Kometensonde vor letztem Heimatbesuch
von Stefan Deiters astronews.com
21. Oktober 2009
Die europäische Kometensonde Rosetta wird am 13. November ein
letztes Mal an der Erde vorüberfliegen. Die Sonde soll so Schwung für den
letzten Teil ihrer zehnjährigen Reise zum Kometen 67/P
Tschurjumow-Gerasimenko holen, den sie im Mai 2014 erreichen wird. Schon im
kommenden Jahr wird Rosetta am Asteroiden 21 Lutetia
vorüberfliegen.
Die Kometensonde Rosetta.
Bild: ESA / AOES Medialab |
Das Swing-by-Manöver am 13. November wird das letzte derartige
Manöver sein. Zuvor hatte sich die Kometensonde Rosetta bereits drei
Mal die Schwerkraft eines Planeten zunutze gemacht, um so ihr Ziel, den Kometen
67/P Tschurjumow-Gerasimenko, zu erreichen. Die dichteste Annäherung an die Erde
wird am 13. November um 8.45 Uhr MEZ erreicht werden. Rosetta wird durch diesen
Vorüberflug auf eine Bahn ins äußere Sonnensystem geleitet und auf dieser im
Juli nächsten Jahres am Asteroiden 21 Lutetia vorüberfliegen.
Ihr endgültiges Ziel soll Rosetta im Mai 2014 erreichen. Sie wird
dann den Kometen auf seiner Reise ins Innere des Sonnensystems begleiten und die
Veränderungen bei Annäherung an die Sonne studieren. Außerdem hat Rosetta
ein kleines Landefahrzeug an Bord, das auf dem Kern des Kometen landen und hier
detaillierte Untersuchungen machen soll.
Wenn Rosetta im kommenden Monat noch einmal die Erde besucht, wird die Sonde
seit ihrem Start bereits 4,5 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben. Ihre
Geschwindigkeit wird 13,3 Kilometer pro Sekunde betragen. Durch den Vorüberflug
wird sich die Geschwindigkeit der Sonde in Bezug auf die Sonne um 3,6 Kilometer
pro Sekunde erhöhen.
Das Rosetta-Team will den Vorüberflug aber auch für Beobachtungen
nutzen und mit Rosetta die Erde und den Mond aus einer ungewöhnlichen
Perspektive untersuchen. Vor dem Swing-by werden daher zahlreiche
Instrumente, die eigentlich während der Reise in einen Tiefschlaf versetzt sind,
reaktiviert.
Vor dem eigentlichen Manöver werden noch einige Kursanpassungen nötig sein.
Die erste und auch wichtigste ist schon für morgen Nachmittag geplant. Der
Erfolg dieses Manövers wird dann darüber entscheiden, ob weitere Kurskorrekturen
nötig sind, um die Sonde auf die richtige Flugbahn für den Swing-by zu
bringen. Die ESA wird in einem Blog zur Mission über die Einzelheiten des
Swing-by und die Vorbereitungen berichten.
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