Polarlicht-Satelliten liefern erste Daten
Redaktion / TU
Braunschweig
astronews.com
28. Februar 2007
Die fünf THEMIS-Satelliten, die in der vorvergangenen Woche
ins All gestartet sind, haben inzwischen erste wissenschaftliche Daten
geliefert. Die beteiligten Wissenschaftler, darunter auch Forscher der
Technischen Universität Braunschweig, sind erleichtert. Nach weiteren Tests und
Kalibrierungen steht der mit THEMIS geplanten Erforschung der Polarlichter
nichts mehr im Wege.
Die fünf Satelliten der THEMIS-Mission sollen zwei Jahre lang
die Auswirkungen von Sonnenstürmen auf die Erde erforschen.
Bild: NASA |
Nach dem Bilderbuchstart einer Delta-II Rakete am 17. Februar 2007 mit den fünf
THEMIS-Satelliten an Bord (astronews.com berichtete) sind im Kontrollzentrum der
University of Berkeley die ersten wissenschaftlichen Messdaten empfangen
worden. Die ersten Messinstrumente, die in Betrieb genommen wurden, sind die fünf
Magnetometer, die von einem Team des Instituts für Geophysik und
extraterrestrische Physik (IGEP) der Technischen Universität Braunschweig in
Zusammenarbeit mit Kollegen aus Berkeley, Graz und München entwickelt wurden.
Sie sendeten am 22. Februar die ersten Daten der Mission aus einer Entfernung
von 70.000 km zur Erde.
"Nach den anfänglichen Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Satelliten, bin
ich jetzt doch sehr erleichtert!" - so Ulrich Auster, technischer Leiter des
Braunschweiger Teams.
Die Magnetometer sind eines der wesentlichen Instrumente an Bord der
THEMIS-Satelliten. Denn die Energie, die Polarlichter entstehen lässt, entstammt
dem Erdmagnetfeld und nur eine genaue Bestimmung der Eigenschaften und
Änderungen des Magnetfeldes lässt weitere Einblicke in die komplizierte Physik
dieser faszinierenden Leuchterscheinungen am Nachthimmel zu.
Bevor die eigentlichen physikalischen Untersuchungen beginnen, werden die
Braunschweiger Magnetometer eingesetzt, um die genaue Lage der fünf Satelliten
im Weltraum zu bestimmen, wenn sie im Abstand von nur 375 Kilometern an der Erde
vorbeifliegen. Dann wird auch eine genaue Kalibrierung der Instrumente
vorgenommen und die Mikroelektronik ausgetestet, die das Magnetometer steuert.
Sobald alle Systeme an Bord der Satelliten vollständig überprüft und kalibriert
sind, beginnt die eigentliche zweijährige Messphase der Satelliten, die bis zum
Herbst 2009 dauern soll. Bis dahin wird hoffentlich auch die Fragestellung der
Mission, wie die gewaltigen und spektakulären Polarlichtstürme entstehen,
geklärt werden können.
Die instrumentelle und wissenschaftliche Beteiligung des Instituts für Geophysik
und extraterrestrische Physik der TU Braunschweig am THEMIS-Projekt wird durch
finanzielle Unterstützung der TU Braunschweig, des Ministeriums für Wissenschaft
und Kultur des Landes Niedersachsen sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt gefördert.
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