Den Polarlichtern auf der Spur
Redaktion / IfW Graz
astronews.com
24. Januar 2007
In der Nacht auf den 16. Februar 2007 werden erstmals fünf
wissenschaftliche Satelliten gleichzeitig an Bord einer einzelnen Rakete in den
Weltraum gebracht: die NASA-Mission THEMIS. Die Satelliten sollen die endgültige
Antwort auf die Frage nach dem Ursprung von Polarlichtern geben. An der Mission
beteiligt sind auch Wissenschaftler aus Österreich und Deutschland.
Die fünf Satelliten der THEMIS-Mission sollen zwei Jahre lang
die Auswirkungen von Sonnenstürmen auf die Erde erforschen.
Bild: NASA |
Die Startvorbereitungen für THEMIS (Time History of Events and Macroscale
Interactions during Substorms) sind bereits in vollem Gange. Anfang Dezember
sind die Satelliten in Florida angekommen, um mehrere Wochen lang genauestens
getestet und für den spektakulären Start vorbereitet zu werden. Die fünf
Kleinsatelliten werden von einer Delta II-Rakete in ganz spezielle Umlaufbahnen
gebracht, um dort wichtige Regionen des erdnahen Weltraums zu erforschen.
Themis, die griechische Göttin der Gerechtigkeit und Ordnung, gibt der Mission
ihren Namen und soll die zahlreichen offenen Fragen im Zusammenhang mit dem
Phänomen der Polarlichter beantworten. So soll beispielsweise endlich geklärt
werden, "wie und wann Sonnenstürme entstehen und welche Auswirkungen diese auf
die Satelliten im All sowie die Kommunikations- und Energiesysteme auf der Erde
haben", erklären Rumi Nakamura und Werner Magnes vom Grazer Institut für
Weltraumforschung der Österreichische Akademie der Wissenschaften, die den Start
in Cape Canaveral live mitverfolgen werden. Die Messungen der fünf Satelliten im
Weltraum werden am Boden durch 20 Observatorien unterstützt, die mit speziellen
Kameras das Polarlicht dokumentieren. Die Mission soll insgesamt zwei Jahre
dauern.
Das Grazer Institut war an der wissenschaftlichen Konzeption der THEMIS-Mission
und am Bau des Magnetometers beteiligt, das unter der Federführung der TU
Braunschweig entwickelt wurde. "Wir werden aber auch die wissenschaftlichen
Daten in Graz auswerten," freut sich IWF-Direktor Wolfgang Baumjohann schon
jetzt auf die Ergebnisse der Mission.
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