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DER STERNHIMMEL IM JULI 2025
Von der Sonnenferne bis zu den Hundstagen
von Stefan Deiters
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1. Juli 2025

Im Juli erwarten wir die heißesten Tage des Jahres, passend dazu beginnen zum Monatsende die Hundstage, deren Name allerdings auf einen Stern des Winterhimmels zurückzuführen ist. Planeten sind hauptsächlich in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Zum Monatsende lohnt ein aufmerksamer Blick nach Sternschnuppen.

22. Juli 2025

Blick nach Nordostost am frühen Morgen des 22. Juli 2025. Venus ist rechts unterhalb der schmalen Mondsichel zu sehen, rechts davon ist - über dem Horizont - Jupiter zu erkennen.  Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

 Der Juli begann in Deutschland hochsommerlich heiß - für viele wohl schon zu heiß. Zumindest passt das Wetter jetzt zur offiziellen Jahreszeit, ist der Juli doch der erste Monat, der komplett im Sommer liegt. Zwar werden die Nächte im Juli bereits wieder länger, doch wirklich zu merken ist das in den ersten Wochen nach der Sommersonnenwende noch kaum. Es bleibt also wenig Zeit für einen Blick an den nächtlichen dunklen Himmel, im Norden gibt es ihn derzeit praktisch gar nicht, weil es nicht ausreichend dunkel wird.

Zu den in jedem Jahr wiederkehrenden astronomischen Daten zählen auch die Tage, an denen die Erde ihren größten und ihren geringsten Abstand von der Sonne hat. Astronomen nennen diese Punkte Aphel und Perihel. Der Punkt des geringsten Abstands von der Sonne, das Perihel, wird jeweils Anfang Januar durchlaufen, der Punkt mit dem größten Abstand Anfang Juli - in diesem Jahr am Morgen des 3. Juli, genau um 21:55 MESZ. Die Erde ist dann 152 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, Anfang Januar waren es "nur" 147 Millionen Kilometer. Die Entstehung der Jahreszeiten, das wird dadurch noch einmal deutlich, hat also nichts mit dem Abstand der Erde von der Sonne zu tun, sondern ausschließlich mit der Neigung der Erdachse: Während eines Umlaufs um die Sonne bekommt dadurch einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel der Erde mehr Sonnenstrahlen ab. In unserem Sommer ist die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt, auf der Südhalbkugel hingegen herrscht Winter.

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Passend zur Jahreszeit sind am Himmel noch immer die typischen Sommersternbilder prominent vertreten: Vega im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Adler bilden das sogenannte Sommerdreieck [Findkarte]. Doch auch der kommende Herbst kündigt sich mit dem Sternbild Pegasus schon an. Ganz in der Nähe von Vega findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem, von dem sich zwei Komponenten schon mit dem Fernglas, alle vier mit einem kleinen Teleskop auflösen lassen. Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Ende Juli beginnen die Hundstage. Ihren Namen haben sie von Sirius, der bei uns eher als Stern des Winterhimmels bekannt ist. Von den alten Ägyptern aber wurde Sirius, der hellste Stern am Himmel nach unserer Sonne, "Hundsstern" genannt und sein Erscheinen dort im Sommer - zusammen mit der sommerlichen Hitze - ist verantwortlich für die noch immer gebräuchliche Bezeichnung "Hundstage". Für die Ägypter war das Erscheinen des Sirius ein Warnsignal, das die bevorstehende Flut des Nils ankündigte.

Schaut man gegen Mitternacht Richtung Süd-Osten und befindet sich fernab störender Lichter, kann man das helle Band der Milchstraße in seiner ganzen Pracht bewundern. Mit einem Feldstecher ist diese Region am Himmel eine wahre Fundgrube: Ein Sternhaufen und Nebel reiht sich hier an den nächsten. Oberhalb des Sternbilds Schütze finden sich die wohl eindrucksvollsten Nebel des nördlichen Sternenhimmels: Der Lagunen-Nebel (M 8) und der etwas nördlich davon gelegene Trifidnebel (M 20) [Findkarte]. Der Lagunen-Nebel ist größer und heller als der Trifidnebel und rund 5000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einem kleinen Teleskop erkennt man bereits, dass der Nebel von einem dunklen Band aus Staub geteilt wird, das dem Nebel seinen Namen gab. Der Trifidnebel ist rund 9000 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist besonders durch ein eindrucksvolles Bild des Hubble-Weltraumteleskops bekannt geworden. Es zeigte eine stellare Kinderstube voller Sternenembryos, die von der intensiven Strahlung eines nahen Riesensterns langsam aufgelöst wird (siehe Bild des Tages vom 28. April 2009).

Planeten sind im Juli hauptsächlich in der zweiten Nachthälfte zu sehen: Die Venus ist weiterhin Morgenstern und wandert vom Sternbild Stier, durch den Orion in die Zwillinge. Unser anderer Nachbar Mars ist noch kurz nach Sonnenuntergang am Abendhimmel zu sehen, verabschiedet sich aber spätestens zur Monatsmitte vom Firmament. Er befindet sich zunächst im Löwen und dann in der Jungfrau. Der Gasriese Jupiter stand im Vormonat in Konjunktion zur Sonne und taucht im Laufe des Juli nun am Morgenhimmel wieder auf. Er findet sich in den Zwillingen. Der Ringplanet Saturn ist in der zweiten Nachthälfte komplett zu sehen, er verlagert seine Aufgangszeiten in die erste Nachthälfte. Er steht im Sternbild Fische.

Zum Monatsende könnte auch der Meteorschauer der Delta-Aquariden sichtbar sein, dessen Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann liegt. Es handelt sich aber um einen relativ unauffälligen Meteorstrom. Das Maximum wird für den 30. Juli erwartet. Den ganzen Juli über sind die Alpha-Capricorniden mit dem Ausstrahlungspunkt im Steinbock aktiv. Experten erwarten aber nicht mehr als vielleicht fünf Objekte pro Stunde im Maximum am 30. Juli. Auch die ersten Perseiden könnten in der zweiten Julihälfte schon zu sehen sein.

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siehe auch
Der Sternhimmel im Juli 2025 - ergänzende Informationen
Findkarte - M 20 (Trifidnebel)
Findkarte - Sommerdreieck
Sternenhimmel - Sternkarten
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