COROT
Auf der
Suche nach fernen Planeten
Redaktion
astronews.com
16. Dezember 2003
Bislang wurde
nach extrasolaren Planeten vor allem von der Erde aus gesucht, doch das dürfte
sich Mitte 2006 ändern. Dann soll nämlich die europäische Mission COROT starten,
an der auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt ist.
Letzte Woche traf man sich in Berlin, um den Stand der Vorbereitungen zu
besprechen.

COROT soll aus einem Erdorbit nach extrasolaren Planeten suchen. Bild:
CNES/DLR |
Zum ersten Mal fand in der letzten Woche ein Workshop zu der
Satellitenmission
COROT (COnvection ROtation and planetary Transits) im Institut
für Planetenforschung des DLR in Berlin-Adlershof statt. Das DLR ist mit
maßgeblichen Anteilen an der Mission beteiligt, deren Ziel die hochgenaue
Vermessung von Sternen - die Sternenphotometrie - ist. Die Mission wird nach
extrasolaren Planeten suchen und das Innere der Sterne durch die
Astro-Seismologie, die so genannte Sternbebenkunde, erkunden. Ziel des
Workshops war die Information der beteiligten Wissenschaftler über den Stand der
Missionsvorbereitungen sowie die weitergehenden Missionsplanungen. Die im DLR
Berlin-Adlershof entwickelte Flugsoftware soll der Steuerung des Instruments und
des On-Board-Computers sowie dem Datenhandling dienen. Mit eigenen
Suchprogrammen und Software zur Dateninterpretation beteiligen sich deutsche
Wissenschaftler auch intensiv am wissenschaftlichen Programm dieser ersten
internationalen Mission zur Suche nach extrasolaren Planeten.
War die Suche nach extrasolaren Planeten bei anderen Sternen bislang nur mit
bodengebundenen Teleskopen möglich, so wird der COROT-Satellit, dessen Start für
Mitte 2006 vorgesehen ist, erstmalig die Suche nach fremden "Erden" vom Weltraum
aus, das heißt aus der Erdumlaufbahn, möglich machen, und zwar auf einer polaren
Bahn in etwa 800 Kilometern Höhe. Von Vorteil ist dabei, dass sich die Messungen
unabhängig von atmosphärischen Effekten, schlechtem Wetter und dem Wechsel von
Tag und Nacht durchführen lassen - alles Faktoren, die solch empfindliche
Beobachtungen auf der Erde erheblich beeinträchtigen und die Entdeckung kleiner,
erdähnlicher Planeten und anderer Sterne sogar unmöglich machen.
Die auf mindestens zweieinhalb Jahre angelegte Missionsdauer erlaubt die
Beobachtung von fünf Himmelssektoren für jeweils etwa fünf Monate. Das auf dem
Satellit montierte Teleskop misst zum einen den Lichtkurvenverlauf heller
Sterne, um daraus Rückschlüsse auf deren innere Struktur ziehen zu können und um
Fragen der Astro-Seismologie, der Sternbebenkunde, zu beantworten. Zum anderen
wird bei 30.000 bis 60.000 Sternen nach so genannten Transits, also nach
Durchgängen von Planeten vor der hellen Scheibe ihres Muttersterns, gesucht. Auf
Grund der hochgenauen Auslegung des 27-Zentimeter-Teleskops können mit COROT
Neptun- und Uranus-ähnliche Planeten erfasst werden, deren Umlaufperiode sogar
länger als einen Monat dauert. Erwartet wird aber vor allem die Entdeckung
kleiner Planeten von nur wenigen Erdradien Größe, die sich auf relativ
sternnahen Bahnen um ihre jeweilige Sonne bewegen.
Außer den Wissenschaftlern aus Deutschland des DLR, der Thüringer
Landessternwarte in Tautenburg, der Universität Köln und dem Max-Planck-Institut
für extraterrestrische Physik in Garching sind auch Forscher aus Österreich,
Belgien und Spanien sowie der Europäischen Weltraumorganisation ESA zusammen mit
ihren französischen Kollegen an der Mission beteiligt. Geführt wird die Mission
von der französischen Raumfahrtagentur CNES.
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Ferne Welten
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die astronews.com-Berichterstattung über die Suche nach extrasolaren
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