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Raumfahrt

Kosmischer Staubsauger
von Stefan Deiters
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7. Februar 1999

Premiere bei der NASA: Zum ersten Mal soll eine Raumsonde zu einem Kometen geschickt werden, Staubproben sammeln und diese zurück zur Erde bringen. Wissenschaftler erhoffen sich durch die Analyse des Materials Aufschlüsse über die Entstehung des Sonnensystems und des Lebens auf der Erde.

Kometen gelten unter Astronomen als wichtige Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Diese kosmischen Fossilien, die auf langen Bahnen die Sonne umkreisen, bestehen aus dem selben Material, aus dem auch vor Urzeiten das Planetensystem entstanden ist. Außerdem sind sie reich an organischen Materialien, die der Erde einst zu jener Mischung aus Molekülen verhalfen, aus der das Leben entstanden ist.

"Wissenschaftler haben sich schon lange nach einer Probe von einem Kometen gesehnt, weil in ihnen einmalige chemische und physikalische Informationen aus der frühesten Geschichte unseres Sonnensystems enthalten sind", unterstreicht Dr. Edward Weiler von der US-Weltraumbehörde NASA die Bedeutung des Vorhabens.

Mit der "Stardust" genannten Mission wollen die Amerikaner zum ersten Mal ein Weltraumunternehmen allein einem Kometen widmen. Außerdem ist es - nach den Mond-Missionen - erst das zweite Mal in der Raumfahrtsgeschichte, daß Proben eines anderen Himmelskörpers auf die Erde gebracht werden.

Trotzdem soll das kleine Raumschiff, das nach einem kurzfristig abgebrochenen Startversuch am Sonnabend am heutigen Sonntag abend mit einer Delta-Rakete ins All geschossen werden soll, auf dem Weg zum Kometen Wild-2 nicht die Augen verschließen: Geplant ist, daß es interstellaren Staub einsammelt, der durch unser Planetensystem strömt.

Anfang Januar 2004 soll "Stardust" Wild-2 erreichen und in nur 150 Kilometer Entfernung vom Kometenkern Teilchen aus der den Kern umgebenden Staubwolke einsammeln. Dazu befindet sich an Bord eine extra Apparat der mit einem schaumartigen "Aerogel" gefüllt ist, in dem die Teilchen abgebremst und aufbewahrt werden können ohne sie zu sehr zu verändern.

Wild-2 ist für diese Art von Mission besonders geeignet, weil er sich erst relativ selten der Sonne genähert hat und daher noch recht unberührt von deren Einflüssen sein dürfte. Erst Jupiter hatte Wild-2 1974 aus seiner ursprünglichen Bahn geworfen und dafür gesorgt, daß er sich Sonne und Erde nun öfter annähert.

Auf die Proben wird das NASA-Team aber noch zwei weitere Jahre warten müssen: Sie sollen nämlich erst im Januar 2006 in einer kleinen Kapsel in den Salzseen von Utah niedergehen.

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