Die NASA-Sonde Stardust, die vor einem Jahr auf den Weg
zum Kometen Wild-2 geschickt wurde, hat vor zwei Tagen zum ersten Mal
ihren "kosmischen Staubsauger" aktiviert um interstellaren Staub
einzufangen. Hoch dürfte die Ausbeute nicht sein: Man rechnet damit, dass
die Sonde nur rund 100 Staubkörner einsammeln wird.
Der Begriff "kosmischer Stausauger" dürfte allerdings dem
ausgefeilten System kaum gerecht werden, mit dem das Team vom NASA Jet
Propulsion Laboratory (JPL) den interstellaren Staub einfangen will.
Von entscheidender Bedeutung ist nämlich für die Wissenschaftler, dass
die Staubkörnchen möglichst intakt bleiben. Daher wurde der Kollektor
auch erst ausgefahren als sich Stardust in etwa mit dem Strom aus
interstellarem Staub bewegte. Der Kollektor selbst besteht aus Aerogel,
einem leichten und schwammigen Material, in dem die Staubkörner langsam
abgebremst werden können ohne dass sich ihre Form oder chemische
Zusammensetzung ändert.
Der Strom aus interstellarem Staub ist schon seit längerer Zeit
bekannt und Stardust soll auf der Reise zum Kometen Wild-2 gleich
zweimal hier Staub einsammeln. Der Kollektor bleibt noch bis Ende Mai
aktiv und soll dann noch einmal Mitte 2002 ausgefahren werden. Doch der
Staubfänger hat zwei Seiten und die noch unbenutzte ist für eine andere
Art von Staub reserviert: Im Jahr 2004 soll Stardust den Kometen
Wild-2 erreichen und dort Kometenstaub einsammeln. Das gesamte
eingefangene Material wird dann in einer Kapsel verstaut und zur Erde
zurückgeschickt. Damit werden dann - erst zum zweiten Mal in der
Raumfahrtsgeschichte - Proben eines
anderen Himmelskörpers auf die Erde gebracht. Die Landung in einer Wüste
im US-Bundesstaat Utah ist für das Jahr 2006 vorgesehen.