DEEP
SPACE 1
Das Ende
einer Erfolgsmission
von Rainer Kayser
18. Dezember 2001
Heute Abend wird das Flugteam der Sonde Deep Space 1
das Ionentriebwerk des kleinen Raumschiffs abschalten. Damit
endet eine außerordentlich erfolgreiche Mission, deren Höhepunkt der
nahe Vorüberflug an einem Kometen im September war (astronews.com
berichtete). Überlegungen, die Mission erneut zu verlängern
scheiterten aus Kostengründen.
Die Sonde Deep Space 1.
Bild: NASA/JPL |
Die
erfolgreiche amerikanische Weltraummission Deep Space 1 (DS1)
endet am heutigen Dienstag. Die 164 Millionen Dollar teure Raumsonde
war vor drei Jahren gestartet und hatte vorrangig dem Test neuer
Antriebs- und Steuerungstechniken im All gedient. Darüber hinaus
hatte Deep Space 1 aber auch wissenschaftliche Ergebnisse
geliefert. So war sie nahe an einem Kometen und einem Asteroiden
vorübergeflogen. Bis zuletzt hatten die Forscher des Jet
Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, die das Raumfahrzeug
betreut hatten, vergeblich auf eine Verlängerung der Mission um ein
weiteres Jahr gehofft.
Trotz anfänglicher Probleme mit dem neuartigen Ionenantrieb und dem
Navigationssystem wertet die NASA DS1 als großen Erfolg. Die
technischen Probleme konnten durch Umprogrammieren der Sonde vom
Boden aus so gut gelöst werden, dass das Raumfahrzeug sogar die
Erwartungen der Forscher übertraf.
Vor zwei Jahren passierte DS-1 zunächst den Asteroiden Braille.
Durch den Erfolg ermutigt steuerten die NASA-Wissenschaftler dann
den Kern des Kometen Borrelly an, an dem DS1 am 22. September in nur
2000 Kilometer Entfernung vorbeiflog. Die Bilder der Raumsonde
zeigten, dass der Kometenkern zu den dunkelsten Objekten des
Sonnensystems gehört - stellenweise ist seine Oberfläche so dunkel
wie der Toner von Laserdruckern. Sie reflektiert weniger als drei
Prozent des Sonnenlichts.
Pläne für eine Verlängerung der Mission um ein Jahr, inklusive eines
Vorbeiflugs an einem weiteren Asteroiden, lehnte die NASA trotz
dieser Erfolge angesichts der Kosten von voraussichtlich mehreren
Millionen Dollar jedoch ab.
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