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Sonnensystem
Mond Europa: Traum aller Blondinen
von Stefan
Deiters
astronews.com
26. März 1999
Über eine ungewöhnliche Entdeckung der NASA-Sonde Galileo berichtet das
Wissenschaftsmagazin "Science" in seiner heutigen Ausgabe: Auf dem Jupitermond
Europa fand die Sonde Spuren von Wasserstoffperoxid - der Chemikalie, der manche Blondine
ihre Haarfarbe verdankt.
"Wasserstoffperoxid ist eine wirklich unheimliche Chemikalie, die nahezu mit allem
reagiert", erläutert Dr. Robert Carlson, ein Forscher aus dem Galileo-Team. Der
Stoff entsteht auf Europa, da der Mond unter ständigem Beschuß von energiereichen
Teilchen vom Jupiter steht. "Wir rechnen daher damit, daß wir noch mehr
ungewöhnliche Chemikalien auf Europa finden."
Auf der Erde kommt Wasserstoffperoxid so gut wie gar nicht natürlich vor. Der Bedarf -
unter anderem zum Bleichen von Stoffen, etc. - muß die chemische Industrie decken. Doch
auch auf dem Jupitermond kann die Chemikalie nicht lange überleben: Die Wissenschaftler
schätzen, daß das Wasserstoffperoxid schon nach wenigen Wochen durch ultraviolette
Strahlung oder Reaktionen mit anderen Verbindungen zerstört wird.
Durch diese ständige Veränderung in Europas Atmosphäre ist es schwierig, die
langfristige Entwicklung der Oberfläche des Mondes zu untersuchen. Doch auch von den
kurzfristige Änderungen versprechen sich die Wissenschaftler interessante Hinweise:
"Das Studium der Abläufe auf Europa und anderen Monden gibt uns einen Einblick in
die komplexen Wechselwirkungen zwischen Jupiter und seinen Trabanten."
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