Kontakt zu Deep Impact verloren
von Stefan Deiters astronews.com
12. September 2013
Die NASA hat den Kontakt zu ihrer Sonde Deep Impact
verloren: Die letzte Kommunikation mit der Kometensonde gab es vor über einem
Monat. Trotzdem bemüht man sich weiter, wieder eine Verbindung zu Deep
Impact herzustellen. Die Sonde hatte 2005 ein Projektil auf den Kometen
Tempel 1 gefeuert und anschließend noch weitere Kometen beobachtet.
Die Sonde Deep
Impact.
Bild: NASA / JPL-Caltech |
Die Sonde Deep Impact hat eine bemerkenswerte Geschichte hinter sich:
Schon ihre ursprüngliche Aufgabe war, wie der Name der Mission bereits andeutet,
spektakulär: Die im Januar 2005 gestartete Sonde schoss im Juli des gleichen
Jahres ein Projektil auf den Kometen Tempel 1 (astronews.com
berichtete). 16 Tage nach der Kometenbegegnung wurde die Sonde dann auf
einen neuen Kurs gelenkt: Sie flog Ende 2007 an der Erde vorüber und passierte
schließlich Anfang November 2010 mit Hartley 2 einen weiteren Kometen.
Doch damit nicht genug: Im Januar 2012 beteiligte sich Deep Impact aus
der Ferne an einer Beobachtungskampagne des Kometen C/2009 P1 (Garradd) und
lieferte schließlich zu Beginn dieses Jahres erste Bilder des Kometen ISON, der
in diesem Jahr noch zu einem hellen Kometen an unserem Nachthimmel werden könnte
(astronews.com berichtete). Manche glauben sogar, dass
ISON das Zeug hat, zu einem "Jahrhundertkometen" zu werden.
Inzwischen hat die NASA allerdings den Kontakt zu ihrer langlebigen Sonde
verloren: Zum letzten Mal gelang eine Kommunikation am 8. August 2013. Das
Bodenteam versucht aber weiterhin Befehle zu Deep Impact zu schicken
und hofft so, die Kommunikation mit der Raumsonde wiederherstellen zu können.
Das Kontrollteam vermutet inzwischen, dass es ein Problem mit der
Steuerungssoftware von Deep Impact gibt, durch das sich die
Bordcomputer der Sonde ständig selbstständig neu starten. Ist dies tatsächlich
der Fall, geben die Computer auch nicht die notwendigen Befehle, um mithilfe der
Steuerdüsen die Lage der Sonde zu korrigieren. Damit allerdings ist auch nicht
gewährleistet, dass die Antennen von Deep Impact richtig ausgerichtet
sind, was die Kommunikationsversuche erschwert.
Probleme könnte dies eventuell auch für die Energieversorgung der Sonde
bedeuten. Da Deep Impact ihre Energie nämlich aus Solarzellen bezieht,
die fest angebracht sind, muss die Sonde entsprechend ausgerichtet sein, damit
diese auch ausreichend Strom zur Verfügung stellen können.
Deep Impact ist die am weitesten gereiste Kometensonde der NASA und hat
während ihrer ursprünglichen Mission und der anschließenden erweiterten
Missionsphase bislang rund 7,58 Milliarden Kilometer zurückgelegt.
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