In einem Artikel in der heutigen Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins Nature beschreiben die Autoren faszinierende
Unterschiede der beiden Polarregionen des Mars: Beiden sehen auf Aufnahmen der NASA-Marssonde Mars Global Surveyor
aus wie Käse - nur wie unterschiedliche Sorten.
Aufnahme der Nordpolarregion (oben) und der Südpolarregion
des Mars Fotos:
NASA/JPL/Malin Space Science Systems
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Während die nördliche, recht flache Polkappe des roten Planeten mehr
an einen Hüttenkäse erinnert, denkt man beim Anblick der Südpolarregion mit
ihren rundlichen Vertiefungen unweigerlich an einen Schweizer Käse.
"Das sieht wirklich so aus wie geschnittener und zerbrochener
Schweizer Käse", urteilt Peter Thomas von der Cornell Universität,
der Hauptautor des Artikels. "So etwas haben wir auf dem gesamten
Mars noch nicht gesehen, was natürlich zu der Spekulation verleitet, dass
diese Geländeform etwas mit dem gefrorenen Kohlendioxid zu tun hat, das
in der Südpolarregion vermutet wird."
Die neuen detaillierten Aufnahmen der beiden Polarregionen wurden erst
durch das hohe Auflösungsvermögen der NASA- Sonde Mars Global
Surveyor möglich, die seit dem letzten Jahr den roten Planeten
kartiert. "Diese sehr unüblichen Landstrukturen in der nördlichen
und südlichen Polkappe deuten darauf hin, dass diese Regionen ein unterschiedliches Klima und eine
unterschiedliche Geschichte hatten."
Aus den Oberflächenstrukturen erhoffen sich die Wissenschaftler
Erkenntnisse darüber, woraus die Polkappen des Mars bestehen. So nimmt
man an, dass der Teil der nördlichen Polkappe, die auch den Sommer
übersteht, aus Wassereis besteht. Die südliche Polkappe scheint aus
Kohlendioxid- oder Trockeneis zu bestehen, doch weiß man nicht, ob es
sich dabei nur um eine dünne Schicht oder aber um einen mehrere Kilometer
dicken Eisblock handelt.
"Diese Aufnahmen", so Thomas, "zeigen erneut, dass man,
wenn man die komplizierte Geschichte des Mars verstehen will, viele
Regionen detailliert untersuchen muss - wie das ja auch bei der Erde
nötig ist."