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TITAN
Riesenwolke verhüllt Nordpol
von Stefan Deiters
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2. Februar 2007

Seit Anfang des Jahres sind sich Astronomen sicher: Auf dem Saturnmond Titan gibt es Seen aus flüssigem Methan. Jetzt fotografierte die Saturnsonde Cassini eine riesige Wolke über der Nordpolarregion des Mondes. Ist sie für den Inhalt der Seen auf der Titanoberfläche verantwortlich?

Titan

Titans Nordpolarregion mit der markanten Wolke. Foto: NASA / JPL / University of Arizona [Großansicht]

Die riesige Wolke hat eine Größe, die etwa der halben Fläche der USA entspricht und wurde am 29. Dezember 2006 bei einem Vorüberflug der Sonde an dem Saturnmond entdeckt. Sie hatte sich bislang im winterlichen Schatten verborgen und war jetzt, mit Beginn des Frühlings auf Titan, sichtbar geworden. Mit einem Durchmesser von rund 2.400 Kilometern verhüllt sie fast den gesamten Nordpol des Saturnmondes.

Theoretische Modelle hatten ein solches Wolkensystem vorhergesagt, doch war es bislang nicht gelungen, es in dieser Detailtreue zu beobachten. "Wir wussten, dass diese Wolke da sein musste, aber waren trotzdem von ihren Ausmaßen und ihrer Struktur begeistert", berichtet Dr. Christophe Sotin von der Universität im französischen Nantes, der zum Team des Visual and Infrared Mapping Spectrometers (VIMS) gehört, mit dem die Aufnahmen gemacht wurden. "Diese Wolke könnte ein Schlüsselelement für die globale Entstehung von organischen Verbindungen und deren Wechselwirkung mit der Oberfläche sein."

Das Wolkensystem, das Cassini am 29. Dezember fotografierte, war auch noch bei einem weiteren Vorüberflug am 13. Januar 2007 zu sehen. Anfang des Jahres hatte das Cassini-Radarteam Daten vorgelegt, die darauf hindeuten, dass einige Seen in der Nordpolarregion des Saturnmondes nur teilweise gefüllt sind (astronews.com berichtete). Die Verdunstung aus diesen Seen könnte sich in dieser Wolke gesammelt haben, die aus Ethan, Methan und anderen organischen Verbindungen besteht.

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Die Beobachtungen unterstützen somit das Szenario, dass auf dem Titan Methan-Regen auf die Oberfläche fällt, dort Seen bildet, die im Laufe der Zeit verdunsten und wieder neue Wolken bilden. Genauso wie einen Wasserkreislauf auf der Erde, scheint es also auf dem Titan einen Methankreislauf zu geben.

Beobachtungen von der Erde aus haben gezeigt, dass die Wolkensysteme auf Titan jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen sind: Eine Jahreszeit auf Titan dauert etwa sieben Jahre. Nach Klimamodellen dauert die Wolkenaktivität etwa 25 Jahre, woran sich vier bis fünf Jahre nahezu ohne Wolken anschließen. Darauf beginnt ein neuer Zyklus.

So erwarten die Wissenschaftler, dass auch diese Wolke noch einige Jahre zu sehen sein wird. Durch den Wechsel der Jahreszeiten könnten sich aber Wolken und auch die Seen Richtung Südpol verschieben, wo die Forscher bislang nur einen einzigen See entdeckt haben. Cassini wird allein in diesem Jahr noch 16 Mal an Titan vorbeifliegen. Die Forscher können also die Entwicklung der Wolkensysteme des Saturnmondes gründlich studieren.

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siehe auch
Cassini: Seen aus flüssigem Methan - 4. Januar 2007
Cassini: Methan-Seen auf Titan - 29. September 2006
Cassini: Ethanwolke über Titans Polarregion - 19. September 2006
Titan: Riesendünen auf Saturnmond - 12.Mai 2006
Titan: Huygens' Landung als Film - 5. Mai 2006
Titan: Huygens enthüllt lebensfeindliche Welt - 2. Januar 2006
Huygens: Wie der Wind weht auf Titan - 1. Dezember 2005
Huygens: Windgeschwindigkeiten auf Titan - 11. Februar 2005
Huygens: Flüssiges Methan und Eis-Vulkane - 21. Januar 2005
Huygens: Portrait eines unbekannten Mondes - 17. Januar 2005
Huygens: Die ersten Bilder vom Saturnmond Titan - 15. Januar 2005
Links im WWW
Cassini-Huygens, Webseite am JPL
Cassini-Huygens, Webseite des DLR
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