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JAHRESRÜCKBLICK 2024
Premiere für die Ariane 6, Start zu Europa und Meteoriten im Havelland
von Stefan Deiters
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31. Dezember 2024

Traditionell blickt astronews.com am Ende eines Jahres zurück auf einige herausragende Ereignisse aus Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt aus den vergangenen zwölf Monaten - in diesem Jahr bereits zum 26. Mal, schließlich konnten wir im Februar unseren 25. Geburtstag feiern. Auch 2024 gab es wieder Spannendes zu berichten.

2024

Machten 2024 Schlagzeilen: die Ribbeck-Meteoriten, die Ariane 6, der Starliner und die Sonde Europa Clipper. Bilder: DLR, ESA - S. Corvaja, NASA, NASA / JPL-Caltech

Das Jahr begann für Meteoritenfans mit einem besonderen Highlight: Am frühen Morgen des 21. Januar wurde ein heller Meteor über Berlin beobachtet. Zahlreiche Bruchstücke des Brockens aus dem All fanden sich anschließend im Havelland - und diese stellten sich schnell als wissenschaftlich außerordentlich interessant heraus, wie auch weitere Untersuchungen des Meteoriten Ribbeck aus dem Havelland bestätigten.

Das ganze Jahr über machten Untersuchungen von extrasolaren Planeten bzw. ihre Entdeckung Schlagzeilen: So ergab etwa eine Studie von 51 Pegasi, dass eine magnetische Umgebung günstig für Leben sein könnte, Hubble entdeckte einen kleinen Exoplaneten mit Wasserdampf in der Atmosphäre und beobachtete die veränderliche Atmosphäre von WASP 121 b. Mit dem Very Large Telescope konnte mindestens ein Planet um Barnards Pfeilstern nachgewiesen werden und das Weltraumteleskop James Webb entdeckte einen kalten Super-Jupiter um Epsilon Indi A und blickte auf den Morgen- und Abendhimmel von WASP-39 b.

Und überhaupt James Webb: Der wissenschaftliche Hubble-Nachfolger machte auch im Jahr 2024 einige faszinierende Entdeckungen und zeigte damit, dass das Geld für das Teleskop gut investiert war. So gelang ein detaillierter Blick auf 19 nahe Spiralgalaxien, auf Baby-Quasare im jungen Universum und in das Herz einer Starburstgalaxie. James Webb beobachtete die entfernteste Verschmelzung zweier supermassereicher Schwarzer Löcher, die ersten Braunen Zwerge außerhalb der Milchstraße, Rote Monster-Galaxien im jungen Universum und auch ein supermassereiches Schwarzes Loch im jungen Universum mit extremem Appetit.

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Apropos Schwarzes Loch - hier lieferte das Event Horizon Telescope, eine Zusammenschaltung mehrerer Radioteleskope weltweit, auch 2024 faszinierendes Datenmaterial, etwa ein detaillierteres Bild des Schwarzen Lochs von Messier 87, Informationen über den magnetischen Startpunkt des Jets von Perseus A oder die Magnetfelder am Rand des Schwarzen Lochs der Milchstraße. Auch der Astrometriesatellit Gaia trug Bedeutendes zu unserem Wissen über unsere galaktische Heimat bei und lieferte etwa Informationen über die Radcliffe-Welle der Milchstraße, entdeckte das bislang massereichste stellare Schwarzes Loch und uralte Sterne in der dünnen Scheibe der Milchstraße. Mit dem Very Large Telescope wurde ein Doppelstern in der Nähe des supermassereichen Schwarzen Lochs entdeckt.

Doch auch in unserem Sonnensystem tat sich einiges: Auf dem Mars endete die Mission des ersten extraterrestrischen Hubschraubers Ingenuity, auf den höchsten Vulkanen des Roten Planeten wurde Wassereis nachgewiesen und der Marsrover Perseverance erkundete weiter des Jezero-Krater und stieß auf den Gesteinsbrocken Cheyava Falls, bei dem sich einige Merkmale durch früheres Leben erklären lassen könnten - oder aber durch nicht biologische Prozesse.

Auf dem Jupiter ist es offenbar stürmisch bis in 2000 Kilometer Tiefe, die , die Jupitersonde Juno konnte die Sauerstoffproduktion auf dem Mond Europa messen, wohin mit dem Europa Clipper auch eine neue NASA-Sonde startete. Die Sonde Lucy stellte fest, dass der Begleiter des Asteroiden Dinkinesh ein Doppelmond ist und BepiColombo ermöglichte einen ganz neuer Blick auf den Merkur. Die Magnetosphäre des Eisriesen Uranus könnte normaler sein als lange Zeit gedacht - vielleicht hatte die Voyager-Sonde dem Planeten nur zu einem sehr ungewöhnlichen Zeitpunkt einen Besuch abgestattet.

Unser Mond stand auch 2024 weiter im Fokus: Gleich zu Jahresbeginn startete mit der Peregrine Mission One der erste private Mondlander, die Mission misslang allerdings. Die Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter entdeckte rätselhafte Felsen in der Region Reiner Gamma und die MondatMondatmosphäre, so ergab eine Studie, entsteht offenbar durch Mini-Meteorite. Das Mondkontrollzentrum der ESA für die Raumstation Lunar Gateway soll in Oberpfaffenhofenbehe beheimatet sein.

Auch unsere Sonne stand im Visier der Forschung: Der Solar Orbiter zeigte die gesamte Sonnenscheibe mit unerreichter Detailschärfe und das Ballonteleskop Sunrise III nahm während eines mehrtägigen Beobachtungsflugs 200 Terrabyte detaillierte Daten von der Sonne auf. Kernphysiker berechneten, dass die Sonne in maximal 20 Millionen Jahren entstanden sein muss. Eine Studie ergab zudem, dass bei sonnenähnlichen Sternen etwa eietwa ein Superflare pro Jahrhundert auftritt - das könnte dramatische Folgen für die Erde haben, anders als die Sonnenstürme des Jahres 2024, die teils für spektakuläre Polarlichter sorgten, die auch in südlicheren Breiten sichtbar waren.

In der Raumfahrt gab es für die europäische Weltraumorganisation ESA einige Erfolge: Mitte des Jahres gelang der erste Start der neuen Ariane 6, im Dezember endete die Startpause der Vega-C als diese mit Sentinel-1C einen neuen europäischen Wächter-Satelliten ins All brachte. Im August reiste ein zweiter ESA-Astronaut mit einer privaten Mission zur Raumstation ISS. machte deutliche Fortschritte mit seiner Starship-Riesenrakete und stellte ansonsten einen verlässlichen Pendelbetrieb zur ISS sicher - anders als das Unternehmen Boeing, dessen Starliner-Testflug im Frühsommer für die beiden Crewmitglieder in einem unerwartet langen Aufenthalt auf der ISS endete - sie sind noch immer nicht auf der Erde zurück.

Für astronews.com gab es 2024 einen Grund zu feiern: Der Onlinedienst ist seit einem Vierteljahrhundert online und hat auch im neuen Jahr einiges vor - seinen Sie also gespannt. Sicherlich wird auch das Jahr 2025 wieder viele interessante und auch überraschende Nachrichten für diesen Onlinedienst bereithalten. Wir werden in gewohnter Weise darüber berichten und bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihre faszinierende Arbeit, durch die eine Nachrichtenseite wie stronews.com erst möglich wird.

Ein besonderer Dank gilt auch unseren Leserinnen und Lesern, insbesondere denen, die unsere Arbeit auch in diesem Jahr im Rahmen von "astronews.com ist mir was wert" mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag unterstützt haben. Wir wissen dies sehr zu schätzen.

Bei allen Leserinnen und Lesern bedanken wir uns für die Treue und wünschen für das Jahr 2025 alles Gute.

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