Bislang längste Schicht auf dem Mars
von Stefan Deiters astronews.com
23 Juli 2008
33 Stunden war der Marslander Phoenix zu Beginn der
Woche am Stück aktiv, um gemeinsam mit der NASA-Sonde Mars Reconnaissance
Orbiter Untersuchungen durchzuführen. Die Testläufe zur Probengewinnung
könnten nun bald ein Ende haben und die nächste Bodenprobe in einen der
Analyseöfen verbracht werden. Die entsprechenden Türen wurden schon einmal
geöffnet.

Türchen weit
geöffnet: Der TEGA-Analyseofen ganz rechts im
Bild ist bereit für die Aufnahme der nächsten
Probe. Das Foto entstand am 19. Juli.
Bild: NASA / JPL-Caltech /
University of Arizona / Texas A&M University
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Zum ersten Mal war der Marslander Phoenix auch über Nacht
aktiv geblieben, um parallel zu Messungen der NASA-Marssonde Mars
Reconnaissance Orbiter Untersuchungen in der unteren Atmosphäre und im
Marsboden zu machen. Mehr als 24 Stunden lang wurde dazu etwa ein
Gabel-ähnliches Instrument zur Bestimmung der Leitfähigkeit in den Marsboden
gesteckt. Ein Ziel der Untersuchung war es, tageszeitabhängige Änderungen zu
finden, etwa ob Eis am Tage verdampft und somit Wasser aus der Erde in die
Atmosphäre gelangt. Die Forscher stellten Änderungen bei der elektrischen
Leitfähigkeit fest, die mit Wasser zu tun haben könnten, wollen die Daten aber
noch weiter analysieren.
Bei den Versuchen, eine möglichst eisreiche Probe in einen der Analyseofen des
Thermal and Evolved-Gas Analyzer (TEGA) zu befördern, machte
Phoenix Fortschritte. In den vergangenen Tagen waren umfangreiche
Experimente mit einer Art Feile an der Schaufel des Roboterarms durchgeführt
worden. Mit dieser sollen Brocken des vermutlich eisigen Untergrundes abgerieben
und der Abrieb in die Schaufel und dann in den Analyseofen befördert werden.
"Nach unseren Tests am Montag sind wir nun zuversichtlich genug, um beim
nächsten Mal eine Probe zu gewinnen, die dann auch in den TEGA-Ofen geliefert
werden soll", erläutert Barry Goldstein vom NASA Jet Propulsion Laboratory.
Zur Vorbereitung soll dazu heute ein weiteres Stück des harten Untergrunds mit
der Schaufel freigelegt werden, um so freie Bahn für die Feile zu haben.
Mit der wirklichen Probensammlung ist dann in den nächsten Tagen zu rechnen.
Die nächste Probe soll möglichst eisreich sein, weil es - durch einen bei der
ersten Analyse aufgetretenen Kurzschluss - eventuell die letzte Probe ist, die
mit TEGA untersucht werden kann. Beim Einfüllen jedenfalls sollte es diesmal
keine Probleme geben: Ein von Phoenix zur Erde gesandtes Bild zeigte
deutlich, dass beide Türen des Ofens, der für die Analyse der eisreichen Probe
ausgewählt wurde, weit geöffnet sind.
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