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MATERIALFORSCHUNG
Neues DLR-Institut bündelt Materialforschung auf der Erde und im All
Redaktion / Pressemitteilung des DLR
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15. Dezember 2025

Mit der Gründung des DLR-Instituts für Frontier Materials auf der Erde und im Weltraum bündelt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seine Kompetenzen in der Materialforschung. Dadurch öffnet sich ein neues Kapitel in der Entwicklung zukunftsweisender Werkstoffe und Herstellungsprozesse – auf der Erde und im All.

ISS

Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer (hier im europäischen Weltraumlabor Columbus der ISS) ist Material- und Werkstoffforscher und hat während seines Aufenthalts auf der ISS bereits Experimente der DLR-Materialforschung durchgeführt. Foto: NASA [Großansicht]

"Frontier Materials markieren die Grenze des technologisch Machbaren und eröffnen uns völlig neue Möglichkeiten in zentralen Zukunftsfeldern wie Luft- und Raumfahrt, Energie, Mobilität und Sicherheit. Mit der Eröffnung des DLR-Instituts für Frontier Materials auf der Erde und im Weltraum schlagen wir ein neues Kapitel in der Entwicklung nachhaltiger und resilienter Werkstoffe, Werkstoffsysteme und Herstellungsprozesse auf. Dabei bildet das neue Institut die Brücke zwischen Forschung im All und auf der Erde für vielfältige Anwendungen mit gesellschaftlicher Relevanz. So entsteht anwendungsnahe Spitzenforschung, die die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland stärkt", sagt Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR.

Das neue Institut entwickelt High-Tech-Werkstoffe und Herstellungsprozesse der nächsten Generation – anpassungsfähig, ressourcenschonend und robust gegenüber extremen Umgebungsbedingungen. Dabei setzt das Institut auf eine Entwicklungsdynamik, die dem Tempo des globalen technologischen Wandels gerecht wird. Moderne Prozess-, Analyse- und Testumgebungen ermöglichen realitätsnahe Untersuchungen, sowohl auf der Erde als auch unter Weltraumbedingungen. Dabei setzt das Institut auf einen integrierten Ansatz über die gesamte Entwicklungskette hinweg, vom Materialdesign bis zum werkstoffgestützten Einsatz von Technologien. Forschung unter Weltraumbedingungen, Simulationen, KI-basierte Methoden und robotergestützte Analytik beschleunigen die Entwicklungszyklen und erleichtern den Transfer von der Vision in die Anwendung.

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Dabei werden die Kompetenzen der vormaligen Kölner DLR-Institute für Werkstoffforschung sowie für Materialphysik im Weltraum gebündelt, die im neugegründeten DLR-Institut für Frontier Materials auf der Erde und im Weltraum aufgehen. Fünf strategische Schwerpunkte prägen die Agenda des Instituts in enger Verknüpfung mit den DLR-Programmen Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit und bilden die Brücke zu Systemintegration, Technologietransfer und Wissensaustausch: Schnelle Material- und Prozessentwicklung, nachhaltige Material- und Technologielösungen, resiliente Werkstoffe für korrosive und anspruchsvolle Umgebungen, Virtualisierung, prädiktive Simulationen und Datenmanagement sowie systemische Entwicklungsplattformen auf der Erde und im Weltraum, an denen neue Materialien und Technologien umfassend erforscht und getestet werden

"Wir betreiben internationale Spitzenforschung unter realen und simulierten Erd- und Weltraumbedingungen. Dabei nutzen wir unter anderem KI-basierte Analytik- und Simulationswerkzeuge, robotergestützte beschleunigte Prüfung, Großanlagen für die Materialherstellung und hochauflösende, mehrskalige 2D- bis 4D-Werkstoffanalytik – ebenso wie Infrastruktur im Weltraum, einschließlich der ISS, Höhenforschungsraketen des MAPHEUS-Programms und Parabelflüge", erklärt Prof. Daniela Zander, die das neue Institut zusammen mit Prof. Guillermo Requena leiten wird. "Die enge Zusammenarbeit mit internationalen Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie ist ein zentrales Element, um Innovationen voranzutreiben und den gesellschaftlichen wie politischen Bedarf an modernen und nachhaltigen Anwendungen zu decken. Ein entscheidender Vorteil ist unser internationales, interdisziplinäres Team mit mehr als 200 Expertinnen und Experten, die von der Idee bis zur Anwendung eng zusammenarbeiten", ergänzt Requena.

Mit seiner Ansiedlung in Köln stärkt das DLR-Institut für Frontier Materials auf der Erde und im Weltraum den Innovations- und Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen und unterstreicht die Rolle Deutschlands als führende Wissenschafts- und Technologienation. Es schlägt eine Brücke zwischen Erde und Weltraum, zwischen Forschung und industrieller Anwendung – und zwischen technologischer Vision und gesellschaftlicher Verantwortung.

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