Morgendliche Planeten und die Wintersterne
von
Stefan Deiters astronews.com
1. Februar 2019
Mit dem Februar liegt noch ein voller Wintermonat vor uns.
Wenn das Wetter mitspielt, sollte also noch ausreichend Zeit sein, um einen Blick
auf die typischen Sterne und Konstellationen der kältesten Jahreszeit zu werfen.
Am Abend ist außerdem noch der Rote Planet Mars zu sehen, am Morgen Jupiter,
Saturn und unser Nachbar Venus.
Die helle Venus begegnet Saturn am frühen Morgen des 18.
Februar im Südosten, rechts ist Jupiter zu sehen.
Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht] |
Es ist Winter: Schnee und Eis bestimmen das Wetter und manche dürften auf
klare Nächte hoffen, die einen Blick an den Himmel erlauben. Hier finden sich noch immer die
typischen Sternbilder des Winters. Die bekannteste Konstellation der kalten
Jahreszeit dürfte dabei der "Himmelsjäger" Orion sein, der abends hoch im
Süden steht. Die Sternbilder Andromeda und Perseus
im Westen erinnern noch an den vergangenen Herbst und der Löwe,
der abends bereits im Osten zu sehen ist, gibt schon einen Vorgeschmack auf den
kommenden Frühling.
Die hellsten Sterne der bekannten Konstellationen des Winters bilden das
leicht zu beobachtende Wintersechseck [Findkarte
Wintersechseck]. Es besteht aus Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella
im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion und Sirius
im Großen Hund.
Sirius im Großen Hund ist dabei ein ganz besonderes Objekt:
Er ist der hellste Stern, der von der Erde aus zu beobachten ist. Seine
Helligkeit kann schon einmal dazu führen, dass man den Stern mit einem Planeten
verwechselt. Es gibt allerdings eine einfache Methode, um Sterne von Planeten zu
unterscheiden: Sirius scheint ein wenig zu flackern, Planeten nicht. Das liegt
daran, dass das Licht weit entfernter, punktförmig erscheinender Sterne
deutlicher von der Erdatmosphäre gestört wird, als das von mehr scheibenförmigen,
erdnahen Planeten.
Auch das Sternbild Fuhrmann
gehört
mit seinem Hauptstern Kapella zum Wintersechseck.
In diesem Sternbild finden sich - bei guten Bedingungen sogar schon mit bloßem
Auge - drei helle Sternhaufen: M 36, M 37 und
M 38. Um sie zu finden, versucht man sich am besten von Kapella
aus zu ihnen hinunterzuhangeln [Findkarte].
Die Sternhaufen sind alle rund 4.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und
sollten als verschwommene Lichtflecken erkennbar sein. Ein gutes Fernglas verrät
dann schon mehr über die Struktur dieser Objekte. Sie liegen außerdem im Band
der Milchstraße, das für Entdeckungstouren mit dem Fernglas einiges zu bieten
hat.
Im Sternbild Orion befindet sich eines der aktivsten
Sternentstehungsgebiete unserer Milchstraße, der Orionnebel. Schon ein kleines Fernglas
offenbart, was sich am unteren Ende des Schwerts des Orion - also unterhalb der
drei deutlich sichtbaren Gürtel-Sterne - verbirgt. Kleine Teleskope lassen einen
dann schon einige Sterne im Zentrum des Nebels ausmachen, die sogenannten
Trapez-Sterne, bei denen es sich um junge, heiße Sonnen handelt. Mithilfe von
Infrarotbeobachtungen hat man inzwischen feststellen können, dass
man hier einen Sternhaufen aus über tausend jungen Sternen vor sich
hat.
Unser Nachbarplanet Venus ist weiterhin Morgenstern,
verkürzt aber ihre Sichtbarkeitsdauer. Sie wandert im Februar durch das
Sternbild Steinbock. Unser
anderer Nachbar Mars ist am Abend im Westen zu sehen und dort
auch noch vergleichsweise auffällig, obwohl seine Helligkeit im Laufe des Monats
deutlich abnimmt. Er wandert aus den Fischen in das Sternbild Widder.
Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems, befindet sich
im Sternbild Schlangenträger. Er ist nur in den frühen Morgenstunden zu sehen.
Hier taucht auch der
Ringplanet Saturn wieder auf: Am Südosthimmel wird er in der
zweiten Monatshälfte für kurze Zeit sichtbar. Merkur ist, für
geübte Beobachter, ab der Monatsmitte am Abend über dem Westhorizont zu sehen.
Der Februar ist kein wirklicher Sternschnuppenmonat: Zu nennen wären
lediglich die
Delta-Leoniden, die am 24. Februar ihr Maximum erreichen. Ihr Radiant befindet sich im Sternbild Löwe.
Sie sind allerdings kein
sehr ausgeprägter Strom.
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