Marslander schabt Eis zusammen
von Stefan Deiters astronews.com
2. Juli 2008
Der Marslander Phoenix hat am Wochenende weiter im
Marsboden geschürft und dabei auch mit Hilfe einer Klinge an der tiefer
gelegenen Eisschicht geschabt. Auf diese Weise trug Phoenix eine nahezu perfekte
Mischung aus Eis und Marsboden zusammen, die in diesen Tagen in einem der
Analyseöfen der Sonde untersucht werden soll.

Blick in die
aktuelle Schürfregion von Phoenix.
Bild: NASA / JPL-Caltech / University of
Arizona / Max Planck Institute
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Phoenix nutzte die Klinge, die an der Schaufel des
Roboterarms angebracht ist, um etwa 50 Kratzer in die durch Sand verborgene
Eisschicht zu machen. Der Roboterarm sammelte dann das so gewonnene Material
zusammen. Auf diese Weise entstanden einige kleine Haufen dieses
Eis-Bodengemisches, entsprechend einer Menge von jeweils zwei bis vier
Teelöffeln. Die Kratzer erreichten eine Tiefe von etwa zwei Millimetern.
Die Kratzer waren deutlich auf Bildern zu sehen, die der Surface Stereo
Imager am Sonntag gemacht hatte, so dass die Wissenschaftler inzwischen
davon ausgehen, dass sie die "nahezu perfekte Probe der Grenzschicht zwischen
Sand und Eis" vorliegen haben. Es wurden dann Kommandos zum Greifarm gesandt,
eine Probe zur Analyse aufzunehmen.
Zunächst soll das diesmal sehr feinkörnige Material über eine der Öffnungen
des Thermal and Evolved-Gas Analyser (TEGA) verstreut werden, in dem
die Probe auf verschieden hohe Temperaturen erhitzt und so nach flüchtigen
Bestandteilen wie etwa Wasser gesucht werden kann. Das Gerät kann außerdem den
Schmelzpunkt des Eises feststellen.
Die Suche nach Wasser und die Erforschung der Rolle des Wassers auf dem Mars
in der Geschichte des Planeten ist eine der Hauptaufgaben der Phoenix-Mission.
Zudem soll der Lander herausfinden, ob in dem arktische Marsboden einmal Leben
möglich gewesen ist sowie das Wetter in der Region beobachten.
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