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DER STERNHIMMEL IM AUGUST 2023
Sommerlicher Himmel und Saturn in Opposition
von Stefan Deiters
astronews.com
1. August 2023

Die Nächte werden im August schon wieder länger und ermöglichen so einen ausführlicheren Blick an den Himmel - wenn denn das Wetter mitspielt. Hier gibt es weiterhin die Sternbilder des Sommers zu sehen und zur Monatsmitte das Maximum der Perseiden. Jupiter und Saturn sind nahezu die gesamte Nacht über zu beobachten. Der Ringplanet erreicht seine Oppositionsstellung.

Saturn

In der Nacht vom 30. auf den 31. August bekommt der Ringplanet Saturn Besuch vom fast vollen Mond. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Nach einem recht warmen und trockenen Frühsommer dürfte der erste komplette Sommermonat viele eher enttäuscht haben: Zwar freut sich die Natur über den mitunter sehr üppigen Regen, doch so mancher Urlauber sehnte sich doch nach ein wenig mehr "Sommerfeeling". Vielleicht klappt es damit ja im August, denn schließlich haben wir noch einen vollen Sommermonat vor uns. Das Gute daran: Die Nächte sollten noch warm und zudem schon wieder etwas länger sein - beste Bedingungen also für einen Blick an den Himmel, wenn denn das Wetter mitspielt. Am Himmel zeigen sich die Sternbilder der wärmsten Jahreszeit in voller Schönheit. Ihre auffälligsten Sterne bilden das Sommerdreieck [Findkarte], das aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler besteht. Zum Monatsende allerdings sind am Himmel bereits die ersten Vorboten des Herbstes zu sehen: Mit dem Sternbild Pegasus erobert sich allmählich ein typisches Herbststernbild mehr und mehr seinen Platz.

Ganz in der Nähe von Wega, also der einen Ecke des Sommerdreiecks, findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem. Es besteht aus zwei engen Sternpaaren. Schon mit einem Fernglas kann man erkennen, dass Epsilon Lyrae mehr als nur ein Stern ist. Ein kleines Teleskop zeigt dann schon die vier Partner des Systems, die alle ein wenig massereicher sind als unsere Sonne und rund 800 Millionen Jahre alt. Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Einige Sternbilder sind typisch für eine bestimmte Jahreszeit, andere hingegen lassen sich das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel beobachten. Sie werden aus Sternen gebildet, die sich so nahe am Himmelspol befinden, dass sie nie unter den Horizont sinken. Man nennt diese Sterne Zirkumpolarsterne. Dazu gehören auch die Sterne des Sternbilds Kassiopeia, das man eigentlich am Himmel kaum übersehen kann. Es gleicht nämlich dem Buchstaben "W" und wird deswegen oft nur als "Himmels-W" bezeichnet. Mythologisch ist Kassiopeia die Königin von Äthiopien, Gemahlin des Cepheus und Mutter der Andromeda. Sie rühmte sich schöner als andere Frauen zu sein.

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Unterhalb von Kassiopeia liegt das Sternbild Perseus. Dieses Sternbild spielt im August besonders für Sternschnuppenfreunde eine wichtige Rolle, ist es doch der Ausgangsstrahlungspunkt, der sogenannte Radiant, der Perseiden. Die Perseiden sind wohl der zurzeit "zuverlässigste" Sternschnuppenschauer und machen sich regelmäßig im letzten Julidrittel und in den ersten zweieinhalb Wochen des August am Himmel bemerkbar. Sie gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. 

Winzige Staubpartikel dringen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und sorgen durch ihr Verglühen für die eindrucksvollen Leuchterscheinungen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft. Das Maximum wird in diesem Jahr - für Mitteleuropäer nicht ideal - tagsüber am 13. August erwartet. Doch sollte auch schon in den frühen Morgenstunden des 13. August eine zunehmende Aktivität feststellbar sein. Auch eine Nacht später könnte sich ein Blick noch einmal lohnen, dann durchquert die Erde nämlich eine sehr alte Staubspur des Kometen. Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.

Unser Nachbarplanet Venus hatte sich vom Abendhimmel verabschiedet und wird zum Ende des Monats am Morgenhimmel sichtbar: Sie beginnt ihre Phase als "Morgenstern". Auch unserer anderer Nachbarplanet Mars war vom Abendhimmel verschwunden, bleibt aber im August unsichtbar. Den Merkur kann nur zu Gesicht bekommen, wer Urlaub im Süden macht. Dann ist er zu Monatsbeginn am Abend zu sehen.

Der Gasriese Jupiter steuert langsam auf seine Opposition zu und entwickelt sich zum Planeten der ganzen Nacht. Er befindet sich im Sternbild Widder. Der Ringplanet Saturn, zu sehen im Sternbild Wassermann, ist da schon weiter: Er kommt am 27. August in Opposition zur Sonne und ist damit die ganze Nacht über zu beobachten und der Erde besonders nahe. 

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siehe auch
Der Sternhimmel im August 2023 - ergänzende Informationen
Sternhimmel - Findkarten - Sommerdreieck
Sternhimmel - Sternkarten
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