Die NASA-Raumsonde Galileo hat bei ihrer zehnten Jupiter-Umrundung im September
1997 eine Kohlendioxyd-Atmosphäre auf dem Mond Callisto nachgewiesen. Damit haben alle
vier großen Jupiter-Monde eine Art Atmosphäre.
"Die Atmosphäre Callistos ist so dünn, daß die Kohlendioxid-Teilchen dort
herumschweben können ohne sich gegenseitig zu begegnen," beschreibt Dr. Robert
Carlson vom NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena die auch "Exosphere"
genannte Hülle des Jupitermondes. Mit dieser Entdeckung, die in der aktuellen Ausgabe der
Zeitschrift "Science" veröffentlicht wurde, bestätigten die Wissenschaftler
Befunde aus dem Jahr 1995. Damals entdeckte die Sonde Kohlendioxid auf der Oberfläche des
Mondes. Auch diese Entdeckung konnte jetzt bestätigt werden.
"Eine so dünne Atmosphäre kann leicht durch die ultraviolette Strahlung der
Sonne entweichen", beschreibt Carlson die Bedingungen auf dem Jupitertrabanten.
Durch die Strahlung werden die Moleküle in Elektronen und Ionen zerlegt. Und diese
geladenen Teilchen werden dann vom Magnetfeld des Gasplaneten "abgesaugt".
Daher, so vermuten die Wissenschaftler, muß ständig Kohlendioxid vom Mond in die
Atmosphäre nachgeliefert werden.
Nun ist das NASA-Team gespannt, ob sich auch noch weitere Gase in der Atmosphäre von
Callisto nachweisen lassen. Eine Möglichkeit dieses zu untersuchen wird es schon im Mai
und Juni geben, wenn die Sonde das nächste Mal an Callisto vorbeifliegt.
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