Aus XEUS und
Constellation-X wird IXO
von Stefan Deiters astronews.com
4. August 2008
Sowohl bei der NASA als auch bei der ESA waren
Wissenschaftler damit beschäftigt, Nachfolger für die Röntgen-Weltraumteleskope
Chandra und XMM-Newton der beiden Weltraumorganisationen zu
entwickeln. Mitte Juli entschied man sich, lieber gemeinsam einen Nachfolger zu
bauen - das International X-ray Observatory, kurz IXO.

Statt Constellation-X der NASA(unser Bild) und
XEUS der ESA soll es nur noch das International
X-ray Obervertory (IXO) geben.
Bild: NASA / GSFC |
Mit der Entscheidung werden die gemeinsamen Planungen zum Bau
eines Weltraumteleskops für Beobachtungen im Röntgenbereich bei der ESA in das
Zukunftsprogramm "Cosmic Vision" und bei der NASA in die Planungen für
das nächste Jahrzehnt aufgenommen. Das International X-ray Observatory
(IXO) ersetzt damit die europäischen Pläne für das Weltraumteleskop XEUS (X-ray
Evolving Universe Spectroscopy), das zusammen mit der japanischen
Weltraumagentur JAXA verwirklicht werden sollte. Auf der amerikanischen Seite
liefen Planungen für einen Chandra-Nachfolger mit dem Namen
Constellation-X.
Bemühungen, statt zweier Röntgen-Weltraumteleskope ein gemeinsames Teleskop zu
bauen, wurden im Mai 2008 konkreter. Bei einem ersten Treffen und einem
Folgetreffen im Juni einigte man sich im Prinzip schon auf ein gemeinsames
Vorgehen und diskutierte die wichtigsten wissenschaftlichen Ziele einer
gemeinsamen Mission sowie die dafür notwendigen Beobachtungen.
Bei einem Treffen hoher NASA- und ESA-Vertreter Mitte Juli wurden die
Planungen
dann abschließend beraten und gebilligt. Das International X-ray Observatory
war somit aus der
Taufe gehoben. Weitere Details sollen auf Treffen der ehemaligen
XEUS-Arbeitsgruppe (jetzt ESA IXO) und der Constellation-X-Gruppe (jetzt
NASA IXO)
beraten werden.
Die Teams von XEUS und Constellation-X wurden in einem Brief von Vertretern
von JAXA, NASA und ESA über die Entwicklung informiert. Darin heißt es
abschließend: "Wir sind alle sehr zufrieden mit dieser Entwicklung und freuen
uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit, an deren Ende das nächste große Röntgenteleskop stehen wird, mit dem viele
aktuelle und wichtige astrophysikalische Fragen
untersucht werden können." Mit Röntgenteleskopen versuchen Astronomen mehr
über so faszinierende Phänomene wie supermassereiche Schwarze Löcher in aktiven
Galaxien, großräumige Strukturen sowie Neutronensterne und stellare Schwarze
Löcher zu erfahren.
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