Namen sollen zu Asteroid 1999 JU3 mitreisen
von Stefan Deiters astronews.com
25. April 2013
Im kommenden Jahr will die japanische Raumfahrtagentur JAXA
die Sonde Hayabusa 2 zum Asteroiden 1999 JU3 schicken. Mit an Bord soll
nicht nur ein Lander sein, sondern auch die Namen all derjenigen, die sich bis
Mitte des Jahres bei der JAXA registrieren. Auch kleine Botschaften lassen sich
übermitteln. Diese werden allerdings 2020 zur Erde zurückkehren.
Hayabusa 2 soll
2014 zum Asteroiden 1999 JU3 starten.
Bild: JAXA / Akihiro Ikeshita |
Der Start der Sonde Hayabusa 2 der japanischen Weltraumagentur JAXA ist
gegenwärtig für das kommende Jahr geplant. 2018 soll die Sonde dann den
Asteroiden 1999 JU3 erreichen und diesen eineinhalb Jahre lang untersuchen.
Außerdem wird Hayabusa 2 eine Bodenprobe des Asteroiden nehmen, die zur
Erde zurückgebracht werden und mit einer speziellen Rückkehrkapsel im Jahr 2020
landen soll. Mit an Bord von Hayabusa 2 wird auch der Lander MASCOT
(Mobile Asteroid Surface Scout) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
(DLR) sein, der für rund 16 Stunden die Oberfläche des Asteroiden erkunden wird
(astronews.com berichtete).
Mit Hayabusa 2 baut die JAXA auf ihrer Asteroidenmission Hayabusa
auf, deren Rückkehrkapsel im Juni 2012 auf der Erde niederging (astronews.com
berichtete). Diese, ursprünglich unter dem Namen MUSES-C geplante Mission
war im Mai 2003 gestartet und hatte den Asteroiden Itokawa im September 2005
erreicht. Die Sonde untersuchte anschließend diesen erdnahen Asteroiden
zweieinhalb Monate lang und setzte auch kurz auf dessen Oberfläche auf.
Um im Vorfeld des Starts die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Mission
von Hayabusa 2 zu lenken, hat die JAXA nun zu einer besonderen Aktion
aufgerufen: Auf speziellen Speicherchips an Bord der Sonde können Namen und
Botschaften mit zum Asteroiden 1999 JU3 reisen. Entsprechende Einträge lassen
sich noch bis zum 16. Juli 2013 auf der Seite der JAXA und auch auf der Seite
der amerikanischen Planetary Society vornehmen, die das entsprechende
Webformular in englischer Sprache zur Verfügung stellt.
Der Name wird dabei entweder auf einen Speicherbaustein übertragen, der an dem
Teil der Sonde angebracht ist, der auf dem Asteroiden verbleiben wird oder aber
auf der Rückkehrkapsel, so dass der Name wieder zur Erde zurückkehrt. Auf dem
Chip der Rückkehrkapsel lassen sich zudem auch kurze Botschaften oder
Illustrationen speichern. Der Name, der nicht länger als 20 Buchstaben inklusive
Leerzeichen sein darf, kann auch auf beiden Chips gespeichert werden. Die
Botschaften dürfen nicht länger als 60 Zeichen sein.
Der Asteroid 1999 JU3, der von Hayabusa 2 untersucht werden soll, ist
für die Wissenschaftler vor allem deshalb interessant, weil er aus wenig
verändertem, 4,5 Milliarden Jahre altem Material bestehen dürfte. Die Messungen
vor Ort und die Analyse der zur Erde gebrachten Proben sollten den Forschern
also einiges über die Anfänge unseres Sonnensystems verraten.
1999 JU3 gehört außerdem zu einem Asteroidentyp, der unter den erdnahen
Asteroiden besonders häufig ist. Informationen über seine Beschaffenheit könnten
also von großem Nutzen sein, falls tatsächlich einmal ein Brocken auf
Kollisionskurs mit der Erde entdeckt wird.
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