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HUBBLE/SPITZER
Riesengalaxie im jungen Universum
von Rainer Kayser
30. September 2005

Moderne Teleskope stellen das Weltbild der Astronomen immer mehr auf den Kopf: Im jungen Universum, so die bisherige Meinung, sollte es nur relativ kleine Galaxien geben, die sich dann im Laufe von Milliarden Jahren zu heutiger Größe entwickeln. Jetzt aber entdeckte man am Rande des Universums eine Galaxie, die acht Mal größer ist als die Milchstraße. 

HUDF-J2

Die Galaxie HUDF-J2 in einer kombinierten Hubble/Spitzer-Aufnahme. Foto: NASA, ESA und R. Hurt (Spitzer Science Center)  [Großansicht]

Ein "kosmisches Riesenbaby" am Rande des sichtbaren Universums haben amerikanische Astronomen aufgespürt. Aufnahmen der Weltraumteleskope Hubble und Spitzer zeigen, dass die rund 13 Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxie HUDF-JD2 achtmal mehr Sterne enthält als unsere Milchstraße - obwohl sie erst wenige hundert Millionen Jahre alt ist. Nach den gängigen Theorien der Galaxienentstehung sollte es ein solches Sternsystem überhaupt nicht geben.

"HUDF-J2 muss rasend schnell gewachsen sein", wundert sich Bahram Mobasher vom Space Telescope Science Institute in Baltimore, einer der an den Beobachtungen beteiligten Forscher. "Sie hatte nach dem Urknall nur wenige hundert Millionen Jahre Zeit dazu." Hinzu kommt eine weitere
Überraschung: "Ganz plötzlich hat die Galaxie dann aufgehört, Sterne zu produzieren." Auch dafür haben die Astronomen keine Erklärung parat.

Die Forscher haben die Riesengalaxie unter rund 10.000 Sternsystemen im so genannten "Hubble Ultra Deep Field" (HUDF) aufgespürt, einem kleinen Himmelsausschnitt, den das Weltraumteleskop mit einer Rekordbelichtungszeit von über 270 Stunden aufgenommen hat. Dadurch konnten noch fernste, lichtschwache Galaxien sichtbar gemacht werden.

Das Licht von HUDF-J2 brauchte 12,8 Milliarden Jahre, um uns zu erreichen. Da das Universum nach heutigen Erkenntnissen 13,6 Milliarden Jahre alt ist, wurde es also nur 800 Millionen Jahre nach dem Urknall ausgesendet. Anders ausgedrückt: Die Forscher sehen die Galaxie so, wie sie vor 12,8 Milliarden Jahren, also im erst 800 Millionen Jahre alten Kosmos, ausgesehen hat. Bislang dachten die Astronomen, in dieser Frühzeit des Universums habe es nur kleinere Sternsysteme gegeben, die sich später durch Kollisionen und Verschmelzungen zu größeren Galaxien entwickelten.

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