Im Rahmen der Mission "Deep Space 1" testete die NASA erfolgreich
eine Antriebstechnologie für zukünftige Raumsonden, die bis zu zehnmal effizienter als
bisherige Verfahren sein soll. Der Name war den meisten bisher nur aus Science-Fiction
Abenteuern bekannt: der Ionen-Antrieb.
Das Hauptziel der am 24. Oktober 1998 gestarteten "Deep Space 1" Mission ist
der Test neuer Technologien für zukünftige Weltraummissionen. Und bisher läuft alles
nach Plan: Von den zwölf zu testenden Technologien an Bord wurden bereits sieben
ausreichend auf ihre Weltraumtauglichkeit geprüft - einschließlich des neuen
Ionen-Antriebs, sowie neuer Entwicklungen in Kommunikation, Mikroelektronik und in der
Struktur von Raumfahrzeugen.
"Diese neuen Verfahren sind nun soweit ausgetestet, daß sie für die endgültige
Anwendung geeignet sind," sagte Dr. Marc Rayman, Chefingenieur der Mission bei NASA
Jet Propulsion Laboratory. Bis zum Sommer erwartet das Team, daß auch die verbleibenden
Tests abgeschlossen sein werden.
So sollen zum Beispiel zwei neue Steuerungsverfahren erprobt werden, die Raumsonden
künftig unabhängiger von menschlicher Einflußnahme machen könnten. Eines dieser
Verfahren ist ein automatisches Navigationssystem, genannt AutoNav, das die Sonde am 29.
Juli vollautomatisch zu einem Rendezvous mit dem Kometen 1992 KD steuern soll. Zudem sind
auch Tests zweier wissenschaftlicher Geräte geplant.
Besonders froh sind Rayman und sein Team, daß sich bisher alle getesteten Verfahren
als weltraumtauglich erwiesen haben. Natürlich gelang nicht alles auf Anhieb. So
schaltete sich der neue Ionen-Antrieb nach der ersten Inbetriebnahme schon nach
viereinhalb Minuten von selbst ab. Mittlerweile hat der Antrieb aber schon 1.300
Betriebsstunden auf dem Buckel.
Deep Space 1 wird die Tests noch planmäßig bis zum 18. September diesen Jahres
fortsetzen. Die NASA denkt aber schon über eine Verlängerung der Mission nach - die
könnte die Sonde im Jahr 2001 in die Nähe zweier weiterer Kometen führen.
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