Hubble ist eingefangen
von Stefan Deiters astronews.com
13. Mai 2009
Geschafft: Die Besatzung der Raumfähre Atlantis hat
am Abend das Weltraumteleskop Hubble mit dem Greifarm eingefangen und
es in den Laderaum des Space Shuttles bugsiert. Hier soll Hubble nun in
den kommenden Tagen gründlich überholt werden. Von Donnerstag bis Montag werden
zwei Astronauten dafür täglich einen Außenbordeinsatz absolvieren.
Das Weltraumteleskop Hubble wurde vom Roboterarm
der Atlantis (rechts) eingefangen.
Bild: NASA TV |
Um 19.14 Uhr MESZ war es geschafft: Der Roboterarm der Raumfähre
Atlantis hatte das rund vier Meter durchmessende, 13 Meter lange und
elf Tonnen schwere Weltraumteleskop Hubble erfasst, um es anschließend
in den Laderaum der Atlantis zu bugsieren und in einer speziellen
Halterung zu befestigen. So kann es in den nächsten Tagen von der Besatzung der
Atlantis gründlich überholt und mit neuen Instrumenten ausgestattet
werden.
An jedem der kommenden fünf Tage sollen jeweils zwei Astronauten im Laderaum
der Atlantis an Hubble arbeiten. Unterstützt werden sie dabei
von ihren Kollegen in der Raumfähre. Ein Astronaut wird sich dabei frei
bewegen, der andere ist mit dem Fuß am Roboterarm der Raumfähre festgeschnallt.
Sicherheitsleinen sollen verhindern, dass ein Astronaut aus Versehen davon
schwebt. Außerdem befinden sich an Hubble Handgriffleisten, an denen
sich die Astronauten festhalten können.
Das Reparaturprogramm ist nicht nur umfangreich, sondern auch außerordentlich
anspruchsvoll. Die notwendigen Handgriffe wurden von den Astronauten zuvor
minutiös trainiert – unter anderem in riesigen Wassertanks, in denen die Arbeit
unter Schwerelosigkeit simuliert werden sollte. Weitere Trainingseinheiten gab
es in einem Reinraum, in dem sich die Astronauten mit den Originalteilen
vertraut machen konnten. Einige der Werkzeuge wurden extra für diesen Einsatz
entwickelt.
Läuft alles wie geplant, werden die Missionsspezialisten Andrew J. Feustel
und
John M. Grunsfeld während des ersten Außenbordeinsatzes am Donnerstag unter
anderem die Wide Field Camera 3 installieren. Michael T. Good und
Michael J. Massimino kümmern sich am Freitag, neben anderen Arbeiten, um den
Austausch von Batterien, während wieder Feustel und Grunsfeld am Sonnabend den
Cosmic Origins Spectrograph einbauen und die Advanced Camera for
Surveys reparieren sollen.
Am Sonntag steht für Good und Massimino unter anderem die Reparatur des
Space Telescope Imaging Spectrograph auf dem Programm. Am Montag werden
dann die abschließenden Arbeiten wieder von Grunsfield und Feustel durchgeführt.
Sie sollen unter anderem einen weiteren Batteriesatz sowie den Fine Guidance
Sensor 2 austauschen. Am Dienstag soll Hubble dann wieder
ausgesetzt werden, damit die Atlantis am Freitag der kommenden Woche
wieder zur Erde zurückkehren kann.
Über die Fortschritte der Mission der Atlantis berichtet
astronews.com regelmäßig nicht nur im Nachrichtenteil, sondern auch auf unseren
Sonderseiten zur STS-125-Mission mit einem regelmäßig aktualisierten
Missionslog.
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