Über eine Viertel Milliarde Kilometer von der Erde entfernt
schreibt eine kleine Raumsonde Geschichte als erster künstlicher Satellit
eines Asteroiden. Die Auswertung der ersten Daten der Near Earth Asteroid Rendezvous
(NEAR)-Sonde zeigen, dass sich der Aufwand gelohnt hat: 433 Eros scheint
mehr zu sein als ein Felsbrocken im All.
Farbaufnahme von Eros aus 1800 km Entfernung. Wie auf diesem
Foto würde auch ein Mensch den Asteroid sehen. Foto: The John Hopkins
University Applied Physics Laboratory/NASA |
Rund ein Jahr lang will das NEAR-Team den kleinen Asteroiden genau
unter die Lupe nehmen, doch schon die ersten Daten, die die NEAR-Sonde zur
Erde funkte zeigen, dass Eros ein noch interessanteres Studienobjekt ist,
als die Wissenschaftler geglaubt hatten. "Die Arbeit beginnt gerade,
aber schon jetzt ist klar, das Eros viel spannender und geologisch
interessanter ist, als wir erwartetet haben", sagte Dr. Andrew Cheng
vom Applied Physics Laboratory der amerikanischen Johns Hopkins
Universität, die die NEAR-Mission leitet.
So zeigen die ersten Bilder eine alte Oberfläche mit Kratern,
Vertiefungen, verschiedenen Schichten und hausgroßen Felsbrocken sowie
andere komplexe Strukturen. Die Wissenschaftler haben außerdem mit einer
Digitalkamera hellere Punkte auf der Eros-Oberfläche aufgenommen, von
denen sie nicht wissen, was sie sein können.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen werden sich die wissenschaftlichen
Möglichkeiten der NEAR-Sonde durch das Anschalten zweier weiterer Geräte
noch verbessern: Ein Röntgen- und Gammastrahlen-Spektrometer wird es dann
erlauben, chemische Elemente wie Eisen oder Magnesium festzustellen und
mit Hilfe eines Lasers wird die Form des Asteroiden exakt vermessen werden
können.