Curiosity unternahm erste Testfahrt
von Stefan Deiters astronews.com
23. August 2012
Der Marsrover Curiosity hat gestern seine erste
Fahrt auf dem Mars unternommen. Der Rover ist dadurch jetzt rund sechs Meter von
seiner Landestelle entfernt. Dieser hat die NASA zudem den Namen Bradbury
Landing gegeben - nach dem in diesem Jahr verstorbenen
Science-Fiction-Autor Ray Bradbury, der gestern seinen 92-jährigen Geburtstag
hätte feiern können.
Erste Spuren im
Marssand: Rechts und links daneben sind noch die
Spuren der Triebwerke der Landeeinheit zu
erkennen.
Bild: NASA / JPL-Caltech [Großansicht] |
Curiosity fährt - das Antriebssystem des Rover funktioniert wie
erwartet. Das ist die erlösende Nachricht für das Team am Jet Propulsion
Laboratory rund 16 Tage nach der Landung des Rovers auf dem Mars. Nach der
ersten Fahrt befindet sich Curiosity nun rund sechs Meter von seiner
Landestelle entfernt und hinterließ die ersten Spuren im Marssand. Die Stelle,
so meinte ein Teammitglied gestern Abend auf einer Pressekonferenz, sei etwas
ganz Besonderes, da es schließlich nur einen einzigen Punkt auf dem Mars gäbe,
wo die Spuren eines gelandeten Rovers beginnen. Der Landeplatz erhielt dann auch
gestern von der NASA einen Namen: Bradbury Landing.
Damit will das Curiosity-Team an den Science-Fiction-Autor Ray Bradbury
erinnern, der gestern seinen 92-jährigen Geburtstag hätte feiern können. Der
Autor von bekannten Romanen wie "Fahrenheit 451" und "Die Mars-Chroniken", war
im Juni verstorben. Die Namensfindung, so Michael Meyer, der
NASA-Programmwissenschaftler für Curiosity, sei keine schwere
Entscheidung für das Wissenschaftlerteam gewesen. "Viele von uns und Millionen
weiterer Leser wurden von den Geschichten von Ray Bradbury inspiriert, über
Leben auf dem Mars nachzudenken."
Mit der gestrigen Testfahrt ist nun sichergestellt, dass das Antriebssystem des
Rovers vollständig einsatzfähig ist. Curiosity wird sich nun noch
einige Tage in der Nähe der Landestelle aufhalten, um weitere Instrumententests
durchzuführen und auch die Umgebung der Landestelle näher zu untersuchen.
Anschließend soll sich der Rover zu seinem ersten Ziel aufmachen, einem Bereich,
der von der NASA "Glenelg" getauft wurde und der sich ungefähr 400 Meter von der
Landestelle entfernt in Richtung Ost-Südost befindet.
"Curiosity ist ein deutlich komplexeres Fahrzeug als frühere Rover",
erläutert der Curiosity-Projektmanager Pete Theisinger vom Jet
Propulsion Laboratory. "Die Tests und Kalibrierungen während der ersten
Wochen der Mission sind eine wichtige Grundlage dafür, dass wir diesen kostbaren
Schatz unserer Nation mit der nötigen Sorgfalt betreiben können. In den ersten
16 Tagen haben wir bereits hervorragende Fortschritte gemacht."
In den vergangenen Tagen waren vom Wissenschaftsteam bereits verschiedene
Instrumente am Mast des Rovers für erste Untersuchungen genutzt worden. Das
Chemistry and Camera (ChemCam)-Instrument hat mit Hilfe eines Lasers und
eines Spektrometers erste Untersuchungen von Gestein vorgenommen, das durch die
Triebwerke während der Landung freigelegt worden war. Über die Inbetriebnahme
von Curiosity berichtet astronews.com täglich aktuell im
Missionslog,
in dem sich auch zahlreiche weitere Bilder finden.
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