First Light für europäischen Planetenjäger
von Stefan
Deiters
astronews.com
25. Januar 2007
Vor einer Woche wurde es spannend: In der Nacht vom 17. auf
den 18. Januar 2007 sollte die Schutzabdeckung über dem Teleskop des COROT-Satelliten
entfernt werden. Alles lief nach Plan und der europäische Planetenjäger konnte
zum ersten Mal das Licht von Sternen einfangen. Der reguläre Beobachtungsbetrieb
soll im Februar beginnen.

Das "First Light"-Bild von COROT zeigt einen Himmelsbereich im
Sternbild Einhorn. Foto: CNES
|
Mit diesem "First Light" steht dem Beginn des regulären Beobachtungsbetriebes
von COROT nichts mehr Weg. Ab Februar soll die Sonde eine große Anzahl von
Sternen beobachten, um so mehr über ihr Inneres, aber auch über eventuell vor
ihnen vorüber ziehende Planeten zu erfahren. Die COROT-Mission steht, wie
berichtet, unter der Führung der
französischen Raumfahrtagentur CNES.
Das "First Light"-Bild von COROT stammt aus dem Sternbild Einhorn, einer
relativ unbekannten Konstellation in der Nähe des umso berühmteren Himmelsjägers
Orion. Das auf den ersten Blick recht unscheinbare Bild, das in der
Kalibrierungsphase gemacht wurde, entspricht in der Qualität dem, was von
Computersimulationen vorhergesagt wurde. "Das ist eine ausgezeichnete
Nachricht", freute sich auch Malcom Fridlund, ESA-Projektwissenschaftler für
COROT.
Für die Aufnahme in Position gegangen war COROT am 18. Januar. Die Sonde
schaut so vom Zentrum unserer Galaxie weg und soll bis in den April hinein diese
Himmelsregion untersuchen. Im Frühjahr dann, wenn Sonnenstrahlen anfangen
würden, die Beobachtungen in diesem Bereich zu stören, wird COROT um 180 Grad
gedreht und nimmt eine Region in Richtung des Zentrums der Milchstraße ins
Visier.
COROT wurde am 27. Dezember 2006 an Bord einer russischen Sojus-Rakete
von Baikonur aus gestartet (astronews.com berichtete). Die Sonde befindet sich
in einem nahezu kreisförmigen polaren Orbit mit einer Höhe zwischen 895 und 906
Kilometern. Seit dem 2. Januar 2007 beschäftigt sich das COROT-Team mit dem Test
und der Kalibrierung der Sonde. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die
Sensorkalibrierung: Dabei wird der Detektor Pixel für Pixel überprüft. Da nicht
jeder Pixel für den gleichen Lichteinfall exakt die gleichen Strommenge erzeugt,
müssen bei der Auswertung von Daten geringfügige Korrekturen angebracht werden,
um die Daten richtig interpretieren zu können.
|