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VOYAGER
Für längeren Betrieb zwei weitere Instrumente abgeschaltet
von Stefan Deiters
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6. März 2025

Das Team der beiden Voyager-Sonden hat im Februar ein Instrument an Bord der Sonde Voyager 1 abgeschaltet, im März soll auch auf Voyager 2 ein Instrument deaktiviert werden. Auf beiden Sonden werden dann noch drei Instrumente Daten sammeln. Durch diese Stromsparmaßnahmen hofft das Team, den Betrieb der Sonden noch bis in die 2030er Jahre aufrechterhalten zu können.

Voyager

Die beiden Voyager-Sonden sind seit 1977 im All unterwegs (künstlerische Darstellung). Bild: NASA / JPL-Caltech   [Großansicht]

Die 1977 gestarteten Sonden Voyager 1 und 2 beziehen ihre Energie aus einer Radionuklidbatterie, deren Leistung in jedem Jahr um etwa vier Watt abnimmt. Aus diesem Grunde musste der Stromverbrauch an Bord der Sonden im Laufe der Zeit immer weiter reduziert und wissenschaftliche Instrumente abgeschaltet werden, um mit der zur Verfügung stehenden Energie auszukommen. 

"Die Voyager-Sonden sind seit ihrem Start die Stars im Weltraum, und wir wollen, dass das so lange wie möglich so bleibt", sagt Suzanne Dodd, Voyager-Projektleiterin am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Kalifornien. "Aber die elektrische Energie wird knapp. Wenn wir jetzt nicht auf jeder Voyager-Sonde ein Instrument abschalten, haben sie wahrscheinlich nur noch ein paar Monate Energie, bevor wir das Ende der Mission verkünden müssten."

Die beiden Sonden verfügen über identische Sätze von zehn wissenschaftlichen Instrumenten, wobei die Instrumente, die spezielle Funktionen während der Vorüberflüge an den äußeren Planeten des Sonnensystems hatten, schon seit vielen Jahren deaktiviert sind. Aktiv blieben nur noch Instrumente, die Daten über die Heliosphäre, also die Blase aus Sonnenwind, liefern konnten, die unseren Zentralstern umgibt oder über den interstellaren Raum. Voyager 1 erreichte den Rand der Heliosphäre und den Beginn des interstellaren Raums im Jahr 2012; Voyager 2 erreichte die Grenze im Jahr 2018. Seitdem liefern die Sonden Daten aus dem interstellaren Raum, was bisher noch keiner Raumsonde möglich war.

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"Die Voyager-Raumsonden haben ihre ursprüngliche Aufgabe, die äußeren Planeten zu erforschen, weit übertroffen", sagte Patrick Koehn, Voyager-Programmwissenschaftler im NASA-Hauptquartier in Washington. "Jedes bisschen zusätzlicher Daten, das wir seitdem gesammelt haben, ist nicht nur ein wertvoller Bonus für die Wissenschaft, sondern auch ein Zeugnis für die vorbildliche Technik, die in die Voyager-Sonden eingeflossen ist - angefangen vor fast 50 Jahren und bis heute."

Das Team am JPL hat sich bemüht, das Abschalten der wissenschaftlichen Instrumente so lange wie möglich zu vermeiden. Mit den jetzt bereits durchgeführten oder geplanten Abschaltungen sollten die Voyager-Sonden genug Energie haben, um etwa ein Jahr lang zu arbeiten, bevor das Team ein weiteres Instrument auf beiden Raumsonden abschalten muss. Mit der Umsetzung dieses Plans zur Energieeinsparung hofft das Betriebsteam, dass die beiden Sonden genug Strom haben, um mit mindestens einem wissenschaftlichen Instrument bis in die 2030er Jahre weiterzuarbeiten. Angesichts des Alters der Sonden ist aber natürlich jederzeit ein Ausfall eines Systems möglich.

Voyager 1 und Voyager 2 sind die am weitesten von der Erde entfernten Objekte, die von Menschenhand gebaut wurden. Voyager 1 ist mehr als 25 Milliarden Kilometer, Voyager 2 ist über 21 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Aufgrund dieser Entfernung dauert es mehr als 23 Stunden, bis ein Funksignal von der Erde zu Voyager 1 gelangt. Zu Voyager 2 sind es aktuell 19 Stunden.

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Links im WWW
Voyager, Seiten der NASA
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