"Das ist schon ein wichtiges Ereignis, da es sich um einen
Meilenstein der Mission handelt", erläutert Dr. Donald Brownlee,
Professor an der Universität von Washington und verantwortlich für die
Mission. "Wir müssen dabei allerdings gar nichts tun, das ist alles
reine Himmelsmechanik." Die Arbeit hatte zuvor das Flugteam, das
Mitte November, als sich das kleine Raumschiff noch außerhalb der
Marsbahn befand, die nötigen Kurskorrekturen vornahm, um Stardust
so an der Erde vorüberfliegen zu lassen, dass die Sonde gerade den
notwendigen Energieschub durch die Erdanziehungskraft erhält. Durch den
Vorüberflug in nur 5.950 Kilometern Entfernung am Mittag des 15. Januar
wird der Orbit der Sonde so gestreckt werden, dass die Sonde den Kometen
Wild 2 Anfang 2004 erreichen kann. Stardust wird die Erde mit einer
Geschwindigkeit von 36.050 Kilometern pro Stunde passieren.
Beim Kometen angekommen soll Stardust Partikel einfangen, die
durch die Einstrahlung der Sonne vom Kometenkern abgeschmolzen werden.
"Der wissenschaftliche Teil der Mission liegt im wesentlichen noch
vor uns", sagt Brownlee. "Bisher haben wir mit einer Reihen von
Problemen mit dem Raumschiff zu kämpfen gehabt, die aber geringer waren
als bei anderen Sonden." Die größte Herausforderung für das
Flugteam war dabei sicherlich ein Sonnensturm, der das Navigationssystem
der Sonde vorübergehend erblinden ließ (astronews.com berichtete).
Doch es gab auch schon interessante wissenschaftliche Ergebnisse, die
beispielsweise mit dem Cometary and Interstellar Dust Analyzer
erzielt wurden, der vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik
in Garching bei München betreut wird. Das Instrument fand überraschend
große Moleküle im interstellaren Staub.
Am Montag wird die Sonde Stardust, die am
7. Februar 1999 gestartet wurde, zum ersten Mal zur Erde zurückkehren.
Bei der zweiten Rückkehr im Januar 2006 soll sie - wenn alles klappt -
eine wertvolle Ladung an Bord haben: Eine Probe des Kometen und
interstellaren Staub. In einer kleinen Kapsel soll sie diese dann auf die
Erde abwerfen.