Emirate planen Mission in den Asteroidengürtel
von
Stefan Deiters astronews.com
6. Oktober 2021
Die Weltraumagentur der Vereinigten Arabischen Emirate hat
gestern eine neue Raumfahrtmission angekündigt: Nach der erfolgreichen
Emirates Mars Mission soll im Jahr 2028 eine Sonde in den Asteroidengürtel
zwischen Mars und Jupiter starten. Geplant ist der Besuch von insgesamt sieben
Asteroiden und zum Abschluss die Landung auf einem der Himmelskörper.
Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen Ende des Jahrzehnts
eine Sonde in den Asteroidengürtel schicken.
Bild: Alexander
McNabb (PDO) [Großansicht] |
Die Raumfahrtagentur der Vereinigten Arabischen Emirate hat gestern ihre
Pläne für eine neue interplanetarische Mission vorgestellt: Nach der
erfolgreichen Emirates Mars Mission, deren Sonde Hope im Februar in
einen Orbit um den Roten Planeten eingeschwenkt ist, soll die nächste
interplanetare Mission der Emirate in den Asteroidengürtel zwischen Mars und
Jupiter führen. Sieben Objekte des Hauptgürtels soll die Sonde insgesamt
anfliegen, auf einem letztlich sogar landen. Dies ist für das Jahr 2033
vorgesehen.
"Wir richten unseren Blick gen Himmel, denn unser Weg zu mehr
Fortschritt und Entwicklung kennt keine Grenzen und Beschränkungen. Heute
investieren wir in die künftigen Generationen", so wird Scheich Mohammed bin
Rashid Al Maktoum in einer offiziellen Pressemitteilung zitiert. Bin Rashid Al
Maktoum ist Herrscher des Emirates Dubai und gleichzeitig Vizepräsident und
Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate. "Mit jedem neuen
Fortschritt, den wir in der Raumfahrt erzielen, schaffen wir neue Möglichkeiten
für junge Menschen hier auf der Erde."
Mit der jetzt vorgestellten Mission bauen die Emirate auf ihren Erfahrungen
mit der Emirates Mars Mission auf, die als wichtiger Schritt für die
technologische Entwicklung der Wüstenstaaten gilt und gleichzeitig auch ein
entscheidendes Element für das nationale Selbstwertgefühl ist. So wurde die
Emirates Mars Mission zum 50. Jahrestag des Bestehens der Vereinigten
Arabischen Emirate gestartet. Im Weltraumprogramm der islamisch geprägten
Emirate arbeiten auch zahlreiche Frauen mit - und dies teils in führender
Position.
Die neue Mission soll unter maßgeblicher Beteiligung der Privatindustrie der
Emirate verwirklicht werden. Partner ist zudem - wie auch bei der Marsmission -
das Laboratory for Atmospheric and Space Physics an der University
of Colorado in Boulder, das über vielfältige Erfahrungen beim Bau und beim
Betrieb von Raumsonden verfügt. Der Start der Mission ist für 2028 geplant. Zum
Erreichen ihres Ziels soll die Sonde an der Venus und auch an der Erde
vorüberfliegen.
"Unser Ziel ist klar: Wir wollen die Entwicklung von Innovationen und
wissenschaftsbasierten Unternehmen in den Emiraten beschleunigen. Dies ist nicht
möglich, indem wir einfach so weitermachen wie bisher, sondern erfordert
Vorstellungskraft, Vertrauen und die Verfolgung von Zielen, die über das normale
Maß hinausgehen", unterstreicht Sarah Al Amiri, Vorsitzende der Raumfahrtbehörde
der Emirate. "Als wir mit der Emirates Mars Mission starteten, nahmen
wir eine sechsjährige Mission in Angriff, die in ihrer Größenordnung etwa
fünfmal so komplex war wie die Satelliten zur Erdbeobachtung, die wir damals
entwickelten. Diese Mission ist etwa fünfmal komplexer als EMM".
Mitte 2028 soll die Sonde ein Vorbeischwungmanöver an der Venus absolvieren,
ein Jahr später dann eines an der Erde. Der erste nahe Vorbeiflug an einem
Objekt des Asteroidengürtels ist für 2030 geplant, wobei insgesamt sieben
Asteroiden des Hauptgürtels untersucht werden sollen, bevor die Mission im Jahr
2033 auf einem 560 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Asteroiden
landet.
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