Cupola - ein
Zimmer mit Aussicht
Redaktion
astronews.com
6. September 2004
Die
Internationale Raumstation ISS bekommt ein "Zimmer mit Aussicht". Das Cupola
genannte und von der europäischen Weltraumagentur ESA entwickelte Bauteil wurde
jetzt in Italien fertig gestellt. Bis die Beobachtungskuppel allerdings an die
ISS andocken kann, wird es noch ein wenig dauern: Der Start ist derzeit für
Januar 2009 geplant.
Die Beobachtungskuppel Cupola soll im Januar 2009 an die ISS
montiert werden. Bild:
ESA / D. Ducros
Cupola im April 2004. Foto: ESA |
Heute findet in den Einrichtungen von Alenia Spazio in Turin eine
Zeremonie anlässlich des Abschlusses der Entwicklung der Beobachtungskuppel
Cupola für die Internationale Raumstation (ISS) statt. Die Kuppel, die nach
der gegenwärtigen Planung im Januar 2009 gestartet werden soll, ist ein
Beobachtungs- und Kontrollturm, dessen Fenster einen Panoramablick zur
Beobachtung und Steuerung von Arbeiten außerhalb der Station bieten werden.
Befehls- und Steuerungspults sowie weiteres Gerät im Innern des druckgeregelten
Moduls werden den Mitgliedern der Bordmannschaft das Steuern des ISS-Roboterarms
bei Montage und Zusammenbau verschiedener Stationskomponenten sowie das
Kommunizieren mit anderen Mannschaftsmitgliedern in anderen Teilen der Station
und bei Außenbordeinsätzen ermöglichen. Darüber hinaus soll die Kuppel für
Beobachtungsanwendungen auf den Gebieten der Erdbeobachtung und der
Weltraumwissenschaften dienen.
Das Cupola-Vorhaben ist das Ergebnis einer bilateralen Tauschvereinbarung
zwischen der ESA und der NASA, nach der die ESA die Beobachtungskuppel für die
ISS liefert und die NASA im Gegenzug Gerät und Experimente aus Europa mit dem
Raumtransporter zur ISS befördert. Die Fertigstellung der Kuppel markiert den
Abschluss der Entwicklungsphase des Vorhabens, die mit der Unterzeichnung des
entsprechenden Vertrags zwischen der ESA und Alenia Spazio am 8. Februar
1999 begonnen hatte (astronews.com berichtete). Nach diesem Vertrag fungierte
Alenia Spazio als Hauptauftragnehmer für die Fertigung und war für die
Koordinierung der Tätigkeiten von sechs weiteren Unternehmen zuständig: CASA
(Spanien), APCO (Schweiz), SAAB Ericsson und Lindholmen
Development (Schweden), EADS Space Transportation (Deutschland) und
Verhaert (Belgien).
Die 1,8 Tonnen schwere Kuppel ist nun bereit für ihren Transport zum Kennedy
Space Center in Cape Canaveral, Florida. Dort wird sie nach einer Reihe
abschließender Tests für vier Jahre eingelagert, bevor sie dann für den Start
vorbereitet wird.
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