Lander Philae meldet sich zurück
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt astronews.com
14. Juni 2015
Die E-Mail des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
kam kurz nach 13 Uhr: Der Lander Philae hat sich in der Nacht
zurückgemeldet und ist offenbar in guter Verfassung. Schon vorher war der Lander
wach, erst jetzt gelang ihm aber eine Kontaktaufnahme über die Sonde Rosetta
zur Erde.
Der Lander
Philae in einer künstlerischen Darstellung.
Bild:
ESA/ATG medialab |
Lander Philae hat sich am 13. Juni 2015 um 22.28 Uhr MESZ wieder aus
seinem Winterschlaf zurückgemeldet und die ersten Daten zur Erde gesandt. Über
300 Datenpakete hat das Team des Lander-Kontrollzentrums des Deutschen Zentrums
für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausgewertet: "Philae geht es sehr gut: Er
hat eine Betriebstemperatur von minus 35 Grad Celsius und verfügt über 24 Watt",
erläutert DLR-Philae-Projektleiter Dr. Stephan Ulamec. "Der Lander ist somit
betriebsbereit."
85 Sekunden lang "sprach" Philae mit seinem Bodenteam bei seinem
ersten Kontakt seit seinem Winterschlaf. Bei der Analyse seiner Statusdaten
zeigte sich, dass Philae auch zuvor schon wach gewesen sein muss: "Wir
haben auch historische Daten erhalten - bisher war es dem Lander allerdings noch
nicht gelungen, mit uns Kontakt aufzunehmen." Nun warten die Wissenschaftler auf
den nächsten Kontakt.
In Philaes Speichermedien stecken noch weitere 8.000 Datenpakete,
die dem DLR-Team Aufschluss darüber geben werden, wie es Philae in den
vergangenen Tagen auf Komet Churyumov-Gerasimenko ergangen ist.
Philae hatte sich am 15. November 2014 um 1.15 Uhr abgeschaltet,
nach dem er etwa 60 Stunden auf dem Kometen in Betrieb war. Seit dem 12. März
2015 war immer wieder die Kommunikationseinheit auf dem Orbiter Rosetta
eingeschaltet, um den Lander zu rufen und seine Antwort zu empfangen.
Bei den ersten Daten handelt es sich um Statusdaten über den Zustand von
Philae. "Wir sind zuversichtlich, schon bald wieder wissenschaftliche
Messungen durchführen zu können", so Dr. Hermann Böhnhardt vom
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, wissenschaftlicher Leiter der
Landemission. Nach einem in den letzten Monaten entwickelten "Notplan" reicht
bereits die aktuell vorhandene Energie für die Durchführung von Messungen aus.
"Zudem besteht durchaus die Aussicht, dass uns in den nächsten Wochen noch mehr
Energie zur Verfügung steht", so Böhnhardt.
Aktuelle Updates in unserem
Missionslog zur Mission von Philae.
|