Ein internationales Wissenschaftlerteam nutzte das 4 Meter Anglo-Australian
Telescope (AAT) um die fernen Welten aufzuspüren, die alle
Sonnen umrunden, die bis zu 150 Lichtjahre von der Erde entfernt
sind. Größe und Orbit der neu aufgespürten Planeten liegen dabei
im Rahmen der bisherigen Planetenfunden. So sind die Massen der
Planeten alle in etwa vergleichbar mit der des Gasriesen
Jupiter.
Der kleinste der neu aufgespürten Planeten hat eine Masse von 84
Prozent der Masse des Jupiter und umrundet seine Sonne (den Stern HD
179949 im Sternbild Schütze) alle drei Tage in einem nur sehr
geringen Abstand. Astronomen nennen solche Planeten daher
"heiße Jupiter". Ein weiterer Planet liegt in einer recht
gemäßigten Zone, in der es durchaus Wasser geben könnte: Um den
Stern Epsilon Reticuli kreist in einem Abstand vom 1,1fachen des
Abstandes der Erde von der Sonne ein Planet mit 1,26fachen
Jupitermasse. Trotz der erdähnlichen Bahn dürfte es sich daher
eher um einen recht unwohnlichen Gasriesen handeln. Einen weiteren
Gasriesen mit der 1,86fachen Jupitermasse spürte das Astronomenteam
um Mu Ara im Sternbild Altar auf.
Seit 1998 haben die Wissenschaftler mit dem Anglo-Australian
Telescope über 200 Sterne des südlichen Sternenhimmels nach
Anzeichen von Planeten abgesucht und es könnten nach diesen ersten
Funden bald weitere folgen: "In drei Jahren kann man nur die
Planeten mit kurzen Umlaufzeiten entdecken", erläutert Dr.
Chris Tinney vom Anglo-Australian Observatory. "Um auch
die zu finden, die einen längeren Orbit haben, muss man länger
beobachten."
Auch die australischen Entdeckungen beruhen auf einem indirekten
Nachweis der Planeten. Die Methode macht sich zu Nutze, dass ein um
eine Sonne kreisender Planet einen gewissen Einfluss auf seinen
Zentralstern ausüben sollte und durch seine Gravitationskraft ein
"leichtes Wackeln" des Sterns verursacht. Und genau nach
diesem Wackeln suchen die Wissenschaftler und folgern aus ihm auf
die Existenz eines Planeten. Die Methode macht auch deutlich, warum
man bisher überwiegend Planeten von etwa Jupitergröße aufspüren
konnte: Da diese Riesenplaneten einen stärkeren Einfluss auf ihr
Zentralgestirn haben, sind sie auch leichter zu entdecken. Eine
entfernte zweite Erde bliebe mit dieser Methode bis heute
unsichtbar.
Doch auch trotz dieser Einschränkungen sind die Planetenfunde,
die bis jetzt gemacht wurden, eine Herausforderung für die
Wissenschaft: Da die entfernten Planetensysteme sich so drastisch
von unserem Sonnensystem unterscheiden, müssen die Astronomen so
manche liebgewordene Theorie über die Entstehung von Planeten
überdenken.