Heimatbilder von OSIRIS
Redaktion
/ Pressemitteilungen des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung astronews.com
24. November 2009
Vor rund eineinhalb Wochen flog die europäische Kometensonde Rosetta ein
letztes Mal an der Erde vorüber. Wissenschaftler am
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) nutzten die Gelegenheit,
um mit dem Kamera-System OSIRIS an Bord der Sonde Aufnahmen von Erde und
Mond zu machen. Von den Ergebnissen sind sie begeistert.
Der Südpazifik im Anflug aus einer
Entfernung von 350.000 km am 12. November 2009,
22.28 Uhr MEZ. Die Auflösung war 6.5 km pro
Bildpunkt.
Bild: Max-Planck-Institut für
Sonnensystemforschung[Großansicht] |
Die ESA-Raumsonde Rosetta flog, wie berichtet, am 12. November 2009
mit einer Geschwindigkeit von 50.000 km/h an der Erde vorbei. Diesen Vorbeiflug
nutzten die Wissenschaftler aus dem Max-Planck-Institut für
Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau um
spektakuläre Bilder zu machen. Das Kamera-System OSIRIS, das unter Federführung
des MPS von einem europäischen Konsortium entwickelt und gebaut wurde, lieferte
etwa 250 brillante Bilder der Erde.
"Wir benutzten die Weitwinkel- und Telekamera für diese Aufnahmen und sind
von der einzigartigen Qualität einfach begeistert", erläutert MPS-Projektleiter
Dr. Holger Sierks. "Wir kombinieren jeweils drei Bilder mit unterschiedlichen
Filtern zu einem Farbbild. Man erhält dadurch zusätzliche Informationen", so
Sierks weiter.
Dieser Vorbeiflug an der Erde ist bereits der dritte dieser Art. Jeder dieser
so genannten "Swingbys" an dem Planeten gibt der Raumsonde erneut Schwung um das
eigentliche Ziel, den Kometen 67/P Churyumov-Gerasimenko, zu erreichen. Ohne
diesen zusätzlichen Schub wäre dies nicht möglich.
"OSIRIS hat nicht nur Bilder der Erde, sondern auch ca. 80 Aufnahmen des
Mondes gemacht, die momentan vom ganzen Team ausgewertet werden. Diese Bilder
sind sehr wichtig um die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera zu testen"
berichtet Dr. Stubbe Hviid, OSIRIS Operationsmanager am MPS.
Auf dem Weg zum Kometen wird die Raumsonde im Juli 2010 an einem Asteroiden
namens Lutetia vorbeikommen. Es ist der größte Asteroid an dem je eine Raumsonde
vorbeigeflogen ist. "Auch dort werden wir natürlich die 'Augen' von Rosetta
wieder einschalten und scharfe Bilder des Himmelskörpers machen", sagt Dr. Horst
Uwe Keller, Principal Investigator von OSIRIS, unter dessen Regie die
Kamera in den neunziger Jahren entwickelt wurde.
Nach zehn Jahren Flugzeit wird Rosetta im Jahr 2014 ihr eigentliches
Ziel, den Kometen 67/P Churyumov-Gerasimenko, erreichen. Sobald die Sonde in
eine Umlaufbahn um den Kometen eingeschwenkt ist, wird OSIRIS mit der
Katalogisierung und wissenschaftlichen Untersuchung der Kometenoberfläche
beginnen und einen geeigneten Landeplatz für das Landemodul Philae
suchen.
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