Am 7. November konnten Astronomen erstmals beobachten, wie ein entfernter Planet
vor seiner Sonne vorbeizog und somit sein Zentralgestirn kurze Zeit
verdunkelte. Die darauf einsetzenden Beobachtungsbemühungen
unterschiedlicher Gruppen hatten mittlerweile Erfolg: Auch ihnen gelang
die Beobachtung einer kurzen Helligkeitsschwankung.
Am 5. November entdeckten die
kalifornischen Planetenjäger um Geoffrey Marcy, Professor an der
Universität von Kalifornien in Berkeley, eine Unregelmäßigkeit in der
Bewegung des Sterns HD 209458. Aus diesem "Wackeln" folgerten
sie - wie schon viele Male zuvor - Masse und Orbit des vermuteten
Planeten. Doch diesmal war alles anders: Aus den Bahndaten berechnete das
Team den Zeitpunkt, zu dem der Planet zwischen der Erde und HD 209458
hindurchlaufen müsste. Und tatsächlich konnte exakt zur vorhergesagten
Zeit eine geringfügige Verdunklung des Sterns beobachtet werden. Es war
die erste direkte Beobachtung eines extrasolaren Planeten.
Natürlich wollte man sichergehen und weitere Durchläufe des Planeten
vor seiner Sonne beobachteten. Da die vorausberechnete Periode etwa
dreieinhalb Tage beträgt, musste man nicht zu lange warten, bis sich eine
neue Möglichkeit ergab, eine Verdunklung zu beobachten. Und tatsächlich
konnten seither mehrere unabhängige Gruppen von Astronomen eine
geringfügige Verdunklung des Sterns zum vorhergesagten Zeitpunkt
beobachten: Sie wurde beispielsweise am 18. November von spanischen
Astronomen auf dem Calar Alto Observatorium sowie von zwei
britischen Gruppen entdeckt.