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DER STERNENHIMMEL IM MAI 2014
Merkur am Abend und Saturn in Opposition
von Stefan Deiters
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1. Mai 2014

Auch im Mai kann man sich auf die Oppositionsstellung eines Planeten freuen: Der Ringplanet Saturn erreicht am 10. des Monats diese für Beobachtungen so günstige Position. Auch der sonnennahe Merkur macht sich am abendlichen Himmel bemerkbar. Außerdem sind im Mai die vielfältigen Sternbilder des Frühlings und manch interessantes Objekt zu sehen.

Mond - Saturn

Der Mond und Saturn am Abend des 14. Mai. Bild: astronews.com / Stellarium

Der Mai ist gekommen und überall macht sich der Frühling bemerkbar - nicht nur durch mildere Temperaturen in der Nacht, sondern auch am Sternenhimmel. Zudem werden die Tage immer länger, so dass man sich am Abend etwas gedulden muss, bis die Sonne untergegangen ist und die ersten Sterne am Himmel sichtbar werden. Dafür wird man dann mit den Sternbildern des Frühlings und einigen Besonderheiten belohnt.

Das Frühlingsdreieck aus den Sternen Arktur im Sternbild Bärenhüter (Bootes), Spica im Sternbild Jungfrau und Regulus im Löwen ist gut zu sehen [Findkarte] und sogar der Sommer ist am Himmel schon auszumachen: So erscheint im (Nord-)Osten langsam das Sommerdreieck, das aus den Sternen Deneb im Sternbild Schwan, Vega in der Leier und Altair im Adler besteht [Findkarte].

Der Große Wagen - ein Teil des Sternbilds Großer Bär, das das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel zu sehen ist, da es sich nahe genug am Himmelspol befindet - steht im Mai hoch am Himmel. Verbindet man bei diesem Sternbild die beiden der Deichsel abgewandten Sterne zu einer Linie, weist diese den Weg zum Polarstern, der am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens liegt.

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Hoch im Osten steht zurzeit das Sternbild Bärenhüter (Bootes) mit seinem Stern Arktur, der Teil des Frühlingsdreiecks ist. Das Sternbild erinnert entfernt an eine Eistüte: Das Eis zeigt etwa in Richtung Nord-Ost, Arktur ist an der Spitze zu finden. Der hellorange leuchtende Stern ist - die Sonne nicht mitgezählt - der dritthellste Einzelstern am Himmel. Ein Grund dafür ist seine relative Nähe von nur rund 34 Lichtjahren. Zudem hat Arktur einen 25 Mal größeren Durchmesser als unsere Sonne. Das System aus Alpha Centauri A und Alpha Centauri B ist, mit bloßem Auge betrachtet, nicht auflösbar und erscheint zusammen heller als Arktur. Die beiden Einzelkomponenten sind es allerdings nicht.

Eine andere Besonderheit von Arktur ist mit bloßem Auge nicht auszumachen: Arktur gehört zu den am schnellsten am Himmel wandernden Sternen seiner Größenklasse. Jedes Jahr bewegt er sich um 2,3 Bogensekunden auf das Sternbild Jungfrau zu. Zum Vergleich: Der Vollmond bedeckt am Himmel etwa 1.800 Bogensekunden oder einen halben Grad.

Wer über ein Fernglas oder ein kleines Teleskop verfügt, kann versuchen, den Kugelsternhaufen M3 zu finden, der im Sternbild Jagdhunde liegt. Er gehört mit zu den schönsten Sternhaufen am nördlichen Himmel und findet sich rund 12 Grad nordwestlich des Sterns Arktur an der Grenze zum Sternbild Bärenhüter. Mit dem Fernglas sieht man allerdings nicht viel mehr als einen verwaschenen Punkt.

M3 wurden von Charles Messier am 3. Mai 1764 entdeckt und ist das dritte Objekt in Messiers Katalog - deswegen auch der Name M3. Der Kugelsternhaufen ist rund 33.900 Lichtjahre von der Erde entfernt und besteht aus über einer halben Million Sternen. Der Haufen hat einen Durchmesser von ungefähr 200 Lichtjahren, die Hälfte seiner Masse findet sich allerdings innerhalb der inneren 22 Lichtjahre. 

Auch Planetenfans sollten im Mai auf ihre Kosten kommen: Der Ringplanet Saturn erreicht am 10. Mai im Sternbild Waage seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist damit die gesamte Nacht über zu sehen und der Erde besonders nahe - am Tag der Opposition sind es rund 1,33 Milliarden Kilometer. Der Mars hatte im vergangenen Monat seine Oppositionsstellung durchlaufen und ist noch immer ein auffälliges Objekt am nächtlichen Himmel. Der Planet befindet sich im Sternbild Jungfrau.

Unser anderer Nachbar im Sonnensystem, die Venus, ist weiterhin als "Morgenstern" zu sehen. Sie befindet sich in diesem Monat in den Sternbildern Walfisch, Fische und schließlich im Widder. Jupiter - im Sternbild Zwillinge - zieht sich allmählich aus der zweiten Nachthälfte zurück. Da es gleichzeitig immer später dunkel wird, ist der Planet nicht wirklich lange am Abendhimmel auszumachen.

Auch ein weiterer Planet bietet im Mai eine verhältnismäßig gute Sichtbarkeit: Der sonnennahe Merkur. Er ist um die Monatsmitte nach Sonnenuntergang über dem westlichen Horizont auszumachen. Allerdings ist der Merkur nicht leicht zu beobachten, doch besser als im Mai wird er in diesem Jahr am Abend nicht mehr zu sehen sein.

Für Sternschnuppenfreunde bietet der Mai eher weniger - es sei denn, sie halten sich in südlicheren Breiten auf. Dort sind nämlich die Mai-Aquariden, die aus dem Sternbild Wassermann zu kommen scheinen, ein recht auffälliger Sternschnuppenstrom, der sein Maximum am 6. Mai erreicht. Sie gehen auf den Kometen Halley zurück. Das Maximum der Eta-Lyriden wird am 8. Mai erwartet. Es wird dabei allerdings mit maximal zehn Meteoren pro Stunde gerechnet. 

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Mai 2014 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Frühlingsdreieck
Sternenhimmel - Findkarten - Sommerdreieck
Sternenhimmel - Sternkarten
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