Die Ingenieure der Mission waren schon etwas besorgt, als sie von dem
gewaltigsten solaren Teilchenwind hörten, der seit 1976 gemessen wurde.
Schließlich war die kleine Sonde Stardust nur rund 1,4
Astronomische Einheiten (das entspricht der 1,4 fachen mittleren
Entfernung der Erde zur Sonne) von der Sonne entfernt und raste mit einer
Geschwindigkeit von 20.000 Kilometern pro Stunde durchs All.
Die Befürchtungen des Teams am NASA Jet Propulsion Laboratory
wurden wahr, als wenig später tatsächlich der Wind aus hochenergetischen
Partikeln das kleine Raumschiff traf: Die beiden elektronischen Kameras an
Bord, die mit Hilfe der zwölf hellsten Lichtpunkte die aktuelle Position
der Sonde ermitteln, erhielten eine hohe Dosis der Strahlung, was dafür
sorgte, dass die zwölf hellsten Lichtpunkte keine Sterne waren, sondern
Artefakte. Das führte dazu, dass sich Stardust nicht mehr
orientieren konnte.
Glücklicherweise sind für einen solchen Fall bei der Programmierung
der Sonde Vorkehrungen getroffen worden: Stardust schaltete sich in
den Standby-Modus und drehte seine Sonnensegel zur Sonne um auf
weitere Befehle von der Erde zu warten. Parallel dazu versuchte das
Raumschiff erneut seine Position zu bestimmen, wurde aber immer wieder
durch Hunderte von falschen Sternenbildern getäuscht. Schaltet sich die
Sonde in den Standby-Modus soll sie innerhalb von 24 Stunden ein
Signal zur Erde schicken.
Das passierte glücklicherweise auch. Das Flugteam entschied jedoch,
die Sonde noch einige Zeit im Standby-Mode zu lassen, bis der
Partikelsturm abgeklungen war. Mittlerweile funktionieren sowohl die Sonde
als auch die beiden Kameras wieder einwandfrei. Stardust wurde am
7. Februar 1999 gestartet und soll im Jahr 2004 auf den Kometen P/Wild 2
treffen. Dort soll die Sonde Staub vom Kometenkern aufsammeln und diesen -
zusammen mit inzwischen gesammelten interstellaren Staub - 2006 in einer
Kapsel auf die Erde abwerfen.