Auf der Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems ist die
Wissenschaft auf indirekte Nachweismethoden angewiesen. Trotzdem gelingen immer wieder
erstaunliche Funde. Jetzt melden Astronomen vom Observatorium in Genf die Beobachtung des
bisher masseärmsten extrasolaren Planeten: Er soll nur etwas die Hälfte der Jupitermasse
haben.
Entdeckt wurde der neue Planet im Orbit um einen 29
Parsec entfernten Stern, der den
recht technischen Namen HD 75289 trägt, unserer Sonne ähnelt und am Südhimmel zu sehen
ist. Bei ihrer Suche nach Trabanten anderer Sonnen verlassen sich die Wissenschaftler in
Genf auf einen simplen Effekt: Wird ein Stern von einem Planet umrundet, hat das auch
einen gewissen Einfluß auf den Stern selbst. Der Planet "zieht" nämlich an
seinem Zentralgestirn und verursacht dadurch ein leichtes Wackeln, das die Wissenschaftler
auf der Erde wiederum zu entdecken hoffen.
Wie groß die Störung des Sterns durch den Planeten ist, hängt entscheidend von der
Masse und der Umlaufbahn des Planeten ab. Die Effekte sind minimal. Die Genfer
Wissenschaftler hoffen jedoch, daß Ihre Messungen zuverlässig genug sind, um aus ihnen
die Masse und die Umlaufdauer des neuen Planeten mit einiger Sicherheit bestimmen zu
können: Für HD 75289 sind das 42 Prozent der Jupitermasse und eine Umlaufdauer von 3,51
Tagen.
Noch Genaueres ließe sich nur sagen, wenn man beobachten würde, wie der Planet direkt
vor seinem Zentralstern entlangläuft. Darauf hofft nun das Team aus Genf. Die
Wahrscheinlichkeit für so ein Ereignis, meinen die Wissenschaftler, sei zumindest nicht
vernachlässigbar: Sie liegt bei fünf bis zehn Prozent.
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