Erste Tests
verliefen erfolgreich
Redaktion
astronews.com
25. März 2004
Vor rund
einem Monat machte sich die Kometensonde Rosetta mit dem Lander Philae
auf ihre mehr als zehnjährige Reise. Jetzt wurde Philae erstmals
aktiviert, um den kleinen Kometenlander einem ersten Funktionstest im All zu
unterziehen. Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist man
zufrieden: Philae arbeitet einwandfrei.
Der Kometenlander Philae wurde jetzt ersten Tests nach dem Start
unterzogen. Foto:
ESA/AOES Medialab |
Die heiße Phase der Landung auf dem Kometen wird für das Landegerät Philae
der am 2. März gestarteten Rosetta-Mission zwar erst in zehneinhalb Jahren
beginnen, aber die erste Phase der Inbetriebnahme ist nun bereits erfolgt. Das
Lander-Kontrollteam des DLR in Köln-Porz will damit insbesondere sicherstellen,
dass das Landegerät den weiten und langen Flug durch das eisige Weltall sicher
übersteht und eventuelle Fehlfunktionen frühzeitig entdeckt und behoben werden
können. Das DLR-Lander-Kontrollteam stellte bei der Inbetriebnahme insbesondere
fest, dass die lebenswichtigen Systeme des gerade mal ein Kubikmeter großen
Landers alle voll funktionsfähig sind.
Die erste Phase der Inbetriebnahme von Philae begann dann am 12. März
abends und dauerte bis zum 17. März morgens. Die Arbeitszeiten waren dadurch
bestimmt, dass die Rosetta-Sonde von der Bodenempfangsstation aus
sichtbar sein musste, die sich in New Norcia, Australien, befindet.
Infolgedessen wurde hauptsächlich nachts gearbeitet, wobei jeweils etwa zehn
Stunden der Kontaktzeit für Arbeiten am Lander genutzt werden konnten.
In den fünf Nächten stand eine detaillierte Überprüfung der lebenswichtigen
Systeme des Landers auf dem Programm, wie zum Beispiel Bordcomputer,
Stromversorgung, Telekommunikationssystem, Drallrad, Kaltgassystem und
Landebein. Schon während der Durchführung der 21 verschiedenen Prozeduren, von
denen einige mehrfach durchlaufen wurden, zeigte sich, dass der Lander Philae
funktionsfähig war. Dieser Eindruck bestätigte sich, nachdem das DLR-
Lander-Kontrollteam die Resultate am 23. März im Detail überprüft hatte.
Weitere Blöcke für die Inbetriebnahme sind für April und Mai geplant, wobei dann
das Austesten der zehn wissenschaftlichen Instrumente des Landers im Vordergrund
stehen wird.
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