NASA beendet Kontaktversuche
von Stefan Deiters astronews.com
3. Dezember 2008
Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat die regelmäßigen
Versuche zur Kontaktaufnahme mit dem Marslander Phoenix eingestellt.
Seit Anfang November hatte man täglich versucht, mit Hilfe der im Marsorbit
kreisenden Sonden ein Signal des Landers aufzufangen. Der beginnende Herbst in
der Nordpolarregion war Phoenix zum Verhängnis geworden.
Phoenix hat mehr
als fünf Monate lang die Nordpolarregion des Mars
erkundet.
Bild: NASA / JPL / UA / Lockheed Martin |
Das letzte Lebenszeichen, das man von Phoenix empfangen
hatte, war ein kurzes Signal am 2. November. Zu diesem Zeitpunkt hatte der
Lander, der Ende Mai 2008 in der Nordpolarregion gelandet war, schon rund zwei
Monate länger funktioniert als geplant und hatte seine wissenschaftlichen Ziele
in der dreimonatigen Hauptmissions-Phase weitestgehend erfüllt.
Da mit Ende des Sommers in der nördlichen Hemisphäre des Mars immer weniger
Sonnenlicht zum Aufladen der Batterien des Landers mit Hilfe von Solarzellen zur
Verfügung stand, hatte Phoenix am Ende nicht ausreichend Strom, um mit
der Erde Kontakt aufnehmen zu können. Trotzdem hatte man seit Abbruch der
Verbindung täglich nach einem Signal des Landers gefahndet.
"Das veränderliche Wetter auf dem Mars hat entscheidend zum Abbruch der
Kommunikation beigetragen, deswegen hatten wir gehofft, dass vielleicht durch
eine erneute Wetteränderung wieder eine Kommunikation mit Phoenix
möglich werden würde", erläutert Phoenix-Missionsmanager Chris Lewicki
vom Jet Propulsion Laboratory der NASA die Strategie.
Das Team nutzte in den vergangenen Wochen die NASA-Sonde 2001 Mars
Odyssey und den Mars Reconnaissance Orbiter, um eventuell doch
noch ein Signal des Landers aufzufangen. Letztmalig wurde am Abend des 29.
Novembers bei einem Überflug der Sonde 2001 Mars Odyssey nach einem
Lebenszeichen von Phoenix gelauscht. Dieser Termin stand schon seit
Wochen fest, da die beiden Orbiter seitdem in einem anderen Betriebsmodus
betrieben werden, der wegen der besonderen Stellung von Erde, Sonne und Mars
nötig ist: Die Sonne liegt derzeit fast auf der Linie von der Erde zum Mars, so
dass die Kommunikation mit Sonden auf und um den roten Planeten stark
eingeschränkt ist.
Nach Ende dieser einige Wochen andauernden sogenannten Konjunktionsphase ist
es in der Nordpolarregion noch einmal deutlich kälter und dunkler als jetzt, so
dass es dann keine Chance mehr gibt, irgendetwas von Phoenix zu hören.
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