Discovery soll am Dienstag starten
von Stefan Deiters astronews.com
20. August 2009
Die NASA hat gestern den Starttermin für die nächste Mission
zum Weiterbau der Internationalen Raumstation ISS festgelegt: Die US-Raumfähre
Discovery soll am kommenden Dienstag um 7.36 Uhr MESZ zu ihrem
13-tägigen Ausflug ins All starten. Der Entscheidung vorausgegangen war der
übliche Flight Readiness Review von NASA-Fachleuten am Kennedy
Space Center in Florida.
Die STS-128 Besatzung mit der Discovery auf der
Startrampe im Hintergrund.
Foto: NASA / Kim Shiflett [Großansicht] |
Die US-Raumfähre Discovery soll am kommenden Dienstag um
7.36 Uhr MESZ zur Internationalen Raumstation ISS starten. Diesen Termin gab die
NASA gestern nach einem zweitägigen Flight Readiness Review von
NASA-Experten am Kennedy Space Center in Florida bekannt. Während des
Treffens hatten NASA-Fachleute und Führungskräfte beteiligter Firmen alle
Risiken der geplanten Mission STS-128 noch einmal bewertet und anschließend ihr
OK für den Start gegeben. Nur die Analysedaten über den Austausch eines
Kontrollschalters an Bord der Raumfähre sollen noch abgewartet werden, doch
sollte dies bis Sonntag erledigt sein.
Gründlich diskutiert wurde von den Experten die Probleme mit dem Schaum, der
zur Isolierung des externen Tanks des Shuttles verwendet wird. Durch diesen
Schaum soll die Bildung von Eis beim Betanken mit äußerst kaltem Treibstoff
verhindert werden. Beim Start der Endeavour Mitte Juli hatten sich
Teile des Isolierschaums gelöst, was eine gründliche Untersuchung des
Hitzeschutzschildes nach Erreichen des Orbits notwendig gemacht hatte.
"Es gab eine sehr gute Diskussion über das Abbrechen von Schaumteilen und
zahlreiche Hinweise von verschiedenen Teams, darunter auch von
Sicherheitsfachleuten und Ingenieuren der NASA", fasst Bill Gerstenmeier vom
NASA-Hauptquartier in Washington das Treffen zusammen. "Nach Analyse des
Schaumverlustes während vorheriger Flüge und nach Abschluss zahlreicher Tests,
mit denen wir die dadurch entstehenden Risiken besser ergründen wollten, sind
wir zu dem Ergebnis gekommen, dass einem Start nichts mehr im Weg steht. Die
Teams wollen sich aber weiter mit dem Schaum beschäftigen und planen weitere
Tests um unser Verständnis des Problems zu verbessern."
Während der Mission STS-128 sollen verschiedene wissenschaftliche
Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände zur ISS gebracht werden, darunter ein
Kühlschrank zur Aufbewahrung von wissenschaftlichen Proben, ein neues
Schlafabteil, ein System zur Reinigung der Luft und ein Trainingslaufband, das
im Frühjahr auf den Namen des US-Komikers Stephan Colbert getauft wurde. Als die
NASA nach einem Namen für den Verbindungsknoten 3 der Station suchte, hatte der
Name "Colbert" am meisten Stimmen erhalten. Den bisher nur Node 3
genannten Verbindungsknoten hat die NASA inzwischen allerdings Tranquility
getauft (astronews.com berichtete).
Kommandant auf der Mission der Discovery wird Rick Sturckow und
Pilot Kevin Ford sein. Zur Seiten stehen den beiden Astronauten die
Missionsspezialisten Pat Forrester, Jose Hernandez, Danny Olivas und der
ESA-Astronaut Christer Fuglesang. Nicole Stott wird nur auf dem Hinweg an Bord
der Discovery sein und einen dreimonatigen Aufenthalt an Bord der ISS
beginnen. Sie ersetzt Tim Kopra, der mit der Discovery zur Erde
zurückkehren wird. STS-128 ist die 37. Mission der Discovery und der
30. Flug zum Bau und zur Unterhaltung der Internationalen Weltraumstation ISS.
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