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DLR
Aus zwei macht eins: Institut für Weltraumforschung gegründet
Redaktion / Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V.
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6. Mai 2025

Aus zwei macht eins: Aus den international erfolgreichen DLR-Instituten für Optische Sensorsysteme und für Planetenforschung ist zu Monatsbeginn das DLR-Institut für Weltraumforschung geworden. Von dieser Bündelung von Kompetenzen erhoffen sich die Verantwortlichen eine wirkungsvollere Positionierung sowohl in der Weltraumforschung als auch im Technologietransfer.

JUICE

Das Institut ist an zahlreichen Missionen beteiligt, so auch an der ESA-Mission JUICE ins Jupitersystem mit einer optische Kamera (rechts) und einem Laser-Altimeter (Mitte). Foto: ESA [Großansicht]

Die Raumfahrt ist eine Zukunfts- und Schlüsseltechnologie zur Erforschung der Planeten, für die Erdbeobachtung wie auch für die Sicherheit. Satelliten und Raumsonden mit hochspezialisierten Beobachtungsinstrumenten sind bei diesen Themen unverzichtbar. Zur Bündelung von Kompetenzen auf dem Gebiet der Weltrauminstrumente und Weltraumforschung hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 1. Mai 2025 das Institut für Weltraumforschung in Berlin-Adlershof gegründet. Dadurch entsteht ein weltweit führendes Kompetenzzentrum für optische Sensorsysteme und deren Einsatz in Planetenforschung, Erdbeobachtung und Sicherheit. Das DLR-Institut für Weltraumforschung ist das Ergebnis einer Verschmelzung der bisherigen, am Wissenschaftsstandort Berlin-Adlershof beheimateten DLR-Institute für Optische Sensorsysteme und für Planetenforschung.

"Mit dem neuen Institut für Weltraumforschung wollen wir auf Erreichtes aufbauen und vorhandene Kompetenzen auch zur Stärkung und Weiterentwicklung des DLR-Standorts Berlin-Adlershof intensiv nutzen", erklärt Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR. "Mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deckt das neue Institut die gesamte Kette von der Forschungsidee über Entwurf, Bau und Verifikation von Instrumenten, deren operationellen Betrieb, bis hin zur Prozessierung, wissenschaftlichen Auswertung und Archivierung der gewonnenen Daten ab. Das ermöglicht uns, im Wissensaustausch mit unseren Partnern aus Forschung, Industrie und Wirtschaft sowie öffentlichen Stakeholdern, neue Technologien zum Einsatz zu bringen."

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"Wir verstehen uns als Partner für Universitäten, Forschungseinrichtungen, Industrie, Behörden und politische Entscheidungsträger und arbeiten eng mit diesen zusammen", ergänzt Prof. Heinz-Wilhelm Hübers, Direktor des neugegründeten DLR-Instituts. "Wir beteiligen uns in führender Position an nationalen und internationalen Raumfahrtmissionen und gestalten diese mit. Damit tragen wir zur Beantwortung grundlegender Fragen unserer Zeit und zur Lösung der großen gesellschaftlichen Fragen wie Klimawandel und Sicherheit bei." Das Institut leistet hierzu Beiträge zur Umsetzung der deutschen Raumfahrstrategie sowie zu den Wissenschafts- und Explorationsprogrammen der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der amerikanischen NASA und der japanischen Weltraumagentur JAXA sowie anderer Weltraumorganisationen.

Die Weichen für die Zusammenlegung der beiden Berliner DLR-Institute für Optische Sensorsysteme und für Planetenforschung hat der Aufsichtsrat des DLR im März 2024 gestellt. Zur Umsetzung des erarbeiteten Konzepts wurde Prof. Heinz-Wilhelm Hübers ab dem 1. Mai 2025 die Verantwortung für das neu entstandene Institut für Weltraumforschung übertragen. Prof. Heike Rauer, die bisher das Institut für Planetenforschung leitete, wird im DLR als Beauftragte des Vorstands diesen in ESA-Angelegenheiten beraten. Außerdem wird Rauer die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin auf dem Gebiet der planetaren Geophysik intensivieren und verstärken.

Am Institut für Weltraumforschung werden in enger Kooperation mit der Industrie Kameras, Spektrometer, Radiometer und Laser-Altimeter für den gesamten Spektralbereich entwickelt – vom ultravioletten Licht über die Wellenlängen des sichtbaren und infraroten Bereichs bis hin zum Terahertz-Bereich. Die Instrumente befinden sich an Bord von mehr als 20 nationalen und internationalen Weltraummissionen von ESA, NASA und anderen Weltraumorganisationen. Beispiele sind die ESA-Planetenmissionen BepiColombo zum Merkur und JUICE zum Jupiter oder das ESA-Weltraumteleskop PLATO, dessen Start für Ende 2026 geplant ist, sowie die Umweltinstrumente DESIS auf der Internationalen Raumstation ISS und EnMAP. Die Leitung des wissenschaftlichen Konsortiums im bedeutenden ESA-Projekt PLATO wird Rauer als Principal Investigator fortführen.

Mit hochspezialisierten Instrumenten auf Raumsonden werden die Entstehung und Entwicklung von Planeten, Monden, Asteroiden und Kometen erforscht. Dabei spielt die Untersuchung der Bedingungen, die lebensfreundliche, "habitable" Umgebungen in unserem Sonnensystem und in extrasolaren Planetensystemen ermöglichen, eine zunehmend bedeutende Rolle. Die verschiedenen Körper des Sonnensystems werden mit hochentwickelten Instrumenten aus der Distanz, aber auch am Boden erforscht. Ein bedeutender Aspekt beim Verständnis der ganz unterschiedlichen Himmelskörper ist die numerische Modellierung der Entwicklung dieser Körper. Eine wichtige Ergänzung sind ferner Laboruntersuchungen von Proben aus dem Weltall oder von exemplarischen geologischen Formationen auf der Erde.

Die am Institut entwickelten wissenschaftlichen Kameras liefern Informationen über den Status und die Entwicklung von irdischen Ökosystemen und über die Erdatmosphäre. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag, um komplexe, gekoppelte Umweltsysteme und den globalen Klimawandel besser zu verstehen. Mit dieser Forschung trägt das Institut dazu bei, die Einzigartigkeit der Erde besser zu verstehen sowie die natürlichen Ressourcen der Erde nachhaltiger und umweltschonender zu nutzen.

Das Institut setzt sein Know-how auch für die Unterstützung von Behörden und Organisationen ein, die den Schutz der Bevölkerung im Fokus haben. Mit seinen optischen Instrumenten unterstützt es bei Sicherheitsaufgaben in Forschungsfragen und bei operativen Einsätzen. Die gewonnenen Geodaten werden am Institut verarbeitet und dienen zur Lageaufklärung. Das Institut leistet somit wichtige Beiträge für den Bevölkerungsschutz, zur Katastrophenhilfe und im Krisenmanagement.

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