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STARDUST
NASA-Sonde übersteht Sonnensturm
von Stefan Deiters
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22. November 2000

Die kleine NASA-Sonde Stardust überstand unlängst ein massives Teilchenbombardement von der Sonne - ausgelöst durch eine gewaltige solare Eruption (astronews.com berichtete). Die hochenergetischen Partikel führten zur zeitweiligen "Erblindung" des Raumschiffs, dessen Mission es ist, Proben eines Kometen zur Erde zurückzubringen. 

Stardust
Stardust untersucht den Kometen P/Wild-2 Abbildung: NASA/JPL

Die Ingenieure der Mission waren schon etwas besorgt, als sie von dem gewaltigsten solaren Teilchenwind hörten, der seit 1976 gemessen wurde. Schließlich war die kleine Sonde Stardust nur rund 1,4 Astronomische Einheiten (das entspricht der 1,4 fachen mittleren Entfernung der Erde zur Sonne) von der Sonne entfernt und raste mit einer Geschwindigkeit von 20.000 Kilometern pro Stunde durchs All. 

Die Befürchtungen des Teams am NASA Jet Propulsion Laboratory wurden wahr, als wenig später tatsächlich der Wind aus hochenergetischen Partikeln das kleine Raumschiff traf: Die beiden elektronischen Kameras an Bord, die mit Hilfe der zwölf hellsten Lichtpunkte die aktuelle Position der Sonde ermitteln, erhielten eine hohe Dosis der Strahlung, was dafür sorgte, dass die zwölf hellsten Lichtpunkte keine Sterne waren, sondern Artefakte. Das führte dazu, dass sich Stardust nicht mehr orientieren konnte.

Glücklicherweise sind für einen solchen Fall bei der Programmierung der Sonde Vorkehrungen getroffen worden: Stardust schaltete sich in den Standby-Modus und drehte seine Sonnensegel zur Sonne um auf weitere Befehle von der Erde zu warten. Parallel dazu versuchte das Raumschiff erneut seine Position zu bestimmen, wurde aber immer wieder durch Hunderte von falschen Sternenbildern getäuscht. Schaltet sich die Sonde in den Standby-Modus soll sie innerhalb von 24 Stunden ein Signal zur Erde schicken.

Das passierte glücklicherweise auch. Das Flugteam entschied jedoch, die Sonde noch einige Zeit im Standby-Mode zu lassen, bis der Partikelsturm abgeklungen war. Mittlerweile funktionieren sowohl die Sonde als auch die beiden Kameras wieder einwandfrei. Stardust wurde am 7. Februar 1999 gestartet und soll im Jahr 2004 auf den Kometen P/Wild 2 treffen. Dort soll die Sonde Staub vom Kometenkern aufsammeln und diesen - zusammen mit inzwischen gesammelten interstellaren Staub - 2006 in einer Kapsel auf die Erde abwerfen. 

Links im WWW
STARDUST Home Page, Seiten am Jet Propulsion Laboratory
siehe auch
Sonne: Teilchenbombardement von der Sonne - 10. November 2000
Stardust: Jagd nach 100 Staubkörnern - 24. Februar 2000

Kosmischer Staubsauger
- 7. Februar 1999
AstroLinks: Kometen
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