Ein amerikanisch-japanischer Röntgensatellit sollte in der
letzten Nacht die "Flotte" von Röntgenteleskopen die zur Zeit
um die Erde kreisen ergänzen. Daraus wurde nichts: Wegen eines Problems
mit der japanischen M-V-Rakete erreichte der Satellit nicht seine
vorgesehene Umlaufbahn.
"Nach sechs Jahren harter Arbeit wurde Astro-E in der vergangenen
Nacht vom japanischen Kagoshima Space Center (KSC) gestartet. Unglücklicherweise gab
es ein Problem mit der ersten Stufe der M-V-Rakete, so dass Astro-E nicht
die nötige Höhe erreichen konnte. Als Ergebnis wurde der Satellit für
unbrauchbar erklärt." Mit dieser knappen Meldung auf der Webseite
der Astro-E-Mission wurde die Mission für gescheitert erklärt. Zuvor war
der Start zweimal um 24 Stunden verschoben worden.
Der kleine Satellit, der vermutlich in der Erdatmosphäre verglüht
ist, war der fünfte einer ganzen Reihe von japanischen Satelliten, die
kosmische Röntgenquellen untersuchen sollen. ASCA, früher Astro-D
genannt, wurde am 20. Februar 1993 gestartet und ist immer noch
funktionsfähig. Nach dem geglückten Start des amerikanischen
Röntgenteleskops Chandra und dem europäischen XMM sprechen manche
Astronomen mittlerweile schon von einem Jahrzehnt der
Röntgenastronomie.
Durch Beobachtungen im Röntgenbereich ist es möglich, Einblicke in
weit entfernte Objekte und Strukturen zu erhalten, die mit
"normalen" Teleskopen nie möglich wären. So sollte Astro-E
unter anderem riesige Schwarze Löcher, Supernovae, Neutronensterne
und ganze Galaxienhaufen studieren.