bisher: die schwache Axialvektor-Kopplungskonstante.
4. Juli 2019
Was
Planeten über ihre Sterne verraten
Die Entwicklung von Planeten in einem Sonnensystem wird entscheidend
von der Entwicklung ihres jeweiligen Zentralsterns beeinflusst. Wichtig ist
etwa dessen Emission von intensiver Röntgen- und UV-Strahlung, die in den
ersten Milliarden Jahren sehr verschieden sein kann. Was die Planeten über
diese Anfangsphase verraten können, hat ein Team nun bei zwei Systemen
untersucht. 2. Juli 2019
Ältere Meldungen aus dem Bereich Forschung finden Sie
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