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Neues Leben für historischen Standort
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt astronews.com
15. Oktober 2012
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt will den
Standort Trauen in der Südheide künftig wieder stärker für Forschungen im Luft-
und Raumfahrtbereich nutzen. Es ist ein Standort mit raumfahrtgeschichtlicher
Tradition: In Trauen wirkte einst der deutsche Raketenpionier Eugen Sänger und
in den 1960er wurde hier die Oberstufe der Europa-Rakete getestet.

Luftaufnahme des
DLR-Standorts Trauen von 1989 .
Foto: DLR |
Der Standort Trauen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
(DLR) soll in Zukunft durch neue Testanlagen wieder verstärkt Bedeutung für die
Luft- und Raumfahrtforschung erlangen. Dazu investiert das Land Niedersachsen
rund 2,7 Millionen Euro, das DLR gibt über 6,5 Millionen Euro für die
Infrastruktur hinzu und Industriepartner Astrium fördert den Standort mit einer
Million Euro. Ein entsprechender Bewilligungsbescheid wurde heute durch den
niedersächsischen Wirtschaftsminister Jörg Bode an den DLR-Vorstandsvorsitzenden
Prof. Johann-Dietrich Wörner überreicht.
Die Mittel werden für eine umfassende Erneuerung und Erweiterung der
Infrastruktur des Standorts verwendet und sollen unter anderem für
Wissenschaftler des DLR sowie für industrielle Partner gute Voraussetzungen für
die Forschung schaffen. In der Südheide bei Faßberg im Landkreis Celle befindet
sich der flächenmäßig größte Standort des DLR. Trauen bietet eine vorteilhafte
Lage abseits aller Siedlungen und ist trotzdem nicht zu weit von Ballungsräumen
entfernt - für Forschung an Raketenantrieben also eine optimale Lage.
Der Standort Trauen war seit Mitte der 1930er Jahre die Wirkungsstätte des
Raumfahrtpioniers Prof. Eugen Sänger (1905-1964) und wird seitdem für Versuche
in der Luft- und Raumfahrtforschung genutzt. In den 1960er Jahren wurde die in
Deutschland entwickelte Oberstufe der ersten europäischen Trägerrakete
Europa in Trauen getestet. Nachdem dieses Projekt eingestellt wurde, wurde
es stiller in Trauen. In der Zwischenzeit hielt eine kleine Mannschaft mit
akustischen Versuchen, Brandschutztests und Materialuntersuchungen für die
Wiedereintrittstechnologie den Betrieb durch das DLR aufrecht.
"Der DLR Standort Trauen soll zukünftig wieder verstärkt in das Netz der
luft- und raumfahrttechnischen Testanlagen in Deutschland eingebunden werden",
erklärte der DLR-Vorstandsvorsitzende Wörner. "Einen Schwerpunkt wird dabei die
Oberstufentechnologie für europäische Trägerraketen bilden, aber auch
fortschrittliche Kleintriebwerke für Satelliten und Raumsonden sollen hier
getestet werden." Ziel ist es, Trauen auch für die Ansiedlung von
Industriebetrieben im Umfeld der Luft- und Raumfahrttechnik interessant zu
machen und damit einen Beitrag zur strukturellen Stärkung von Gemeinde und
Region zu leisten.
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