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GRAVITATIONSWELLEN
Wichtiger Erfolg für LISA Pathfinder
Redaktion / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik
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28. September 2010

Die Mission LISA Pathfinder, bei der wichtige Technologien für den weltraumbasierten Gravitationswellendetektor LISA getestet werden sollen, hat mit dem Critical Design Review jetzt eine wichtige Hürde genommen. Dem Start der Mission in rund zwei Jahren steht damit nichts mehr im Wege. Ein Scheitern des Pathfinders hätte auch die eigentliche LISA-Mission in Frage gestellt.

LISA Pathfinder

Mit LISA Pathfinder sollen wichtige Technologien für die LISA-Mission getestet werden. Bild: EADS Astrium

 LISA, eine ambitionierte Weltraummission zum Aufspüren von Gravitationswellen, ist einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen: Zum Abschluss der Entwicklungsphase wurde LISA Pathfinder (LPF) jetzt auf Herz und Nieren geprüft und hat diesen Test ohne Probleme bestanden: Das gesamte Konzept - von den wissenschaftlichen Instrumenten über das Betriebssystem bis hin zur Hardware – hielt dem so genannten Critical Design Review der ESA-Gutachter stand. Der Mission LISA Pathfinder, die Ende 2012/Anfang 2013 starten soll, steht nun nichts mehr im Wege. Der Critical Design Review fand auf dem Gelände des European Space Research and Technology Centre (ESTEC) der europäischen Weltraumagentur ESA im niederländischen Noordwijk statt.

Gravitationswellen künden von Sternexplosionen, vom Zusammenprall Schwarzer Löcher und sogar vom Urknall selbst. Der satellitengestützte Gravitationswellendetektor LISA (Laser Interferometer Space Antenna) soll ab 2020 unter anderem Gravitationswellen verschmelzender Schwarzer Löcher im Weltall beobachten. Im Zusammenspiel mit anderen astronomischen Methoden und den Gravitationswellenobservatorien auf der Erde wird man dann bisher noch unbekannte Bereiche, die sogenannte "Dunkle Seite des Universums", beobachten können. Mit LISA Pathfinder soll ab Ende 2012 die Technologie zur Messung von Gravitationswellen im All getestet werden.

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Aus diesem Grund stand nicht nur LISA Pathfinder, sondern die gesamte LISA-Mission auf dem Prüfstand: das hochempfindliche Lasersystem zur Interferometrie, das Konzept der freischwebenden Testmassen, die zur Datenübertragung nötige Software, die Kontrollsysteme, die Datenauswertung sowie die Rakete, das Bodensegment, die Satellitensteuerung und die Missionslogistik.

"LISA Pathfinder ist eine einzigartige Mission, der Satellit ist ein Meisterstück. Einmal gestartet, können wir ihn nicht zurückholen, um etwas zu reparieren oder zu verbessern. Wir müssen daher sicher sein, dass alle Komponenten den Belastungen während des Starts und des Fluges stand halten und so zusammen funktionieren, wie wir es geplant haben", erklärt Prof. Dr. Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und Leiter des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover. "Deshalb überprüfen wir mit der ESA und unabhängigen Gutachtern die gesamte Mission seit den ersten Ideen immer wieder und in allen Entwicklungsstufen."

"Wir wissen, was die einzelnen Komponenten leisten müssen und vergleichen die realen Testergebnisse mit den Planungen und erwarteten Zahlen. Diese letzte Beurteilung der Mission brachte keine Überraschungen und wir sind sehr zufrieden," so Danzmann weiter, der auch einer der beiden wissenschaftlichen Leiter von LISA Pathfinder und europäischer Sprecher des Wissenschaftlerteams für die folgende große LISA-Mission ist.

In einem strengen Begutachtungsmarathon werden vor dem Start in jeder Entwicklungsstufe immer wieder die einzelnen Aspekte der Mission und ihr Zusammenspiel unter die Lupe genommen. Ein Meilenstein in diesem Entwicklungsprozess ist der so genannte Mission Critical Design Review, eine abschließende Beurteilung und Prüfung von Entwurf und Ausführung der Mission, die jetzt von Experten der ESA durchgeführt wurde. Solche Überprüfungen entscheiden über Abbruch oder Fortsetzung einzelner Entwicklungen oder des gesamten Projektes.

Die Nutzlast der LISA Pathfinder Mission, das LISA Technology Package (LTP), wird in enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und industriellen Partnern entwickelt und gebaut. Als wissenschaftliche Institution ist das Albert-Einstein-Institut (AEI) Hannover unter der Leitung Danzmanns maßgeblich an der Entwicklung des LTP beteiligt und leitet gemeinsam mit der Universität Trento die gesamte wissenschaftliche Mission. Fördermittel für die industrielle Auftragsvergabe erhält das AEI vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

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AstroLinks - Gravitationswellen
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