Nach 30 Erdumrundungen hatte die US-Raumfähre Discovery
in der letzten Nacht das Weltraumteleskop Hubble eingeholt. Mit
Hilfe eines Greifarms wurde das defekte Teleskop eingefangen und im
Laderaum des Shuttles befestigt. Schon heute wollen die Astronauten mit
dem Austausch der defekten Kreisel beginnen.
Schon
die Musik, mit der die Crew der Discovery am Morgen geweckt wurde,
sollte die Astronauten auf die Hauptaufgabe des Tages vorbereiten: Es
erklang "Rendezvous" von Bruce Springsteen. Und die musikalische
Hilfe hat offenbar ihren Zweck erfüllt: Die Discovery konnte - wie
geplant - in der vergangenen Nacht unserer Zeit das Weltraumteleskop
einholen und es mit Hilfe eines Greifarms in den Laderaum der Raumfähre
bugsieren. Dazu war Hubble zuvor von der Erde aus so ausgerichtet
worden, dass es zur Erde blickte. Die Discovery wurde in eine
Entfernung von etwa 800 Metern direkt unterhalb des Teleskops gebracht.
Dann übernahm Kommandant Curt Brown das Steuer und manövrierte die
110-Tonnen-Raumfähre von Hand in unmittelbare Nähe des Teleskops.
So
konnte der europäische Astronaut Jean-Francois Clervoy Hubble mit
dem Greifarm des Shuttles erfassen, es drehen und dann in den Laderaum der
Raumfähre verfrachten. Dort wurde das über 13 Meter lange Teleskop, das
einen Durchmesser von etwa 4 Metern hat, für die weiteren Arbeiten
fixiert. Es folgte eine erste Untersuchung des Teleskops mit einer am
Greifarm befestigten Kamera, die während der Schlafphase der Crew
detaillierter fortgesetzt werden soll.
Der erste
Weltraumspaziergang zum Auswechseln der schadhaften Kreisel ist für heute
Abend geplant. Die NASA hofft, dass die Astronauten etwas früher als
vorgesehen mit ihrer Arbeit im All beginnen können, um noch einige
Aufgabe durchzuführen, die eigentlich für den vierten
Weltraumspaziergang geplant waren, der wegen der Startverzögerungen
gestrichen wurde.