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ISS
CIMON ist wieder auf der Erde
Redaktion / Pressemitteilung des DLR
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28. August 2019

Der robotische Astronauten-Assistent CIMON ist wieder auf der Erde: Er verließ die Internationale Raumstation ISS gestern mit einem Dragon-Raumfrachter und landete am Abend im Pazifik. Im Oktober wird CIMON in Deutschland zurückerwartet. Derweil arbeitet das Team schon an einem Nachfolgemodell, das im Dezember zur ISS starten soll.

Dragon

Die NASA-Astronautin Christina Koch fotografierte die Dragon-Kapsel von SpaceX am 27. August von der ISS aus über den kanadischen Rocky Mountains. Die Kapsel brachte unter anderem das deutsche Technologie-Experiment CIMON wieder zurück zur Erde.  Foto: NASA [Großansicht]

CIMON ist auf dem Rückweg nach Deutschland Der mit künstlicher Intelligenz ausgestattete mobile Astronauten-Assistent (Crew Interactive Mobile CompanioN) ist am 27. August 2019 an Bord eines Dragon-Raumschiffs der US-amerikanischen Firma SpaceX zurück auf seinen Heimatplaneten gelangt. Das Abdocken von SpaceX-18 von der Internationalen Raumstation ISS erfolgte um 16:59 Uhr MESZ, die Landung der Kapsel im Pazifik rund 480 Kilometer südwestlich von Los Angeles und Bergung der Fracht um 22:21 Uhr MESZ.

"Wir erwarten den ersten CIMON Ende Oktober zurück in Deutschland", berichtet Dr. Christian Karrasch, CIMON-Projektleiter im DLR Raumfahrtmanagement, und blickt auf die vergangenen Monate zurück: "CIMON ist ein Technologie-Experiment, das unsere Erwartungen voll erfüllt hat. Bei seiner Premiere im All - einem 90-minütigen Einsatz mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst auf der ISS im November 2018 - hat er gezeigt, dass er unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit gut funktioniert und erfolgreich mit Astronauten interagieren kann. Wir freuen uns immer noch sehr über den bis heute einzigen Einsatz einer künstlichen Intelligenz auf der Raumstation und arbeiten seit mehreren Monaten an einem verbesserten Nachfolgemodell. Mit dem ersten CIMON konnten wir den Grundstein für soziale Assistenzsysteme im All legen, die Astronauten bei Aufgaben unterstützen und irgendwann vielleicht auch entlasten können."

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Der zweite CIMON wird - wie der Vorgänger - im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) von Airbus in Friedrichshafen und Bremen gebaut. Airbus in Friedrichshafen hat die neue CIMON-Hardware zusammengesetzt und getestet. Bei Airbus in Bremen wird an der Verbesserung der Software für Flugsteuerung und Lageregelung gearbeitet. IBM implementiert neue Funktionen der KI.

"Insgesamt gibt es mehrere Upgrades wie bessere Mikrofone, einen robusteren Computer, eine verbesserte Flug- und Lageregelung, neue Software-Features für die Konversation, zum Beispiel bei der Spracherkennung, dem Gesprächsverlauf und der Intention", erklärt Till Eisenberg, CIMON-Projektleiter bei Airbus und Matthias Biniok, Projektleiter bei IBM, ergänzt: "Mit CIMON haben wir einen einzigartigen Anwendungsfall in einer extremen Arbeitsumgebung. Und wir haben gesehen, dass wir durch den Einsatz einer KI - in unserem Fall IBM Watson - die Arbeit von Astronauten unterstützen können. Bei der Weiterentwicklung von CIMON geht es für uns vor allem um ein noch besseres Sprachverständnis im Kontext und um linguistische Emotionsanalyse."

Ethische Fragestellungen beim zukünftigen Einsatz von CIMON werden durch Mediziner der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München beleuchtet und evaluiert. Durch die Interaktion zwischen Mensch und Maschine werden Persönlichkeitsrechte berührt, da Bild und Tonmaterial vom Astronauten durch CIMON aufgenommen, verarbeitet und interpretiert werden. Einerseits sind hohe technische Standards im Bereich der Datensicherheit notwendig, andererseits ist bei der Arbeit im Team zwischen Mensch und Maschine das Vertrauen in ein solches System wichtig.

Konkret bedeutet dies: was darf CIMON tun, wissen und sagen. "Auch der neue CIMON hat einen eingebauten Schalter, mit dem der Datenstrom aller Kameras und Mikrofone von der ISS aus unterbrochen werden kann. So hat der Astronaut jederzeit die Kontrolle über CIMON, dies war uns besonders wichtig", betont LMU-Wissenschaftlerin Dr. Judith Buchheim. Das DLR Raumfahrtmanagement, dass die deutschen Beiträge zur Europäischen Weltraumorganisation ESA steuert, arbeitet parallel mit der ESA daran, den neuen CIMON im Dezember 2019 auf die ISS zu bringen und Crew-Zeit mit Astronauten zu erhalten.

Der erste CIMON war als Technologie-Experiment am 2. Juli 2018 auf der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Am 15. November 2018 hatte der robotische Assistent mit dem smarten "Gesicht" seinen weltweit beachteten Einsatz: 90 Minuten lang "arbeitete" er erfolgreich mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst zusammen.

CIMON stellte dabei seine Basisfunktionen unter Beweis - seine Flugeigenschaften in Schwerelosigkeit mit autonomer Navigation durch mehrere Drehungen und Bewegungen in alle Richtungen, er suchte und erkannte zum Beispiel das Gesicht von Alexander Gerst und nahm Augenkontakt auf, sprach mit ihm, zeigte auf seinem "Gesicht", einem Display in der Mitte des kugelförmigen Körpers, die Anleitung für ein Experiment und spielte Musik ab. Er nahm mit seinen Kameras ein Video und ein Foto von Alexander Gerst auf.

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siehe auch
ISS: Erfolgreiche Premiere für CIMON - 16. November 2018
ISS: Neue Experimente für AstroAlex & Co - 3. Juli 2018
CIMON: Ein wenig Captain Future auf der ISS - 9. März 2018
ISS - die astronews.com Berichterstattung über die Internationale Raumstation
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