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DER STERNHIMMEL IM MAI 2023
Strahlende Venus am Abend und die Frühlingssterne
von Stefan Deiters
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1. Mai 2023

Die typischen Sterne des Frühlings bestimmen die kürzer werdenden Nächte im Mai: Gut zu erkennen ist daher das Frühlingsdreieck aus den Sternen Arktur, Spica und Regulus. Nach Sonnenuntergang stiehlt ihm allerdings erst einmal ein Planet die Schau: Unser Nachbar Venus leuchtet als heller Abendstern hoch im Westen. Auch der Mars ist hier noch auszumachen, nur deutlich weniger hell.

Venus - Mars - Mond

Blick nach Westen am Abend des 23. Mai 2023: Die strahlend helle Venus darüber die schmale Mondsichel und die Sterne Castor und Pollux in den Zwillingen. links davon ist der Mars zu sehen. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Der abendliche Himmel wird aktuell von den typischen Sternen des Frühlings geprägt, gut zu erkennen am sogenannten Frühlingsdreieck, das aus den Sternen Arktur im Sternbild Bärenhüter (Bootes), Spica im Sternbild Jungfrau und Regulus im Löwen besteht [Findkarte]. Sogar der bevorstehende Sommer ist am Himmel schon auszumachen: So erscheint im (Nord-)Osten langsam das Sommerdreieck, das aus den Sternen Deneb im Sternbild Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler gebildet wird [Findkarte].

Der Große Wagen - ein Teil des Sternbilds Großer Bär oder präziser der Großen Bärin - ist das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel zu sehen. Die Konstellation befindet sich nämlich nahe genug am Himmelspol und steht im Mai hoch am Himmel. Verbindet man bei diesem Sternbild die beiden der Deichsel abgewandten Sterne zu einer Linie, weist diese den Weg zum Polarstern, der am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens liegt.

Hoch im Osten steht zurzeit das Sternbild Bärenhüter (Bootes) mit seinem Stern Arktur, der Teil des Frühlingsdreiecks ist. Das Sternbild erinnert entfernt an eine Eistüte: Das Eis zeigt etwa in Richtung Nord-Ost, Arktur ist an der Spitze zu finden. Der hellorange leuchtende Stern ist - die Sonne nicht mitgezählt - der dritthellste Einzelstern am Himmel. Ein Grund dafür ist seine relative Nähe von nur rund 34 Lichtjahren. Zudem hat Arktur einen 25 Mal größeren Durchmesser als unsere Sonne. Das System aus Alpha Centauri A und Alpha Centauri B ist, mit bloßem Auge betrachtet, nicht auflösbar und erscheint zusammen heller als Arktur. Die beiden Einzelkomponenten sind es allerdings nicht.

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Eine andere Besonderheit von Arktur ist mit bloßem Auge nicht auszumachen: Arktur gehört zu den am schnellsten am Himmel wandernden Sternen seiner Größenklasse. Jedes Jahr bewegt er sich um 2,3 Bogensekunden auf das Sternbild Jungfrau zu. Zum Vergleich: Der Vollmond bedeckt am Himmel etwa 1.800 Bogensekunden oder ein halben Grad.

Wer über ein Fernglas oder ein kleines Teleskop verfügt, kann versuchen, den Kugelsternhaufen M 3 zu finden, der im Sternbild Jagdhunde liegt. Er gehört mit zu den schönsten Sternhaufen am nördlichen Himmel und findet sich rund 12 Grad nordwestlich des Sterns Arktur an der Grenze zum Sternbild Bärenhüter. Mit dem Fernglas sieht man allerdings nicht viel mehr als einen verwaschenen Punkt.

M 3 wurde von Charles Messier am 3. Mai 1764 entdeckt und ist das dritte Objekt in Messiers Katalog - deswegen auch der Name M 3. Der Kugelsternhaufen ist rund 33.900 Lichtjahre von der Erde entfernt und besteht aus über einer halben Million Sternen. Der Haufen hat einen Durchmesser von ungefähr 200 Lichtjahren, die Hälfte seiner Masse findet sich allerdings innerhalb der inneren 22 Lichtjahre. 

Unter den Planeten ist die Venus weiterhin "Abendstern" und stahlt nach Sonnenuntergang hoch im Nordwesten. Sie wandert im Laufe des Monats vom Sternbild Stier in die Zwillinge. Auch unser anderer planetarer Nachbar Mars ist noch am Abendhimmel zu sehen - allerdings deutlich weniger hell. Er befindet sich in den Zwillingen und damit in der gleichen Himmelsregion wie die Venus.

Auch der größte Planet des Sonnensystems Jupiter kehrt an unseren Himmel zurück: Zum Monatsende ist er früh morgens im Sternbild Fische auszumachen. Am Morgenhimmel findet sich auch Saturn, der schon etwas länger dort zu sehen ist und sich im Sternbild Wassermann befindet.

Für Sternschnuppenfreunde bietet der Mai eher weniger - es sei denn, sie halten sich in südlicheren Breiten auf. Dort sind nämlich die Mai-Aquariden, die aus dem Sternbild Wassermann zu kommen scheinen, ein recht auffälliger Sternschnuppenstrom, der sein Maximum am 6. Mai erreicht. In diesem Jahr stört allerdings der Mond. Die Mai-Aquariden gehen auf den Kometen Halley zurück. Das schwache Maximum der Eta-Lyriden wird am 8. Mai erwartet. Es wird dabei allerdings mit nur etwa fünf Meteoren pro Stunde gerechnet.

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siehe auch
Der Sternhimmel im Mai 2023 - ergänzende Informationen
Sternhimmel - Findkarten - Frühlingsdreieck
Sternhimmel - Findkarten - Sommerdreieck
Sternhimmel - Sternkarten
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