Curiosity-Nachfolger nimmt wichtige Hürde
von Stefan Deiters astronews.com
20. Juli 2016
Die Entwicklung des Nachfolgers für den erfolgreichen Marsrover Curiosity
hat eine wichtige Hürde genommen: Nach einer Begutachtung kann das Team des Mars
2020 Rover nun mit den eigentlichen Design- und Konstruktionsarbeiten
beginnen. Der neue
Rover ähnelt Curiosity, hat aber andere Aufgaben und verfügt über
neue Instrumente.
So könnte der Curiosity-Nachfolger, der Mars
2020 Rover, einmal aussehen.
Bild: NASA / JPL-Caltech [Großansicht] |
Der Nachfolger für den Marsrover Curiosity, der seit rund drei Jahren
das Innere des Gale-Kraters auf dem Mars erforscht, wird sich äußerlich nicht
groß von Curiosity unterscheiden. Allerdings soll er über neuartige Instrumente
verfügen, um damit die entscheidende Frage der Mission des Mars 2020
Rover zu beantworten: Hat es auf dem Mars einmal Leben gegeben? Dazu soll der
Rover in eine Region geschickt werden, in der einmal für Leben günstige
Bedingungen geherrscht haben könnten.
"Der Mars 2020 Rover ist der erste Schritt einer möglicherweise mehrteiligen
Kampagne, in deren Rahmen Proben von Marsgestein auf die Erde gebracht werden
könnten", erläutert Geoffrey Yoder von der NASA-Wissenschaftsabteilung in
Washington. "Diese Mission stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg der NASA
zum Mars dar. Sie soll herausfinden, ob es auf dem Mars einmal Leben gegeben hat
und uns bei dem Vorhaben, einmal mit Menschen den Planeten zu erkunden,
voranbringen."
Die Mission des Mars 2020 Rover wird sich an der erfolgreichen Mission des
Rovers Curiosity orientieren und soll beispielsweise auch wie dieser mithilfe
eines "Skycrane" landen. Allerdings wird es zwei wichtige Änderungen
im Detail geben, die
die Möglichkeit eröffnen, auch in etwas schwierigerem Gelände zu landen. So kann der Ort, an dem sich der Fallschirm öffnet,
während der Eintrittsphase in die Marsatmosphäre genauer
bestimmt werden. Bei Curiosity war dabei allein die Geschwindigkeit
der Auslöser.
"Beim Flug durch die Marsatmosphäre kann die Sonde erkennen, ob sie sich einer
als unsicher geltenden Region nähert und entsprechend ausweichen", erläutert
Allen Chen, der für diese Phase der Mission verantwortlich zeichnet, die zweite
Neuerung. "Dank
dieser Möglichkeit können wir nun auch Regionen als Landegebiet in Erwägung
ziehen, in denen es unsichere Bereiche gibt. Wir können außerdem näher an
wissenschaftlich interessanten Zielen landen, was uns eine längere Fahrt nach
der Landung erspart." Während des Flugs durch die Marsatmosphäre sollen außerdem
erstmals auch Bild- und Tonaufnahmen gemacht werden.
Zu den neuen Instrumenten an Bord des Mars 2020 Rover zählt eine
Einrichtung, mit der Bodenproben genommen und verpackt werden können. Etwa 30
dieser Probenröhrchen sollen dann auf dem Mars deponiert und eventuell von einer
späteren Marsmission eingesammelt und zur Erde transportiert werden. Außerdem
soll der Rover untersuchen, ob sich auf dem Mars vorhandene Ressourcen für
menschliche Marsbesucher nutzen lassen würden.
Eine Mission, die grundsätzlich genehmigt ist, muss anschließend mehrere
Begutachtungen der Technik und des Wissenschaftsprogramms durchlaufen. Der Mars
2020 Rover hat nun zwei wichtige Prüfungen dieser Art bestanden, so dass das Team mit der konkreten Entwicklung des Rovers und dem Bau der Komponenten beginnen
kann. Der Start des Rovers ist für den Sommer 2020 vorgesehen. Er soll den Roten
Planeten im Februar 2021 erreichen.
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